Blattrippenstechers (Rhynchites alliariae)

[147] In sehr ähnlicher Weise lebt die Larve des Blattrippenstechers (Rhynchites alliariae Gyll.), eines Käferchens, welches mit dem vorigen mehrfach verwechselt worden ist. Durch graue Behaarung an den Körperseiten, ein mehr walzenförmiges Halsschild, hinter der Mitte kaum erweiterte Flügeldecken, deren leistenartige Zwischenräume bei gewöhnlicher Vergrößerung keine Punktirung erkennen lassen, ist er vom vorigen unterschieden. Das Weibchen sticht in den Apfelbaumschulen die Blätter an der Unterseite da an, wo der Blattstiel in die Mittelrippe übergeht. Hierdurch biegt sich die Blattfläche gegen den Stiel unnatürlich nach unten, wird wegen mangelnder Ernährung bald trocken, sammt ihrem Stiele hinfällig und als wichtiges Ernährungswerkzeug dem jungen Stämmchen entzogen. Ich habe meist zwei, aber auch nur eine oder bis vier Larven im Blattstiele oder im Grunde der Mittelrippe so eingekeilt angetroffen, daß man mit Hülfe einer Nadel vorsichtig zu Werke gehen muß, wenn man sie unverletzt herauslösen will. Die Verpuppung erfolgt in der Erde.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 147.
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