A Monsieur Michael de Puchberg

[52] [52] A Monsieur

Monsieur Michael de Puchberg.1


Liebster, bester Freund!

Verehrungswürdigster Br.


Geschäfte halber habe heute nicht das Vergnügen haben können, mit Ihnen mündlich zu sprechen; ich habe eine Bitte – Meine Frau schreibt mir, daß sie merke man möchte (obwohl es nicht zu pretendiren sey) so wohl wegen Quartier als auch wegen Kost und Brod gerne etwas Geld sehen, und verlanget also ich möchte ihr schicken. – Ich in der Meinung alles auf die letzt beym Abzug in Ordnung zu bringen, befinde mich nun deswegen in einer großen Verlegenheit. – Meine arme Frau möchte ich nicht unangenehmen Sachen aussetzen – und entblößen kann ich mich dermalen nicht – wenn Sie, bester Freund, mich mit etwas unterstützen können, daß ich ihr es sogleich hinausschicke, so verbinden Sie mich recht sehr – es kömmt ohnehin nur auf einige Tage an, so empfangen Sie in meinem Namen 2000 fl., wovon Sie Sich dann gleich bezahlt machen können.

Ewig Ihr

Mozart.

den 25. Juny 1791

(eodem die 25 fl. geschickt.)

Fußnoten

1 Vgl. O. Jahn, 1. Ausg. III. 495.

Quelle:
Mozartiana. Nach aufgefundenen Handschriften herausgegeben von Gustav Nottebohm, Leipzig 1880, S. 52-53.
Lizenz:
Kategorien: