Neunzehntes Kapitel.

Noch einmal das Theater und die Musik in Bonn. Der Vorhang fällt.

Wir wollen noch ein Kapitel den letzten Tagen jenes Theaters und jener Kapelle widmen, deren Geschichte nunmehr für genau ein Jahrhundert skizziert worden ist, in welcher drei Generationen der Familie Beethoven eine wichtige Rolle spielten, und über welche jetzt der Vorhang für immer fallen soll.

Während der kurzen Abwesenheit Maximilians nach seiner ersten Flucht aus Bonn (30. Okt. 1792) wurden die Aufführungen im Theater regelmäßig fortgesetzt. Seine zweite »Hegira« war den 15. Dezember, und sein Medina diesmal Münster. Hierhin folgten ihm am Ende des Monats das Theater und ein Teil oder vielleicht alle Mitglieder des Orchesters. Die Einnahme von Mainz durch die Franzosen (14. Nov.) hatte die Zerstreuung der Theatergesellschaft daselbst zur Folge, und so gewann die Bonner Truppe einen wertvollen Zuwachs in den Personen von Friedrich Eunicke, seiner ersten Frau, und Therese Schwachhofer, wahrscheinlich einer Nichte der Madame Delombre bei der kurfürstlichen Musik. Die Gesellschaft bestand nunmehr aus folgenden Personen: Reicha, Direktor; Steiger, Opernregisseur; Neefe, Correpetitor; Römer, Souffleur; den Schauspielern Brandt, Dardenne, Eunicke, Haßlinger, Koberwein, Lux, Möller, Fried. Müller, Georg Müller, Mändl, Steiger, Spitzeder; den Schauspielerinnen Mad. Brandt, Bekenkam (oder Beckenkamp), Eunicke, Koberwein, Dem. Koberwein, Mad. Müller, Neefe, Dem. Schwachhofer, Willmann, und den Kindern Luise Neefe, und Therese Brandt für Kinderrollen. Als die Gesellschaft nach Münster reiste, blieben Koberweins in Bonn zurück und wurden infolgedessen kurzweg entlassen. Haßlinger verließ um dieselbe Zeit die Gesellschaft, scheint sich derselben aber im Herbst 1793 wieder angeschlossen zu haben.

Das alte Repertoire bot drei wöchentliche Aufführungen bis Ostern 1793, wo sie alle nach Bonn zurückkehrten, und die kleine Stadt veranstaltete große Festlichkeiten bei der Rückkehr ihres geliebten Herrschers. Dann folgte ein Besuch des Kaisers Franz. Während des Sommers [337] wurden die Franzosen aus den Niederlanden vertrieben. Ludwig XVI. und Marie Antoinette sollten gerächt werden, und »alles ging fröhlich wie Hochzeitsgeläute«, mochte der Kurfürst und seine treuen Untertanen denken. Neue und vielversprechende Pläne wurden für das Drama und die Musik für die Zukunft gemacht; aber sie wurden alle vereitelt durch einen jungen, 32jährigen Franzosen, der im Jahre 1789 erst den Rang des Befehlshabers eines Bataillons der Nationalgarde gehabt hatte, der aber jetzt plötzlich an die Spitze der Armeen gestellt wurde, welche eben geschlagen und beinahe zerstreut worden waren durch die siegreichen Österreicher. Das war Charles Pichegru.

Während der Zeit hatte das Bonner Theater einige seiner Hauptmitglieder verloren. Magdalena Willmann war berühmt geworden; und als Peter Winter von München berufen wurde, um eine opera seria und eine opera semi-seria für ein venetianisches Theater zu komponieren, welche zum Karneval 1794 gegeben werden sollten, wurde sie als Primadonna engagiert. »Am 13 ten Julius« [1793], schreibt Neefe, »ist sie mit ihrer ganzen Familie abgereis't.« Sie sah Bonn nie wieder, aber der Leser wird ihr später wieder begegnen.

Auch die Eunickes nahmen nebst Therese Schwachhofer ein Engagement bei Hunnius in Amsterdam an, wo sie bereits Anfangs April 1794 auftraten. 1797 waren sie in Berlin, wo sie alle sehr gefeiert wurden; Eunicke, natürlich unter seinem eigenen Namen; seine Frau, von der er geschieden war, als Frau Händel-Schütz (die verbundenen Namen ihres dritten und vierten Mannes), und Therese Schwachhofer unter dem von Eunicke, da sie ihren früheren Beschützer geheiratet hatte. Die Schwachhofer war die Tochter des Mainzer Konzertmeisters dieses Namens, und dort machte Eunicke ihre Bekanntschaft – eine kleine Verbesserung für die Lexika der Tonkünstler von Gerber und Ledebur.

Es existiert kein Bericht über die Theaterangelegenheiten von Bonn im Winter 1793–94; doch gibt Neefe einige Einzelheiten in bezug auf dieselben während des vorhergehenden Sommers. »Diesen Sommer hatten wir Nuth's Kindertheater hier. Die Ballette gefielen. Das Uebrige war in der That kindisch. Der Churfürst hat auch ein kleines Theater zu Godesberg bauen lassen, worin im September gespielt worden ist, und bis in den October gespielt wird, bis die Vorstellungen auf dem großen Theater in der Residenz anfangen.«

Der Sommer 1794 kam, und die Katastrophe rückte immer näher. »Anfangs September 1794«, sagt v. Seida und Landensberg, »mußte [338] Maximilian von neuem den Wanderstab ergreifen. Ein so erschütterndes Freudengeschrei bei seiner Wiederkunft gegen Himmel stieg [Apr. 1793], ein eben so tiefes Leid trug nun die ganze Stadt und das Land um den scheidenden, geliebten Schutzgott. Trauernd stand das Volk in dichten Gruppen um seinen Wagen an dem trüben Tage der Abreise, und Thränen des innigsten Schmerzes hingen in seinen Augen. Tief bewegt war der edle Maximilian. Er nahm einen rührenden Abschied von seinen Getreuen, ertheilte ihnen den erzbischöflichen Segen, rollte noch einen wehmüthigen Blick über sie hin und eilte davon, um – nicht mehr wiederzukehren.« Am 7. Oktober rückte Pichegru in Bonn ein.

Im Frühling dieses Jahres war der arme Neefe gezwungen worden, von seiner Tochter Luise zu scheiden; er hatte sie nach Amsterdam gebracht, wo sie, nach einer befriedigenden Darstellung der Constanze in Mozarts Entführung, ein Engagement von Hunnius erhielt. Ein weit traurigeres Scheiden für den Vater war das von seinem hoffnungsvollen ältesten Sohne, welcher ihm in der Blüte seiner Jugend für immer entrissen wurde. Hunnius wurde im Laufe des Sommers infolge des Einrückens der Franzosen aus Amsterdam vertrieben und kam mit einem Teile seiner Gesellschaft nach Düsseldorf, mit Luise als Primadonna. Gedrückt von Sorge und Armut flehte Neefe den Kurfürsten, ehe er abreiste, an, daß er ein Anerbieten von Hunnius, ihn zum Musikdirektor zu machen, annehmen dürfe; doch es wurde abgeschlagen und ihm befohlen, in Bonn zu bleiben und die Orgel in der Kapelle zu spielen, solange die Franzosen erlauben würden, daß Gottesdienst gehalten werde. Er erhielt jedoch, gleich allen andern in Maximilians Diensten, ein Gehaltsquartal im voraus ausbezahlt. Madame Neefe gibt (A. M. Z. I, 362) ein trauriges Bild von der Armut, in welcher sie in den nächsten zwei Jahren lebten, bis Neefe für sich und seine Familie ein Engagement in Dessau annahm. Auf dem Wege dorthin kam er gegen Ende des Jahres 1796 mit Maximilian in Leipzig zusammen und suchte in seiner Not um die Rückstände seines Gehaltes nach. Man erfährt mit Betrübnis, daß die einzige Antwort des Kurfürsten die formelle Entlassung aus seinem Dienste war. Neefe ging nach Dessau, erfreute sich noch ein Jahr des Lebens mit seiner Familie und starb am 26. Januar 1798. – Bei der Zerstreuung der Bonner Gesellschaft ging Lux nach Frankfurt, die Brandts zu Hunnius und später zu der Gesellschaft von Joseph Seconda in Leipzig und Dresden; Mändl, Haßlinger, die Müllers und Dardenne begegnen uns 1795 für eine kurze Zeit wieder als Bestandteil einer Truppe, die [339] damals in Augsburg spielte; von den untergeordneten Mitgliedern hörte man nichts weiter.

Und nun wollen wir zum letzten Male noch auf die Hofmusik zurückkommen. Der einige Male angeführte Brief Neefes an Spaziers Berliner musikal. Zeitung (Okt. 1793) enthält Einzelheiten in Beziehung auf Darsteller und Darstellungen in Münster während des dortigen Aufenthalts; dieselben fügen noch einige Züge zu dem Bilde von Maximilian und seiner Musik hinzu, welches darzustellen Zweck der früheren Kapitel war, und welche daher hier wohl ihren Platz finden dürfen.

»Sonntags war kleine Musik bei Hofe, welche aus sechs Rombergen, den zwei Demoisellen Willmann und ihrem jüngeren Bruder, dem Tenoristen Simonetti und mir bestand. Die Romberger Familie ist eine liebenswürdige Künstler-Familie, die ganz in einander gewebt ist. Die Aeltern, zwei Brüder, bewohnen ein Haus, welches im Mittel eine Scheidemauer hat. Jeder hat drei musicalische Kinder, eine Tochter und zwei Söhne. Die Väter tragen einerlei Kleidung, so auch die Kinder. Der ältere Sohn des Musikdirektor Rombergs, so wie der ältere Sohn seines Bruders, sind in der kurfürstl. kölln. Hofkapelle angestellt. Jenen [Andreas] kann man mit Recht unter die vollendetesten Geiger zählen. Auch sein Satz ist schön und gründlich. Letzterer [Bernhard], ein vortrefflicher Violoncellist und wahrer Feuerkopf in seiner Komposition. Beide haben schon viel gesetzt, aber nichts öffentlich bekannt gemacht ... ... Bei Hofe wurden gemeiniglich zwei Arien, ein Duett und einige kleine italienische Lieder gesungen; zwei Quartetten, ein Duett für Violoncell und Violine, und ein Quintett gespielt; die ältere Demois. Willmann spielte zuweilen ein Solo auf dem Klavier, so wie ihr Bruder auf der Geige ... Donnerstags war großes Konzert im Theater und jede Woche einmal Ball ... In der Charwoche führte Andreas Romberg ein Oratorium von seiner Komposition im Theater auf. Der Text war nach Kapellmeister Reichardts Angabe in seinem Kunstmagazin aus der Messiade zusammengefügt. In der Musik war Ordnung, Kraft und Würde ...

Zu Ostern reisten wir wieder nach Bonn. Eine Stunde von dieser Residenz liegt ein Dorf, Godesberg, wo ein Gesundbrunnen befindlich ist. Der jetzige Churfürst hat diese von Natur reizende Gegend durch seine Anlagen zu einem Paradiese gemacht; und täglich sucht er den Aufenthalt daselbst interessanter zu machen. Er selbst hat sich ein kleines ländliches Haus bauen lassen, wo er gern ein paar Tage wöchentlich im [340] Sommer wohnt. Dienstags ist klein Konzert daselbst1; und diese kleinen Konzerte begannen gleich nach unserer Rückkehr von Münster, wo sich nicht selten fremde Virtuosen hören ließen, unter denen ich Ihnen nur die beiden geschickten Churtrierischen Waldhornisten, Thurneisen, und den jungen braven Clavierspieler Hummel aus Wien nenne. Letzterer, nachdem er sich vor dem Churfürst und dem ganzen Adel zur allgemeinen Zufriedenheit hatte hören lassen, spielte am Frohnleichnamstage nachge endigtem Umgange hier im Schlosse den sämmtlichen Tonkünstlern eine Stunde, ohne alle Begleitung, vor. Und er erwarb sich durch seine Phantasieen und sein übriges Spiel den Beifall jedes Kenners. Ich habe Sonaten von ihm, in London gestochen und der Königin von England dedicirt, aber nur flüchtig gesehen.

Im Junius ward zu Godesberg im großen Redoutensaale Mozart's Zauberflöte (mir das schönste und liebste Werk von ihm) unter Herrn Riesens [Franz Ries] und meiner Direktion mit ungetheiltem Beifalle vor dem Churfürst, dem ganzen Adel, überhaupt vor einem sehr glänzenden Auditorium aufgeführt. Es waren viele Fremden weiten Wegs gekommen, diese Musik zu hören. Es fehlten nur die Posaunen, die nun aber auch da sind, und im September bei einer zweiten Aufführung gebraucht werden sollen ....«

Allem Anscheine nach fand diese zweite Aufführung statt, und sowohl Theater wie Musik ging während dieses letzten Winters des Bonner Hofes (1793–94) regelmäßig weiter, trotz einer Reise des Kurfürsten nach Wien, wo er am 16. Januar eintraf (Wien. Ztg. 18. Jan.). Der politische Horizont im Westen war jedoch dunkler als je geworden. Voraussichtlich mußte das Korps von 1600 Mann, welches er im April 1793 als Kurfürst von Köln und Fürstbischof von Münster als Kontingent zur kaiserlichen Armee zu stellen hatte, an Zahl sehr vergrößert werden, und die Notwendigkeit strengster Sparsamkeit war ihm in peinlicher Weise klar geworden. Ein undatiertes Aktenstück unter den Düsseldorfer Papieren, welches seinem Inhalte zufolge nur in den Februar oder März nach Maximilians Rückkehr aus Österreich verlegt werden kann, deutet an (um nicht zu sagen beweist), daß eine Beschränkung der Hofmusik in Zahl und Ausgaben beabsichtigt war. Wenn wir dieses Aktenstück als [341] zwingendes Beweisstück für diesen Punkt betrachten dürfen, dann sollte das Institut so weit reduziert werden, daß die einzigen Personen, welche aus Staatseinkünften bezahlt wurden, die wären, welche für eine angemessene Ausführung der gottesdienstlichen Gesänge in der Hofkapelle notwendig erfordert wurden, sowie die altüberlieferten kurfürstlichen Trompeter und Trommler; die Privatbörse aber sollte nur in Angriff genommen werden für die Harmoniegesellschaft, ein Quartett von Streichinstrumenten, einen Pianisten, Simonetti und Lux; und größtenteils mit herabgesetzten Besoldungen2.

Einen passenden und rührenden Schluß zu diesem Jahrhundert Bonner Musikgeschichte gewährt ein langes Dokument, betitelt: »Münsterischer Hofstaatsentwurf« in Maximilians eigener Handschrift aufgesetzt, als er sein Kurfürstentum unwiederbringlich verloren sah, jedoch noch hoffte, seinen münsterischen Bischofssitz ungestört behalten zu können. Der Entwurf ist, soweit er Musik betrifft, folgender:


[342] »Hofmusik. Luchesi – bleibt in Bonn abgedankt.

Mme.Drewers – Pensionistin.

Mlle.Neuerin – similiter.

Mme.Bekingkam – ist bereits abgedankt.

Mme.Delombre – abgedankt mit Vorschuß.

Mme.Robson – abgedankt.

Mr.Ferd. Heller – Hofsänger.

Delombre – abgedankt mit Vorschuß.

Simonetti – ist nicht mehr in Diensten.

Lux – similiter.

Spitzeter – similiter.

–Beethoven – bleibt ohne

Gehalt in Wien bis er

einberufen wird.

–Drewer – als Hofmusicus.

Riedel – pensionirt.

Brand – ist bereits außer

Dienst bei Theatern engagirt.

–Ries – Hofmusicus.

Wagener – abgedankt mit Vorschuß.

–Töpfer – Hofmusicus.

Pfau – pensionirt in Mergentheim.

Goldberg – bei Theatern engagirt.

Baum – pensionirt.

Anton Reicha – außer Dienst

abgedankt.3

Pokhorny – abgedankt mit Vorschuß.

Libisch – ist wie Beethoven in Wien

ohne Gehalt.

Die 2 Welsch – similiter in

Frankfurth.

Pachmeier – abgedankt.

Simrock – abgedankt.

Bamberger – similiter.

Haveck – abgedankt mit Vorschuß.

Zillecken – similiter.

Stumpff – pensionirt.

–Hoffstätter. Hofftrompetere.

–Balthus Hofftrompetere.

Die 2 Funk abgedankt mit Vorschuß.«

Fußnoten

1 »Im Redoutensaal gab es wöchentlich Bälle, Concerte u.s.w. In dem kleinen höchst niedlichen Comedienhause neben dem Redoutengebäude, was der Kurfürst auf seine Kosten bauen ließ, spielte das Bönnische Hoftheater.« Aus Wurzers Memoiren. Anm. d. Herausg.


2 Hier ist das Aktenstück:


»Bei der Landrentmeisterey.


Gegenwärt. Gehalt.

Künftiger Gehalt.


Rth.Alb.Rth.

260–Regens Chori Heller200

260–Organist Neefe200

7924Calcant Funck80

6 Singknabenjeder 120

1 ster Tenor Heller200

48602 ter Tenor Delombre200

3 ter Tenor Mandel200

227401ster Bassist Paraquin200

300–2ter Bassist Lux200

227403ter Bassist Spitzeter200

156–1 ster Trompeter Göpfert120

156–2ter Trompeter Baltus120

156–3ter Trompeter Stumpf120

156–4ter Trompeter Hoffstätter120

156–1ter Paucker Renard80

7924Paukenträger Funck40

Gehalte bei der Chatouille.

Ries 600 Fl. Pfau 400 Fl.


[Die beiden Romberg, 600 Fl. jeder, ausgestrichen. Dieselben gingen Ostern 1794 zu Schröders Theater nach Hamburg. Oster-Sonntag war am 20. April.]

Simonetti 800 Fl. Beethoven 600 Fl. Lux 600 Fl.

Harmonia.


Welsch400 Fl.Simrock400 Fl.

Liebisch400 Fl.Bamberger400 Fl.

Meuser300 Fl.Welsch jr.400 Fl.

Bachmeier300 Fl.Zillecken240 Fl.«


3 Sein Onkel hatte ihn nach Hamburg geschickt, einige Wochen vor dem Einrücken der Franzosen in Bonn.

Quelle:
Thayer, Alexander Wheelock: Ludwig van Beethovens Leben. Band 1, 3. Auflage, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1917.
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