6. Sippe: Pterostichinen

[39] Wir haben Flieger, Kletterer und Gräber unter den fleischfressenden Läufern kennen gelernt. Durch einige Pflanzenfresser kommt noch weitere Abwechselung in die Lebensweise der Familienglieder. Die dicken und plumpen Arten der Gattung Zabrus, charakterisirt durch eine beinahe quadratische, vorn ausgerandete Oberlippe, durch einen Mittelzahn im tief ausgeschnittenen Kinne und durch fast walzige Endglieder der Taster, die immer kürzer als ihr vorletztes Glied sind. Das stark gewölbte, quer rechteckige Halsschild und sein enger Anschluß an die gleichfalls stark gewölbten und vorn gleich breiten Flügeldecken bringen die gedrungene, weniger zierliche Körperform hervor; ihr entsprechend sind die Beine dick und untersetzt und dadurch noch ausgezeichnet, daß an der Vorderschiene außer den beiden gewöhnlichen Dornen, von denen der obere in der Ausrandung, der untere am Ende derselben steht, noch ein dritter, kleinerer Dorn vorhanden, welcher innen neben dem unteren Enddorn an der Spitze der Schiene eingelenkt ist. Beim Männchen sind die drei ersten Vorderfußglieder durch starke Erweiterung herzförmig und die Flügeldecken in der Regel glänzender als beim Weibchen. Die bekannten Arten, einundsechzig an Zahl, bewohnen vorherrschend die Mittelmeerländer mit Einschluß der Azoren, einige wenige das mittlere Europa, und nur eine Art erstreckt sich von Portugal bis nach Preußen und von Cypern bis nach Schweden, hat mithin die örtlich weiteste Verbreitung.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 39-40.
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