[298] Die Schwamm-Gallwespe (Teras terminalis, Fig. 1) erzeugt nicht immer an den Spitzen, wie der Beiname besagen soll, sondern auch an den Seiten der Eichenzweige die vielkammerigen, unregelmäßigen Schwammgallen, welche im ersten Frühjahre weiß und rothbäckig, im Alter aber mißfarbig und durchlöchert erscheinen. Die Wespe hat die besondere Eigenthümlichkeit, daß neben geflügelten auch ungeflügelte Weibchen, außerdem geflügelte Männchen vorkommen. In der Regel leben die beiden Geschlechter getrennt in den Gallen. Im Juni pflegen sie auszuschlüpfen. Die Flügel haben den Bau wie bei Cynips, auch die Fühler, aber das Schildchen ist niedergedrückt und platt; die Kiefertaster bestehen aus vier, die Lippentaster aus zwei Gliedern. Das Thier ist an der vorderen Hälfte braungelb, an der Wurzel des Hinterleibes braunroth und dahinter schwarzbraun gefärbt, die schmale Bauchschuppe des Weibchens trägt einen langen Haarbüschel. Es sind außer mehreren Synergus-Arten schon vierzig Parasiten aus den Gallen erzogen worden, besonders Pteromalinen. Auch ein Rüsselkäfer (Balaninus villosus) legt seine Eier in die Galle, damit sich die Larve vom Fleische derselben ernähre. Ueberdies benutzen noch zahlreiche Insekten anderer Ordnung die alten Gallen, um hier in der Jugend ein Obdach zu finden.