Perlfisch (Leuciscus Grislagine)

[293] Im Donaugebiete gesellen sich zu der Plötze zwei Verwandte: der Frauenfisch oder Frauennerfling (Leuciscus pigus und virgo, Cyprinus pigus, Orfus germanorum) und der Perlfisch oder Graunerfling (Leuciscus Grislagine, Friesii und Meidingeri, Cyprinus Grislagine). Ersterer kennzeichnet sich durch kleinen, an der Stirne gewölbten Kopf, halb unterständiges Maul, lange Schwanzflosse, stark metallisch schimmernde, bald mehr ins Apfelgrüne, bald mehr ins Himmelblaue spielende Färbung und orangegelbe Bauch-, After-und Schwanzflosse; letzterer, welcher bisher nur im Atter-, Mond- und Chiemsee gefunden wurde, unterscheidet sich von allen Sippschaftsgenossen durch seine lang gestreckte, fast walzige Gestalt. Jener kann eine Länge von vierzig Centimeter und ein Gewicht von einem Kilogramm erreichen, dieser bis fünfundfunfzig Centimeter lang und bis fünf Kilogramm schwer werden. Das Fleisch beider wird als wohlschmeckend gerühmt.


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»Schuppenbedeckt erglänzt im grasigen Sande der Kühling,

Sonderlich zart von Fleisch, doch dicht mit Gräten durchwachsen,

Länger auch nicht als nur sechs Stunden der Tafel sich eignend.«


Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 293.
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