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[341] Johannes Müller hat die Kofferfische (Ostracionidae), welche Cuvier der nächstfolgenden Gruppe zuzählte, zu einer besonderen Familie erhoben und damit wohl das Rechte getroffen, weil die hierher gehörigen Arten sich von allen übrigen bekannten Fischen unterscheiden. Ihr vierschrötiger, ungestalteter Leib wird nämlich anstatt der Schuppen von einem Panzer bekleidet, welcher aus regelmäßigen, meist sechseckigen Knochenfeldern besteht und nur dem Schwanze, den Flossen und den Lippen Beweglichkeit gestattet. Schwanz und Flossen stehen in Löchern, welche den Panzer durchbrechen, und erscheinen so gleichsam als eingezapfte Stücke. Kräftige Stacheln, welche zur Absonderlichkeit dieser eigenthümlichen Geschöpfe noch beitragen, finden sich bei vielen, und zwar meist paarweise geordnet. Der kleine Mund steht am Ende der Schnauze; die Kinnladen tragen zehn bis zwölf kegelförmige Zähne; die Kiemenöffnung besteht aus einer Spalte, welche von einem Hautlappen umsäumt wird; die Kiemenhaut zählt sechs Strahlen. Die Zunge ist kurz und unbeweglich, der Magen häutig und groß. An die vorn hoch am Kopfe stehenden, wohlgebildeten Augen setzen sich oft zwei von den erwähnten Stacheln an, offenbar zum kräftigen Schutze derselben.