11. Sippe: Cioninen

[152] Wieder andere Sitten haben die Larven der Blattschaber (Cionus). Sie halten sich frei an den Blüten und jungen Samenkapseln gewisser Pflanzen auf, wobei ihnen keine Beine zu statten kommen, sondern nur die Querfalten des Körpers und ein klebriger, schmieriger Ueberzug. Die gedrungenen, beinahe kugeligen Käferchen sind klein, aber hübsch gezeichnet, mosaikartig durch regelmäßige, lichte Haarfleckchen auf einem anders gefärbten Untergrunde; bei den meisten findet sich an der Wurzel oder auf der Mitte der Flügeldecken ein runder, sammetschwarzer Nahtfleck. Ihr walziger Rüssel legt sich an die Brust an, die jedoch nicht mit besonders deutlicher Rinne versehen ist, die Augen nähern sich auf der Stirn, und die Geisel der gebrochenen Fühler setzt nur fünf Glieder zusammen, so daß sie dem Schafte an Länge gleicht. Das Schildchen ist oval, die Spitze der Flügeldecken gemeinsam gerundet. Das erste Glied des Hinterleibes verwächst mit dem zweiten, beide sind lang, die zwei folgenden dafür sehr gekürzt. Das Männchen unterscheidet sich von seinem Weibchen durch ein längeres letztes Fußglied und ungleiche Klauen, indem die innere die äußere an Länge übertrifft. Dieser Geschlechtsunterschied wird an den Vorderbeinen am deutlichsten.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 152.
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