Laufkäferartiger Kolben-Wasserkäfer (Hydrous caraboides)

[53] Der viel gemeinere laufkäferartige Kolben-Wasserkäfer (Hydrous caraboides) stellt die vorigen im kleinen dar (er mißt 17,5 Millimeter) und unterscheidet sich von der Gattung Hydrophilus durch die ausgerandete Oberlippe und den bedeutend schmäleren, leistenartigen Brustkiel, dessen hintere Spitze nicht über die Hüften hinausreicht. Das Weibchen birgt seine Eier in ein ähnliches Gespinst, benutzt dazu aber ein schmales Blatt, welches es zusammenspinnt und nachher mit jenem kleinen Maste versieht. Die Larve zeichnet sich durch gewimperte Seitenzipfel an den Gliedern, also durch Tracheenkiemen und durch zwei Hornhaken am Endgliede aus; eine noch nicht erwachsene sehen wir in Fig. 6 des Dyticidenbildes (S. 45) dargestellt. Noch eine größere Anzahl von den fünfhundert und einigen siebenzig Arten dieser Familie leben als unscheinbare, von den Systematikern verschiedenen Gattungen zugetheilte Wesen im Wasser, wo sie weniger [53] schwimmen, als auf dem schlammigen Boden oder an den Wasserpflanzen umherkriechen; einige gedrungenere und höher gewölbte Formen (unter anderen Scaphidium) sind dem Wasser untreu geworden und haben die Natur der Mistkäfer angenommen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 53-54.
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