Die erste Bekanntschaft der weiteren Kreise der Wiener Bevölkerung mit dem Salzburger Musensohn datirt aus dem Jahre 1768. Am 7. December 1768 dirigirte Mozart, ein Knabe von 13 Jahren, die Messe, die er zur Einweihung des Waisenhauses componirt hatte. Der Hof, viele Kunstfreunde und ein zahlreiches Publikum wohnten der Aufführung bei und einigten sich im Lobe des jugendlichen Tonkünstlers.

Dreizehn Jahre später, am Weihnachtsabende 1781, spielte Mozart, gemeinsam mit dem Pianisten Clementi, zum ersten Male bei Hofe und hatte das Glück, das besondere Wohlgefallen Kaiser Josef II. zu finden, der nunmehr sich als der mächtige Protector des vielfach angefeindeten Meisters erwies. Bereits nach wenigen Monaten ging das Singspiel: » Die Entführung aus dem Serail« auf kaiserlichen Befehl am Wiener Hofburgtheater zum ersten Male in Scene. Seit jenem denkwürdigen 16. Juli 1782 gelangten an den Wiener Hoftheatern, seit 1810 ausschliesslich im Hofoperntheater, zehn Opern und das Requiem bisher1 1729 Male zur Aufführung2.

Wir wenden uns nunmehr den einzelnen Perlen der Muse Mozart's zu, welche in den Wiener Hoftheatern, glänzend herausgearbeitet, seit mehr als hundert Jahren bewundert werden, und wählen die chronologische Darstellung.

Fußnoten

1 Bis incl. 21. April 1896 (dem Tage der Enthüllung seines Denkmales).


2 Siehe die tabellarische Uebersicht der Aufführungen der Werke Mozart's in den einzelnen Jahren.


Quelle:
Albert Josef Weltner: Mozart's Werke und die Wiener Hof-Theater. Wien 1896.
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