Cryptocephalus sericeus

[182] Eine kleinere Ausgabe der vorigen, aber mit langen Fadenfühlern versehen, den längsten, welche überhaupt bei Blattkäfern vorkommen können, bilden die Fallkäfer (Cryptocephalus). Man könnte sie als »Verborgenköpfe« bezeichnen, da ihr Kopf so tief im Halsschilde steckt, daß nur Stirn und Gesicht als vordere, senkrechte Begrenzung von ihm bemerkbar werden. Die zahlreichen Arten leben auf Sträuchern und in Blumen und finden sich, wo einmal vorhanden, immer mehrfach, wenn auch gerade nicht gesellig und dicht beisammen, so unsere gemeinste und größte Art, der goldgrüne oder tiefblaue Cryptocephalus sericeus, im Grunde der Blütenkörbchen und andere. Gleich den vorigen, was hier noch nachgetragen sein mag, lassen sie sich mit angezogenen Beinen und zurückgelegten Fühlern von ihrem Ruheplatze herabfallen und spielen für lange Zeit die Todten, wenn man ihnen nicht hinreichend vorsichtig naht. Es ist nun einmal diese Verstellungskunst und das plötzliche Verschwinden auf dem Boden für eine große Menge sonst vollkommen hülf- und wehrloser Kerfe das einzige Schutzmittel gegen feindliche Angriffe. Auch bei den Larven wiederholt [182] sich dieselbe Eigenthümlichkeit, welche der vorigen Gattung den Namen der »Sackkäfer« eingebracht hat.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 182-183.
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