Gemeine Rindenwanze (Aradus corticalis)

[607] Die kaum kräftigeren, ungemein plattgedrückten, auf der düsteren Oberfläche runzeligen Rindenwanzen (Aradus) leben versteckt hinter der Rinde abgestorbener Bäume. Ihr fast rautenförmiger Kopf läuft vorn in eine stumpfe Spitze aus, an deren Grunde, wie in einem Ausschnitte [607] die dicken, viergliederigen Fühler sitzen. Der Schnabel reicht bis zum Ende der Vorderbrust oder wenig über dasselbe hinaus, auf dem vorn verschmälerten Halsschilde erheben sich mehrere Längsleisten sowie auf dem Ledertheile der Halbdecken einige kräftige Längsrippen. Bei der gemeinen Rindenwanze (Aradus corticalis, Fig. 2) herrscht die schwarze Körperfarbe vor, nur die Wurzel der Flügeldecken ist gelblich weiß, das Rückenschild hinten und die Ecke der Hinterleibsglieder schmutziggelb. Das im Vergleich zum zweiten merklich kürzere, durchaus dunkel gefärbte dritte Fühlerglied, der seitlich geschweifte und gezähnelte Vorderrücken und das große an den Seiten gleichfalls geschweifte Rückenschild vollenden das Bild dieser nirgends seltenen Art. Die Weibchen sind bei allen größer und breitleibiger als die Männchen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 607-608.
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