Bartmännchen (Ophidium barbatum)

[187] Das Bartmännchen (Ophidium barbatum), Vertreter der Aalschlangenfische (Ophidium), hat einen seitlich sehr stark zusammengedrückten, klingenförmigen Leib, dessen Rücken- und Afterflosse mit der Schwanzflosse sich vereinigen und wie diese von gegliederten Strahlen gespannt werden, kleine spitzige Brustflossen und vier Bärtel am Kinne, erreicht eine Länge von ungefähr zwanzig Centimeter und ist auf fleischfarbenem, silberglänzendem Grunde gewöhnlich mit wenig hervortretenden Wolkenflecken gezeichnet.

Ueber die Lebensweise wissen wir wenig, obgleich der Fisch schon von Plinius beschrieben wurde, fast in allen Theilen des Mittelmeeres, namentlich im Adriatischen Meere, in erheblicher Menge vorkommt, von hier aus das Atlantische Weltmeer besucht und zuweilen bis Großbritannien verschlagen wird. Die Nahrung besteht aus kleinen Krabben und Fischen. An den italienischen Küsten fängt man ihn seines weißen und wohlschmeckenden, obschon harten Fleisches halber während des Sommers mit Netzen und mit Würmern geköderten Angeln, ohne jedoch irgend welches Gewicht auf diese Fischerei zu legen.


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Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 187.
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