1. Sippe: Natterbaumschlangen (Herpetodryas)

[382] In der ersten dieser Unterfamilien vereinigen wir dem entsprechend die Natterbaumschlangen (Herpetodryinae oder Dryadinae), diejenigen, welche Günther zu den Nattern stellt. Sie kennzeichnet der zwar schon merklich gestreckte und schlanke, aber immer noch verhältnismäßig kräftige Körper, von welchem der Kopf deutlich abgesetzt ist, und an welchem der schlanke Schwanz ohne ersichtliche Grenze sich anschließt, der zuweilen fehlende Zügelschild und die doppelreihige Bedeckung des Unterschwanzes. Die Zähne sind meist gleich lang; jedoch kommt es auch vor, daß der hinterste die anderen überragt und eine Furche zeigt. Die Unterfamilie hat vorzugsweise in Süd- und Mittelamerika ihre Vertreter.

Die Natterbaumschlangen in engerem Sinne (Herpetodryas) gehören zu den am kräftigsten gebauten Arten der Familie, obwohl ihr Leib noch immer sehr schlank erscheint. Der Kopf ist klein, kurz, schmal, vom Halse undeutlich geschieden, an der Schnauze stark abgerundet, der Hals sehr dünn, der Körper etwas zusammengedrückt, auf dem Rücken verschmälert, der Schwanz ungefähr ebensolang als der übrige Leib, peitschenförmig, dünn und zugespitzt; die Nasenlöcher stehen an der Seite der Schnauze; die großen, lebhaften Augen treten hervor.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Siebenter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Erster Band: Kriechthiere und Lurche. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 382.
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