[186] Das letzte Mitglied der artenreichen Familie, dessen ich Erwähnung thun will, ist der Lub (Brosmius Brosme und vulgaris, Gadus Brosme, Enchelyopus Brosme und Lub, Blennius Torsk), Vertreter der Torskfische (Brosmius), kenntlich an der einen langen Rückenflosse, welche drei Viertel der gesammten Länge einnimmt, einer halb so langen Afterflosse, einem Kinnbärtel und verhältnismäßig großen Schuppen, etwa sechzig Centimeter lang, auf der Oberseite gleichmäßig düstergelb, auf der Unterseite lichtgelb gefärbt, mit weiß gesäumter, schwarz gebänderter und gefleckter Rücken-, After- und Schwanzflosse. Erstere spannen neunundvierzig, die Afterflosse siebenunddreißig, die Schwanzflosse siebenunddreißig, die Brustflosse einundzwanzig, die Bauchflosse fünf Strahlen.
Der Lub ist eigentlich zwischen dem sechzigsten und dreiundsiebzigsten Grade nördlicher Breite heimisch, wandert aber zuweilen nach Süden hinab, kommt in der Nähe der Orkaden nicht selten vor und wird gelegentlich auch noch in Forth gefangen. Sehr häufig findet er sich an den Küsten Norwegens und Finnmarks, in den Gewässern um die Faröerinseln und an der West- und Südküste von Island; in Grönland aber scheint er zu fehlen. Den isländischen Küsten nähert er sich im Januar in großen Haufen, um zu laichen, verweilt hier bis zum Frühlinge und verläßt sie wieder im [186] Sommer. Aber auch in der Nähe des Landes wählt er sich gewöhnlich tiefes Wasser und mit Gras bewachsenen Boden, wird daher nicht so oft gefangen, wie den Bewohnern erwünscht wäre. Er laicht erst im April und Mai, und zwar zwischen den Tangen längs der Küste. Zum Fange bedient man sich derselben Angeln, welche man bei der Kabeljaufischerei anwendet; reichere Beute aber als Grundleine und Angel bringen den Fischern heftige Stürme, welche ihn in Menge auf den Strand werfen. In Norwegen behandelt man ihn wie den Kabeljau, bringt ihn jedoch nicht in den Handel; auf Island pflegt man ihn frisch zu essen. Das Fleisch ist sehr fest und trocken, aber wohlschmeckend, verliert auch durch das Dörren wenig oder nicht an Güte.