Zierlicher Uferläufer (Salda elegantula)

[605] Im Anschluß an die eben besprochenen Wasserläufer bilden die Uferläufer (Riparii, Saldidae) einen weiteren Uebergang zu den eigentlichen Landwanzen. Sie leben nur am Wasser, ebensowohl an den Meeresküsten, wie an den sandigen, feuchten Ufern der Binnengewässer, wo sie nicht nur mit ungemeiner Schnelligkeit umherlaufen, sondern auch mit Hülfe ihrer langen, bestachelten Hinterbeine sich hüpfend fortschnellen, weshalb ihr Ergreifen große Schwierigkeit hat. Diese Gewandtheit in ihren Bewegungen und das Räuberleben in der Nachbarschaft des Wassers bringt sie hinsichtlich der Lebensweise den Wasserläufern näher, als den mehr trägen, in der Hauptsache auf Pflanzenkost angewiesenen Landwanzen. Die artenreichste Gattung Salda zeichnet sich durch einen dreigliederigen, bis zur Hinterbrust reichenden Schnabel, durch zwei Nebenaugen, durch viergliederige, mitten vor dem Unterrande der Netzaugen eingelenkte Fühler, durch dreigliederige [605] Füße, an deren Spitze die Krallen ohne Haftlappen ansitzen, und durch einige gestreckte Zellen in der dünnen Haut der Flügeldecken aus. Der Kopf erscheint kurz und durch die vorquellenden Augen breit, immer breiter als das Halsschild an seinem vorderen Theile, der ganze Körper oval oder lang eiförmig. Der Seite 605 abgebildete zierliche Uferläufer (Salda elegantula) gehört zu den kleinsten, ungefähr drei Millimeter messenden Arten, ist matt schwarz, oberhalb mit gelblichen angedrückten Haaren bekleidet, die Beine und Ringe am zweiten und vierten Fühlergliede sind gelb, die Flügeldecken neben dem gelben Rande mit zwei weißen Punkten gezeichnet.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 605-606.
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