Gebänderter Pinselkäfer (Trichius fasciatus)

[95] Einen freundlicheren Eindruck als der Eremit macht der S. 94 abgebildete gebänderte Pinselkäfer (Trichius fasciatus). Die Hüftblätter sind von oben nicht sichtlich, die Beine schlanker und ihre Vorderschienen bei beiden Geschlechtern nach außen zweizähnig. Wie bei allen echten Trichien, ist die äußere Lade des Unterkiefers lederartig, stumpf dreieckig und die innere unbewehrt, das Kopfschild länger als breit, vorn ausgebuchtet, sammt Kopf und Halsschild stark zottig gelbhaarig, die Unterseite, wo die sich berührenden Hinterhüften zu beachten sind, und der Steiß mehr weißzottig, die beiden an der Naht zusammenhängenden Binden der Flügeldecken gelb. Diese Art ist den Gebirgen und Vorbergen des mittleren und südlichen Deutschland eigen und findet sich vom Juni bis August auf Wiesenblumen und blühenden Brombeeren, im Harze bisweilen sehr häufig. Wie der Rosenkäfer hat er sich tief in die Blüte versenkt und nagt an deren Innerem, indem er sich kaum regt. Seine Larve lebt, wie alle anderen, in faulen Laubhölzern; über ihre Lebensdauer ist aber meines Wissens so wenig bestimmtes ermittelt, wie über die der übrigen verwandten Arten. Begreiflicherweise sind die Beobachtungen aller in dieser Weise lebenden Larven mit Schwierigkeiten aller Art verbunden.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 95.
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