Phrygische Mütze (Membracis cruenta)

[596] Die südamerikanischen Helmzirpen (Membracis), an hundert der Artenzahl nach, erheben ihr Halsschild meist hoch nach oben zu fast schneidiger Kante und erscheinen daher von den Seiten her ungemein platt gedrückt; weiße, gelbe oder rothe Bänder durchziehen jenes auf die verschiedenste Weise; überdies sind bei ihnen die Vorderschienen elliptisch erweitert und die Hinterschienen mit starken Dornen bewehrt. Wir sehen auf unserem Gruppenbilde, oben rechts, auf der Knospe der Passionsblume ruhend, die hohe Helmzirpe (Membracis elevata), deren matt schwarze helmartige Erhebung vorn und hart an der Spitze weiß gezeichnet ist. Bei anderen Arten findet vorn keine einfache Abrundung statt, sondern ein zahnartiger Vorsprung. Man könnte die Membracis cruenta, welche am äußersten Ende links auf der offenen Blüte sitzt, die Phrygische Mütze nennen; auch bei ihr ist der Verlauf der rothen Zeichnungen aus der Abbildung ersichtlich.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 596.
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