Flockblumenspannerchen (Eupithecia signata)

[423] Infolge der Uebereinstimmung in Farbe und Zeichnung wird es theilweise schwierig, die zahlreichen und unscheinbaren Arten der Gattung Eupithecia richtig zu würdigen. Sie zeichnen sich durch die auffallend kleinen Hinterflügel mit gerundetem oder gestutztem, aber ganzrandigem Saume aus, deren sechste und siebente Rippe auf gemeinschaftlichem Stiele stehen, die vorderen haben eine ungetheilte Anhangszelle und die sechste und siebente Rippe getrennt; überdies sind die Schenkel anliegend beschuppt, die Stirn schmaler als der Durchmesser der Augen, die Taster ihrer Kleinheit wegen meist von oben nicht sichtbar und die Fühler nur bewimpert. Die vorherrschend grauen, von lichterer oder dunklerer Wellenlinie als Hauptzeichnung durchzogenen Flügel werden in der Ruhelage alle vier sichtbar und die vorderen durch ihren sehr langen Außenrand auffällig. Die Raupen sehr vieler leben an Blüten und Früchten. Ich führe hier das wegen der milchweißen Grundfarbe als Sonderling zu bezeichnende Flockblumenspannerchen (Eupithecia signata oder centaureata, Fig. 1, S. 424) vor und mache auf seine zierlichen Zeichnungen aufmerksam: der schwarzgraue Fleck vorn und die breit rothgrau angelegte Wellenlinie am Saume. Der mehr nächtliche Spanner fliegt im Mai und Juni überall, wenn auch nicht zahlreich, und lebt als Raupe von den Blüten und unreifen Samen der Flockblumen, Hauhechel und einiger anderer. Die weißliche Raupe wird durch hellrothe, zackige Zeichnungen charakterisirt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 423.
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