Schwalben-Lausfliege (Stenopteryx hirundinis)

[484] Die Pferdelausfliege (Hippobosca equina) behält zeit ihres Lebens die Flügel, welche fünf dicke Längsadern am Außenrande kennzeichnen; die erste ist doppelt, die zweite und dritte sind einfach, letztere kommt fast in der Flügelmitte aus der zweiten und trifft am Rande mit dessen Ader weit vor der Flügelspitze zusammen, die vierte und fünfte Längsader erscheinen in der Nähe der kleinen Querader plötzlich wie abgebrochen, weiterhin sehr blaß. Der Körper ist glänzend rostgelb, auf der Scheibe des Mittelrückens kastanienbraun, am Schildchen blaßgelb; die ungleichen, gezähnten Fußklauen sind schwarz. Die Nebenaugen fehlen, der kurze Rüssel endet stumpf. Die Art findet sich auf Pferden (und Rindern) nicht selten, besonders an den haararmen Körpertheilen, ist aber wegen ihrer schlüpferigen Oberfläche und der Gewandtheit, nach allen Seiten hin zu entwischen, schwer zu erhaschen. – Bei der Gattung Lipoptena lassen sich deutliche Nebenaugen erkennen, auf den später an der Wurzel abbrechenden Flügeln aber nur drei zarte Längsadern. Die auf der Haus- und Mauerschwalbe nicht seltene Schwalben-Lausfliege (Stenopteryx hirundinis) zeichnet sich durch die schmalen, sichelförmigen Flügel aus, die kaum zum Fluge befähigen dürften. Im Juni fand ich einen der zuletzt genannten Vögel, welcher ermattet zur Erde gefallen war und sich greifen ließ. An seinem Körper saßen vierundzwanzig Stück der genannten Lausfliege und zwar ausschließlich hinten stark angeschwollene, schwarzschimmernde Weibchen, welche dem Legen sehr nahe standen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 484.
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