Grünrüßler (Phyllobius - Metallites - Polydrosus)

[134] Unter dem Namen der Grünrüßler hat früher Ratzeburg eine Anzahl Kurzrüßler verschiedener Gattungen darum zusammengefaßt, weil der Körper der meisten, mit goldgrünen, kupferrothen oder metallisch blauschimmernden Schuppen reichlich bedeckt ist und weil sie zahlreich auf dem verschiedensten Laubholzgebüsche als Knospenfresser erscheinen. Der Systematiker begreift unter jenen die der Sippe der Lappenrüßler angehörenden Gattung Phyllobius, wo die Fühlergrube des Rüssels ebenfalls fast gerade gegen die vordere Augenmitte aufsteigt, die lang eiförmigen Flügeldecken aber an der Schulter stumpfwinklig vortreten und Flügel bergen. Außerdem gehören hierher einige im Systeme vorangehende geflügelte Gattungen, namentlich Metallites mit vierkantigem, oben flachem Rüssel und kegelförmigen Grundgliedern der Fühlergeisel und Polydrosus mit rundlichem Rüssel und länglichen Grundgliedern der Geisel. Die Entwickelungsgeschichte dieser gemeinen Käfer ist bisher noch sehr wenig aufgeklärt, sie selbst aber schließen sich ihrem Kleide nach mehr als die meisten heimatlichen den glänzenden Erscheinungen heißer Länderstriche an.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 134.
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