Thätigkeit bei öffentlichen Concerten

[433] Da er nun nicht allein mit den Hauptpersonen die Partien einzeln und privatim durchzunehmen, sondern von jeder neuen Oper im Allgemeinen drei Vorproben, eine Leseprobe, eine Quartett- und Dialogprobe, eine Correkturprobe, eine Setzprobe und eine vollständige Aufführungs-Generalprobe zu machen, Decorationen, Tänze, Anordnungen, Gruppen, Costüme bis in's Detail anzugeben, außerdem aber auch noch von älteren Opern immer eine oder zwei Proben zu veranstalten pflegte, so ergiebt sich hieraus der ungeheure Umfang seiner Arbeitsthätigkeit beim Theater. Zu dieser gesellte sich noch die Leitung der Concerte. Unter diesen waren die beiden jährlich am 28. Febr. und 15. März fallenden, für die »Hausarmen« die hauptsächlichsten. In diesen führte er 1814 am 28. Febr. Haydn's »Schöpfung« mit Pietät und Feuer, aber ohne Beifall, am 15. März die G dur-Symphonie von Haydn, eine Cantate von Mascheck, »Die Schlacht bei Leipzig« (»ein Ungeheuer von schlechter Declamation, Lärm und Trivialität, das nur den Spektakelfreunden gefiel«, nannte er es in einem Briefe an Gottfried Weber) und einen, dem Händel'schen Alexanderfest nachgeahmten, patriotischen Chor von Salieri, ein sehr plattes und begeisterungsloses Werk, auf.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864, S. 433.
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