XII.

Liszt's Kompositionen und Arbeiten deutsch-nationaler Richtung. (IV. Schluß.)

Ein Gesammt-Überblick –:

enthält die Zusammenstellung der Werke, Stücke, Übertragungen für Klavier und Orgel, Instrumentationen, Klavier-Partituren, Revisionen u.s.w. in acht Gruppen zusammengefaßt.


Aber auch außerhalb des Kreises Herder-Göthe-Schiller bleiben noch manche andere Kompositionen Liszt's von entschieden deutsch-nationaler Richtung zu nennen, denen sich eine stattliche Reihe kompositorischer, musikalisch-glossirender, als auch Revisionsarbeiten gleichen Charakters anschließt. Ohne auf dieselben im Einzelnen einzugehen, auch ohne damit eine abschließende Grenzlinie geben zu wollen, sei hier versucht, sie übersichtlich zusammenzustellen, wobei wir auch die zu ihnen gehörenden Kompositionen heranziehen, welche ihrer Entstehung nach über die Weimarperiode Liszt's hinausgehen.

Das gilt zunächst gleich von dem größten und bedeutendsten der hier noch zu nennenden Werke, dem Oratorium »Die Legende von der h. Elisabeth«, die größtentheils in Rom komponirt wurde. Der Stoff, deutschem Boden entsprossen, speciell dem Thüringer Legendenschatz angehörend, ist mit seiner religiösen Romantik und Gläubigkeit dem deutschen Gemüth nicht minder eng verwachsen, wie die Faust-Sage mit ihrem dämonischen Forscherdrang. Ja es läßt sich sogar nicht verkennen, daß diese einander so heterogenen Stoffe sich ergänzen als Fundamentalströmungen des deutschen Gemüths. Es wird darum immer ein ebenso merkwürdiger wie bestätigender Hinweis auf des Meisters weit umfassende, wie[228] specifisch deutsche Geistesrichtung bleiben, daß beider Stoffe sich sein Genius bemächtigt, dabei einen jeden in seiner Besonderheit erfaßt und musikalisch zum Kunstwerk höchsten Ranges von neuem verkörpert hat. Die »H. Elisabeth«, in der allgemein geläufigen Form des Oratoriums, traf den deutsch-legendarischen Gemüthston so glücklich, daß sie sich bereits die Volksgunst errungen. Danach zu urtheilen, wäre sie vielleicht das deutscheste der Werke Liszt's.

Die andern Kompositionen sind mehr und weniger kurze Stücke instrumentaler und vokaler Gattung. Zu Gruppen zusammengefaßt, stellen sie sich dar, wie folgt:

Die erste Gruppe wendet sich an das Weimaraner Fürstenhaus und besteht aus dem (komp. 1853) Huldigungs-Marsch1 für großes Orchester zur Huldigungsfeier (am 28. Aug. 1853) des Großherzogs Karl Alexander v. Sachsen-Weimar; aus (komp. 1857) Weimars Volkslied2 (gedichtet von Peter Cornelius), dem feinsinnig ein Motiv aus dem Huldigungs-Marsch zu Grunde liegt, für vierstimmigen Männerchor in Ausgaben mit Orchester-, mit Klavier-Begleitung, für gemischten Chor, für Kinderchor zu Schulzwecken, für Klavier etc.; aus den (comp. 1873) Wartburg-Liedern3 des lyrischen Festspiels: »Der Braut Willkomm auf Wartburg« (gedichtet von J.V. Scheffel) zur Vermählungsfeier des Erbgroßherzogs Karl August mit der Prinzessin Pauline v. Sachsen; und aus den (komp. 1875) Zwei Festgesängen4 zur Enthüllung des Karl August-Denkmals: Nr. 1 für Männerchor mit Blasinstrumenten, Nr. 2 Psalmverse für gemischten Chor mit Orgel und Blasinstrumenten.

Die Wartburg-Lieder bestehen, mit Ausnahme der Einleitung und des Chorgesangs: »An Frau Minne« (von Fürst Witzlav), aus acht Minnegesängen für Bariton und Tenor, und repräsentiren die einstigen Sängerhelden der Wartburg. Das ganze Singspiel aber, das als »Der Braut Willkomm auf Wartburg« auf der Wartburg zur Aufführung kam, liegt nicht im Druck vor. In demselben treten nicht nur die Wartburgsänger Wolfram v. Eschenbach,[229] Heinr. v. Ofterdingen, Walther v.d. Vogelweide u.A. auf, sondern auch Dr. Martin Luther, in welchem die Thüringer Fürsten die Reformation beschützten. Von der Komposition dieser Partie abstrahirte der Meister, selbstverständlich nicht aus konfessionellen Gründen, wie damals protestantischer Eifer mäkelte, sondern aus Gründen des Taktes gegenüber »dem Rocke, den er trug«.

Eine zweite Gruppe trägt an ihrer Spitze den überaus glänzenden, mächtig-stolzen und kühnen Deutschen Sieges-Marsch »Vom Fels zum Meer!« für großes Militärorchester.5 Komponirt 1857 und Wilhelm I. König von Preußen gewidmet, erscheint dieser Hohenzollern-Marsch heute fast wie eine prophetische Vorausnahme der Erhebung des Hohenzollerschen Hauses zur deutschen Kaiserwürde. Seine äußere Entstehung verdankt er einem Preisrichteramt, das der Meister angenommen und ihn verurtheilt hatte nach Dutzenden zählende Manuskripte von Militärmärschen, alles seichte, nüchterne Schablonenarbeit, zu durchlesen. Zur Erholung von der ermüdenden Pflicht schrieb er selbst einen Marsch: den obigen, Titel und Motto in Gedanken.6

Außer diesem Marsch wären noch der 1860 komponirte Festmarsch7 für Orchester, nach Motiven von Herzog Ernst v. Sachsen nebst den Klavierübertragungen zu 2 und 4 Händen zu nennen; sowie das 1870 komponirte akademische Stück»Gaudeamus igitur«,8 Humoreske für Orchester, Soli und Chor (Dr. Gille gewidmet) zur Feier des hundertjähigen Jubiläums der akademischen Koncerte zu Jena 1870, ebenfalls dem Klavier übertragen. – Die schon früher erwähnte Koncert-Paraphrase9 über dasselbe Thema, gehört gleichfalls zu dieser Gruppe.

Eine dritte Gruppe der Kompositionen deutscher Richtung Liszt's setzt sich aus seinen zahlreichen Liedern und Männerchören[230] nebst Quartetten zusammen, deren wir gleichfalls schon gedacht haben.10

Eine vierte Gruppe umschließt das große Gebiet seiner Lieder-Übertragung für Klavier11 und verwandter Arbeiten mit den Namen deutscher Komponisten: Beethoven,12 Fr. Schubert,13 Rob. Franz,14 R. Schumann mit Clara,15 Mendelssohn,16 K.M.v. Weber,17 R. Wagner,18 J.S. Bach19 (Orgelfugen), Mozart.20[231]

Eine fünfte Gruppe besteht aus einigen Übertragungen für die Orgel:

1852 Nicolai's Kirchliche Fest-Ouvertüre über den Choral Luther's: »Ein feste Burg ist unser Gott«, J.S. Bach's Einleitung und Füge der Kantate: »Ich hatte viel Bekümmernis« etc., seinen Choral: »Nun danket alle Gott«, Mozart's: »Ave verum corpus«; R. Wagner's Pilgerchöre aus »Tannhäuser«.

Eine sechste Gruppe weist Instrumentirungen auf, von denen oben an die einzig in ihrer Art dastehenden im Jahre 1859/60 für Herbeck symphonisch bearbeiteten Vier Märsche21 (ursprünglich für Klavier) von Fr. Schubert, zu nennen sind, desgleichen die 1860 für kleines Orchester bearbeiteten. Begleitungen der Schubertschen Lieder:22 Die junge Nonne, Gretchen am Spinnrade, Lied der Mignon, Erlkönig, Doppelgänger, Abschied, von welchen die zwei letzteren23 nicht edirt sind. Sodann zwei Klavierwerke: die 1856 (?) für Klavier und Orchester bearbeitete große C dur-Phantasie Op. 15, ebenfalls Schubert's,24 und K.M.v. Weber's25 Polonaise brillante Op. 72 (Ad. Henselt gewidmet), dem Jahr 1852/53 zufallend.

Eine siebente Gruppe umfaßt die Klavier-Partituren26 der Septette von Beethoven und Nep. Hummel,27 der I.–IX. Symphonie Beethoven's,28 Ouvertüren K.M.v. Weber's29 und der »Tannhäuser«-Ouvertüre von R. Wagner.30

Eine achte Gruppe dieser dem deutschen Genius gewidmeten Arbeiten endlich besteht aus Revisionen, Bearbeitung und Glossirung (in Vortrag und Fingersatz) der Klavierwerke von[232] Fr. Schubert,31 K.M.v. Weber,32 der sämmtlichen Sonaten und Kompositionen für Kammermusik von Beethoven,33 sowie (1879) desselben Meisters Es dur- und C moll-Koncerts für Klavier und Orchester in einer Bearbeitung für zwei Klaviere,34[233] und des Klavierauszugs der Messen Op. 86 und Op. 123 (s. Anm. 2, X).

Bezüglich der letztgenannten Gruppe ist die Revision, insbesondere der Beethoven'schen Klaviersonaten von weittragendster Bedeutung. Der Meister stellte sich jeder Note gegenüber mit dem Ernst und der Gewissenhaftigkeit eines höheren Testamentvollstreckers. Die periodische Gliederung, die Gliederung der Figuren und Passagen, die spärlichen, ja fast bedachtsamen Vortragsbezeichnungen sind von reinster Klassicität großen und größten Styls, durchwärmt von der Tiefe romantischer Subjektivität Beethoven'schen Geistes. Von den vielen mit Vortragsbezeichnung versehenen Ausgaben der Klaviersonaten dieses Gewaltigen weicht die Liszt-Ausgabe ab, wie ein Originaltext von seinen Auslegern. Und man wird immer wieder zu ihr zurückgreifen, um sich von neuem zu versichern: daß die Größe und Schönheit mit der Einfachheit des Vortrags Hand in Hand geht.

Noch eine andere Seite dieser Ausgabe bleibt zu erwähnen – eine pädagogische bezüglich der inneren Gestaltung der Form. Liszt bezeichnete die Einzeltheile des Satzgefüges mit Buchstaben und öffnete mit dieser formellen Analyse den Weg, auch für die allgemeine Reproduktion, zur verständnisvollen Wiedergabe des formellen Theils der Sonaten – ein Weg, der nach Liszt's Vorgang insbesondere durch die instruktiven Ausgaben der klassischen Sonaten ( Haydn, Mozart) pädagogischen Ausbau durch S. Lebert und L. Stark gefunden hat.

Unter seinen gesammten Beethoven-Arbeiten aber bilden die Klavier-Partituren der Symphonien den Kulminationspunkt. Diese Arbeit begleitete ihn – mit welcher Bemerkung wir früher Gesagtes zum Abschluß bringen – durch die besten Jahre seines Künstlerlebens, von 1835 bis 1865.35 Im Jahre 1863 revidirte[234] er die Symphonien nochmals Takt um Takt zu einer Gesammtausgabe. Über diese Revision schrieb er damals an Franz Brendel:


»Sie kostete mir mehr Mühe, Hin- und Herversuchen, Verbessern, Wegschaffen und Hinzufügen, als ich es Anfangs vermeinte. Im Altern wird man überlegter und unbefriedigter ...«


Die letzte seiner Symphonie-Übertragungen war die IX., die zu bearbeiten er angesichts ihres Riesenbaues lange gezögert hatte.36 Er übertrug sie im Sommer 1864 auf dem Monte Mario, wo ihm in dem malerisch gelegenen kleinen Dominikanerkloster eine Wohnung überlassen worden war und er in Bezug auf sie, nach seinen eigenen Worten:37 »bei Sonnenuntergang mehr hörte, als alle geschriebenen und spielbaren Instrumente.«

Fußnoten

1 Edirt Partitur 1858: Bote & Bock, Berlin.

Edirt Klavierausgabe vom Komponisten 1863.


2 Edirt in allen Ausgaben 1858. T.F.A. Kühn, Weimar.


3 Edirt Klavierauszug 1876: E.F. Kahnt, Leipzig.


4 Edirt nach des Meisters Tod 1887: aus Licht, Leipzig. dann: Fr. Kistner.


5 Edirt Partitur 1865: Schlesinger, Berlin.

Klavierausgabe 1865: Schlesinger, Berlin.


6 Zu dem kraftvoll fliegenden Einleitungsmotiv pflegte der Meister flammenden Auges das Motto zu citiren:

12. Liszt's Kompositionen und Arbeiten (IV. Schluß.)

7 Edirt 1860: Schuberth & Co., Leipzig.


8 Edirt 1870: Schuberth & Co., Leipzig.


9 Siehe II/1. Bd. S. 205.


10 Siehe II/1. Bd. S. 130 u.f., S. 139 u.f.


11 Siehe I. Bd. Kap. XXVI.


12 1840 Adelaide Op. 46. Edirt 1840: Breitkopf & Härtel.


1840 Geistliche Lieder von Gellert. Edirt 1840. Schuberth & Co.


  • 1. Gottes Macht etc.

  • 2. Bitten.

  • 3. Bußlied.

  • 4. Vom Tode.

  • 5. Die Liebe des Nächsten.

  • 6. Die Ehre Gottes etc.


1849 Beethoven's Lieder. Edirt 1849. Breitkopf & Härtel.


  • 1. Mignon (Op. 75).

  • 2. Mit einem gemalten Bande (aus Op. 83).

  • 3. Freudvoll und leidvoll (aus Göthe's »Egmont«, Op. 84).

  • 4. Es war einmal ein König (aus Göthe's »Faust«, Op. 75).

  • 5. Wonne der Wehmuth (Op. 83).

  • 6. Die Trommel gerühret (aus »Egmont«).


1849 An die ferne Geliebte. Liederkreis (Op. 88). 1850, Breitkopf & Härtel.


13 Siehe I. Bd. S. 510 u.f.


14 1848. »Er ist gekommen im Sturm«. Edirt 1849: Fr. Kistner, Leipzig.

1849: Lieder, 3 Hefte. Edirt 1849: Breitkopf & Härtel.


I. Schifferlieder Op. 2:


  • 1. Auf geheimem Pfad.

  • 2. Drüben geht die Sonne scheiden.

  • 3. Trübe wird's etc.

  • 4. Sonnenuntergang.

  • 5. Auf dem Teich etc.


II. Drei Lieder:


  • 1. Der Schalk (aus Op. 3).

  • 2. Der Bote (aus Op. 8).

  • 3. Meeresstille (aus Op. 8).


III. Vier Lieder:


  • 1. Treibt der Sommer seine Rosen (Op. 8).

  • 2. Gewitternacht (Op. 8).

  • 3. Das ist ein Brausen und Heulen (Op. 8).

  • 4. Frühling und Liebe (Op. 3).


15 Siehe II/1. Bd. S. 75 u.f.


16 Siehe II/1. Bd. S. 74 u.f.


17 1846 (?) »Leyer und Schwert«. Edirt 1848: Schlesinger.

1848 »Einsam bin ich«. Edirt 1848: Schubert & Co.

1848 Schlummerlied. Edirt 1848: Fr. Kistner.


18 Siehe II/2. Bd. S. 71.


19 Siehe II/1. Bd. S. 157.


20 1863 »Ave verum corpus«. Edirt 1865: C.F. Peters.

1864 Confutatis et Lacrymosa Edirt 1865: C.F.W. Siegel.


21 S. II/1. Bd. S. 16.


22 Edirt 1863: R. Forberg, Leipzig.


23 Nach R. Pohl's »Ges. Schr.« II. Bd. S. 227 instrumentirte Liszt sechs Lieder. Da nur die ersten vier von Forberg veröffentlicht wurden, müssen die andern beiden irgendwo als MS. liegen.


24 Edirt 1857: Fr. Schreiber (später Spina), Wien.


25 Edirt 1853: M. Schlesinger, Berlin.


26 S.I. Bd. S. 285, 287.


27 S. II/1. Bd. S. 88, 89.


28 S.I. Bd. S. 413, 452, 533. II/1. Bd. S. 76.

Edition der Gesammtausgabe 1865: Breitkopf & Härtel.


29 S. II/1. Bd. S. 204, 283.


30 S. II/2. Bd. S. 71.


31 Edirt 1870: Cotta, Stuttgart. 2 Bände unter dem Titel: »Ausgewählte Sonaten und Solostücke für das Pianoforte«.

1875 Zweite revidirte Auflage.

1880 2 Bde. Klavierstücke zu 4 Händen.


32 Edirt 1870: Cotta, Stuttgart. 2 Bde. – Titel: »Ausgewählte Sonaten und Solostücke für das Pianoforte«. Edirt 1875: Zweite revidirte Auflage.


33 Edirt 1857/58: J. Holle's Nachf., Wolfenbüttel.

Sie erschienen in zehn Bänden der Holle-Ausgabe der Werke Beethoven's wie folgt:


I. Band. Klaviersonaten: Opus 2, 7, 10, 13, 14, 22, 26, 27, 28, 31,

II. Band. Klaviersonaten: Opus 49, 53, 54, 57, 78, 79, 81, 90, 101, 106, 109, 110, 111; drei Sonaten aus den Kinderjahren; zwei leichte Sonatinen.

III. Band. Variationen (sämmtl. f. Klav.):Opus 34, 35, 36, 120; und sechzehn Variationenwerke ohne Opuszahl.

IV. Band. Diverse Kompositionen für Klavier.

A. Bagatellen Op. 33, 119, 126; Fantaisie Op. 77; Menuett (Es dur), zwölf Menuetten, Militärmarsch, Polonaise Op. 89; Präludium, zwei Präludien etc. Op. 39; Rondos Op. 51; Rondo a capriccio Op. 129; – Rondo, Tänze, Andante ohne Opuszahl.

B. à 4 mains: Sonate Op. 6; Märsche Op. 45; Fugen Op. 133 und 134; zwei Hefte Variationen ohne Opuszahl.

V. Band. Duos für Klavier und Violine. Sonaten Op. 14, 23, 24, 30, 47, 96; und vier Hefte Variationen und Rondo ohne Opuszahl.

VI. Band. Duos für Klavier und Violoncell oder Horn etc. Sonaten Op. 5, 69, 102, 64, 17; Variationen Op. 66, 105, 107; Notturno Op. 42 (nach Op. 8); Serenade Op. 41 (nachOp. 25).

VII. Band. Trios für Klavier, Violine und Violoncell. Trios Op. 1, 70, 97, 11, 38 (nach Op. 20), zwei ohne Opuszahl. SonatenOp. 63 (nach Op. 4); Variationen Op. 121, ein Heft ohne Opuszahl.

Der VIII. und IX. Band ist nicht von Liszt revidirt.

X. Band. Klavierauszug der Messen Op. 86 und 123.

Der XI., XII. und XIII. Band ist ebenfalls nicht von Liszt revidirt.

XIV. Band. Partitur der Streichquartette Op. 18, 59, 74, 95, 127, 130, 131, 132, 135; Fuge Op. 133.

XV. Band. Partitur der Trios für Streich-, und für Blasinstrumente. Trios Op. 3, 8, 9, 87; Serenade Op. 25.


34 Edirt 1882. Cotta, Stuttgart.

Der Meister erklärte seine hier verfolgte Intention mit der Vorbemerkung: »Alle Orchestersätze der Tutti und die folgenden sind hiermit für zwei Klaviere eingerichtet. Wenn schon zwei Pianisten vorspielen, warum sie nicht beide in angemessener Weise orchestral verwenden?«

Weimar, Juli 1881. F. Liszt.


35 Nach Beendigung derselben beabsichtigte Liszt in gleicher Weise die Quartette Beethoven's »dem häuslichen Heerd des Klaviers anzubequemen«, – eine Aufgabe, die in seinem Sinn zu lösen, von ihm als unmöglich erkannt wurde. »Ich brachte es nicht fertig – Tausig hat es!« sagte er mir.

»Tausig?!« – was Sie nicht konnten?« entgegnete ich.

Worauf er:

»Ja, Tausig! Er wählte nur einzelne Sätze, die eine Partition des Piano zuließen, ich beabsichtigte die ganzen Quartette zu verarbeiten. Er war klüger.«


36 Dieser Klavier-Partitur war eine Übertragung der Symphonie für zwei Klaviere und zwei Spieler, edirt 1853, Schott's Söhne in Mainz, vorausgegangen, bei welcher H.v. Bülow Mitarbeiter war.


37 Brieflich an die Verf. d.W.

Quelle:
Ramann, Lina: Franz Liszt. Als Künstler und Mensch, Band 2.2, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1892.
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