Gemeiner Maiwurm (Meloë proscarabaeus)

[125] Der gemeine Maiwurm (Meloë proscarabaeus) findet sich entschieden noch häufiger als der vorige und in denselben Gegenden; er ist schwarzblau, violett schimmernd, an Kopf und Halsschild grubig punktirt, letzteres fast quadratisch, nur nach hinten schwach verengt und an den Ecken gerundet, die Flügeldecken wurmartig querrunzelig und beim Männchen das sechste und siebente Fühlerglied scheibenartig erweitert, an der Unterseite wie ausgefressen. Die Größe so veränderlich wie bei voriger Art, bei den Kleinen wird der Hinterleib von den Flügeldecken sogar etwas überragt. Die erste Larve ist etwas kleiner als die des vorigen (2,25 Millimeter), hat einen vorn mehr gerundeten, weniger dreieckigen Kopf und heller oder dunkler gelbe Körperfarbe. Ihre weitere Entwickelung ist gleichfalls noch nicht beobachtet worden. Auch sie findet sich ab und zu an der Hausbiene, namentlich zwischen den Haaren des Mittelleibes, bohrt [125] sich aber niemals in den Körper ein und verursacht daher auch keinen Schaden. Bisweilen mag es ihr gelingen, auch hier zu weiterer Entwickelung zu gelangen, Aßmuß wenigstens fand im Gouvernement Moskau in einer faulbrütigen, beinahe des ganzen Volkes beraubten Klotzbaute ein einziges Mal zwei 13 Millimeter messende Larven der zweiten Form, welche er darum für unsere Art anspricht, weil er Ende Mai die erste Larvenform von Meloë proscarabaeus an seinen Bienen beobachtet hatte. Leider ließen sich trotz der sorgfältigsten Pflege die Larven nicht erziehen, sondern starben nach wenigen Tagen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 125-126.
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