Alet (Tetragonurus Cuvieri)

[155] Die Sippe wird im Mittelmeere vertreten durch den Alet (Tetragonurus Cuvieri), einen Fisch von etwa fünfundzwanzig Centimeter Länge und dunkel weinrother, nach unten hin grünlicher, silbern oder goldig schimmernder Färbung mit goldgelben oder grünlichen, schwarzgesäumten Flossen. Die Rückenflosse besteht aus funfzehn bis einundzwanzig stacheligen und dreizehn weichen Strahlen, welche erstere sich ganz in eine Rinne im Rücken niederlegen können; die Afterflosse hat zehn bis zwölf Strahlen.

Nach Risso, welcher diesen Fisch benannte und wissenschaftlich beschrieb, bewohnt der Alet das Mittelmeer und lebt hier einsam in großen Tiefen, aus denen er sich im August erhebt, um in der Nähe des Ufers zu laichen. Seine Bewegungen sollen langsam sein. Unsere Beachtung verdient der Alet hauptsächlich deshalb, weil er zu denjenigen Fischen gehört, deren Fleisch, wenigstens zuweilen, giftige Eigenschaften besitzt. Risso versichert, mehrere Male nach dem Genusse desselben heftige Schmerzen in den Eingeweiden, besonders in der Nabelgegend, empfunden zu haben. Der Unterleib schwoll an; er verspürte eine unerträgliche Hitze im Halse und Schlunde, worauf Erbrechen von Schleim, Ekel, zugleich auch Stuhlzwang und Zerschlagenheit der Glieder eintraten. Diese Krankheitszeichen verschwanden gewöhnlich erst nach einigen Tagen wieder. Risso glaubt, die Ursache dieser Wirkungen in der Nahrung des Fisches, welche in Medusen und insbesondere in Blätterquallen besteht, suchen zu dürfen, da bekanntlich diese Thierchen eine brennende Schärfe besitzen. Daß sie dem Fische nichts schaden, braucht uns nicht Wunder zu nehmen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 155.
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