Achter Abschnitt.
Baden.

[177] Streng schloß Weber mit diesen Tagen sein Jugendthorheittreiben solcher Form ab. Ja er trieb dieß so weit, daß er die Erinnerung selbst an jene Periode, so viel thunlich, zu vernichten suchte; fast nie gegen Freunde, ja selbst gegen seine Gattin selten, von Zeiten vor dem Februar 1810 sprach, die früher geschriebenen Briefe einzog und vernichtete, und weder mit Schrift noch Wort sich über die eben erzählten Schicksale gegen Fremde äußerte.

Herzog Ludwig fiel übrigens nach dieser Affaire sehr bald in völlige Ungnade beim König, ging nach Rußland und hat erst nach dem Tode der Herzogin Franziska, des Herzogs Carl Gemahlin, auf deren Schlosse zu Kirchheim in aller Stille seinen Wohnsitz genommen.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864, S. 177.
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