Wasserotter (Trigonocephalus piscivorus)

[518] Weit besser als die Mokassinschlange kennen wir ihre nächste Verwandte die Wasserotter oder Wasserlanzenschlange (Trigonocephalus piscivorus, Crotalus, Scytalus, Natrix und Cenchris piscivorus, Coluber aquaticus, Toxicophis piscivorus und leucostomus), welche ebenfalls Nordamerika bewohnt und hier ausschließlich in Sümpfen und Brüchen, an Flüssen und Seen lebt. Auch sie ist eine große Giftschlange, da sie regelmäßig anderthalb Meter an Länge erreicht. Ihre Färbung ändert vielfach ab, wie mehrere ständige Spielarten beweisen. Die meisten Wasserlanzenschlangen sind auf glänzend grünlichgrauem Grunde mehr oder minder regelmäßig dunkler gebändert. Eine Spielart, welche die Amerikaner Wasserviper nennen, ist gleichmäßig dunkel erdbraun oder mattschwarz, und ihre Bänder treten nur unmittelbar nach der Häutung einigermaßen hervor. Bei einer anderen Spielart wiederum herrscht ein schönes Kastanienbraun vor, welches bis zu düsterem Olivenfarb dunkeln kann und auf der Unterseite in Gelblichbraun übergeht, in der Regel nur jungen Schlangen eigenthümlich ist, bei einzelnen Stücken aber auch bis ins höhere Alter erhalten bleibt.

Nach Holbrook verbreitet sich diese Schlange vom Pedee, einem Flüßchen im nördlichen Karolina, an, nach Süden hin über ganz Nordamerika und nach Westen hin bis zum Felsengebirge, findet sich aber nur in der Nähe vom Wasser oder in diesem selbst. Die Ufer, Inseln und Inselchen [518] der Seen, Brüche, Sümpfe, Teiche, Flüsse und Bäche gewähren ihr Au fenthalt; auf trockenem, dürren Lande begegnet man ihr nie. Während des Sommers sieht man sie, oft in großer Anzahl, auf den über das Wasser hängenden Zweigen liegen, beim Näherkommen aber so eilig als möglich von oben herab in das Wasser stürzen und ebenso zierlich als eilfertig davonschwimmen.


Wasserotter (Trigonocephalus piscivorus). 5/8 natürl. Größe.
Wasserotter (Trigonocephalus piscivorus). 5/8 natürl. Größe.

Catesby glaubt, daß sie sich hier auf den Anstand nach Beute legen; es ist jedoch wahrscheinlicher, daß sie die Aeste aufsuchen, um sich zu sonnen, weil sie auch in baumlosen Sümpfen oder in den Reisfeldern während der Mittagsstunden auf erhöhte, trockene Stellen kriechen, um hier den Sonnenstrahlen sich hinzugeben. Ihre Nahrung besteht vorzugsweise aus Fischen und Lurchen; sie verschonen aber auch Säugethiere und Vögel nicht, überhaupt kein einziges Wirbelthier, welches ihr Schlund bezwingen kann. Nach Angabe aller Beobachter, welche sie kennen lernten, sind sie der Schrecken der Neger oder Reisbauer überhaupt und werden in ungleich höherem Grade gefürchtet [519] als die Klapperschlange, weil diese, wie man sagt, nur verwundet, wenn sie erzürnt wird, wogegen die Wasserottern ohne weiteres angreifen und jedes lebende Wesen, welches sich ihnen nähert, zu vergiften suchen. Und nicht bloß die Menschen fürchten sie, sondern alle Thiere, welche die Sümpfe bewohnen oder in der Nähe des Wassers sich aufhalten, die Säugethiere wie die Vögel, die Kriechthiere wie die Lurche oder die Fische; denn alle werden von ihnen bedroht.

Unter sämmtlichen Grubenottern, ja unter allen Furchen- und Röhrenzähnern ist die Wasserotter diejenige, welche sich am leichtesten im Käfige halten läßt, zuerst ans Futter geht, die verschiedenste Nahrung annimmt und ohne Schwierigkeit hier sich fortpflanzt. Im Thiergarten zu London warf ein Paar dieser Thiere mehrere Junge, von denen Effeldt ihrer vier erhielt. Sie haben ihm Gelegenheit zu eingehenden Beobachtungen gegeben. Sie fressen warm- und kaltblütige Thiere, am liebsten jedoch Fische, welche sie allem übrigen Futter entschieden vorziehen. Effeldt nennt sie die gefährlichsten Nachbarn, welche irgend eine Schlange oder ein kleines Thier überhaupt haben kann; denn sie beißen und vergiften nicht bloß Säugethiere und Vögel, sondern auch Kriechthiere, Lurche und Fische, selbst andere Schlangen, ungiftige wie giftige. Unser Gewährsmann beobachtete, daß von den Sandottern, welche er zu den Wasserottern in den Käfig steckte, einige verschwanden, wurde dadurch auf letztere aufmerksam und sah eines schönen Tages, daß die männliche Wasserotter eine Sandotter biß. Neugierig, zu erfahren, ob sich eine Wirkung zeigen würde, verweilte er am Käfige und bemerkte zu seiner nicht geringen Verwunderung sehr bald die unverkennbarsten Zeichen der erfolgten Vergiftung. Schon nach einigen Minuten war die gebissene Sandotter gelähmt, bald darauf vollständig widerstandslos geworden. Nunmehr packte sie jene in der Mitte des Leibes, rückte, ohne loszulassen, mit dem Maule bis zum Kopfe des Opfers vor, drehte sich so, daß ihr die Sandotter mundgerecht wurde und begann, sie zu verschlingen. Im Thiergarten zu Berlin mußten, laut Ef feldt, Wasserottern und Klapperschlangen, welche zusammen einen und denselben Käfig bewohnt hatten, getrennt werden, weil erstere die letzteren, welche größer waren als sie selbst, angriffen und arg zurichteten. Nattern und andere unschädliche Schlangen oder Eidechsen zeigen, wenn sie zu den Wasserottern gebracht werden, die größte Furcht und versuchen stets, ihnen zu entrinnen, werden auch immer bald verfolgt und früher oder später gebissen. Dabei gerathen diese Schlangen niemals in blinde und tolle Wuth wie Kreuzottern oder Klapperschlangen; sie fassen, ohne durch besondere Zeichen ihre Erregung zu bekunden, das Opferscharf ins Auge und hauen plötzlich, um zu beißen, mit dem halben Leibe vor. Aber mordsüchtig sind auch sie; Vögel z.B., welche man in den Käfig bringt, oder Fische werden in kurzer Zeit sämmtlich getödtet, auch wenn unsere Schlangen nicht hungrig sind.

An seinen Gefangenen beobachtete Effeldt, daß sie sich nicht einmal, sondern wiederholt nach einander begatteten und zwar zu verschiedenen Zeiten des Jahres, zuerst allerdings im Frühjahre, hierauf jedoch auch im Sommer und schließlich sogar im Herbste, am zehnten Oktober. Hierbei zeigte sich, daß diese Schlangen während der Begattung sich ebenfalls verknäueln. Zu dem einen Paare, welches eine zeitlang den Käfig bewohnt hatte, wurden zwei andere, anscheinend weibliche Stücke gebracht; sie betheiligten sich bei der ersten Begattung, von welcher sie Zeuge waren, sofort durch Umschlingung des verliebten Pärchens. Die Begattung selbst beginnt mit wirklichen Liebkosungen abseitens des Männchens, welches das Weibchen zuerst umkriecht, lebhafter als sonst züngelt und mit dem Schwanze zu zittern anfängt, hierauf mit dem Munde sich dem des Weibchens nähert, so daß es aussieht, als ob beide sich küssen wollten, worauf dann das Weibchen, ebenfalls mit dem Schwanze zitternd, seine Willfährigkeit zu erkennen gibt. Während dieser Vorbereitungen stülpen sich die Geschlechtstheile des Männchens hervor; beide Schlangen nähern sich unter fortwährendem Zittern des Schwanzes und vereinigen sich endlich so schnell, daß man dies kaum wahrnimmt. Auch nach der Vereinigung währen die Liebkosungen fort, gegen früher nur mit dem Unterschiede, daß sie beiderseitig stattfinden, obgleich sich nicht verkennen läßt, daß das Männchen hierin sich zärtlicher zeigt als das Weibchen. Sobald ein Paar Anstalt macht, sich [520] zu begatten, nähern sich auch die übrigen Schlangen der gleichen Art unter denselben Liebkosungen, offenbar in der Absicht, an der Begattung ebenfalls Antheil zu nehmen, erreichen ihren Zweck auch, wenn die beiden Geschlechter noch vertreten sind, da sich die Paarungslust aller zu bemächtigen scheint. Das Pärchen bleibt höchstens eine Stunde mit einander vereinigt.

Gegen den Pfleger zeigen sich die Wasserschlangen auffallend gutmüthig und zahm, man möchte fast sagen, dankbar. Eher als andere Giftschlangen verlieren sie ihm gegenüber ihre Beißlust, und leichter als jede ihrer Verwandten gewöhnen sie sich daran, ihre Nahrung von ihm zu empfangen. Ich selbst habe gesehen, daß, wenn Effeldt ihnen Fische und rohes Fleisch mit der Zange vorhielt, sie augenblicklich herbeikamen und dasselbe wegnahmen, ja, daß sie augenblicklich rege wurden, sobald er nur die Thüre ihres Käfigs öffnete. Den ersten Bissen Fisch oder Fleisch pflegen sie mit einer gewissen Zartheit anzufassen und schlingen ihn rasch hinab; bei den übrigen zeigen sie sich gieriger, da auch bei ihnen die Eßlust mit dem Essen kommt. Dann geschieht es allerdings, daß sie auch einmal nach der Zange beißen, offenbar nur, weil sie sich täuschten; denn dieselben Thiere haben, nach Versicherung Effeldts, niemals versucht, ihren Pfleger zu bedrohen, sich vielmehr stets so harmlos gezeigt, daß jener geradezu leichtfertig mit ihnen umging, beim Füttern unbesorgt die Thüre offen stehen ließ und gestattete, daß die Schlangen fast mit halbem Leibe aus dem Behälter hervorkamen, in der Absicht, nach Futter zu suchen. Bei einer solchen Gelegenheit geschah es, daß Effeldts Freund Wagenführ plötzlich etwas auf seiner Hand verspürte, die Zunge der Schlange nämlich, welche die Hand betastete, offenbar in der Meinung, etwas genießbares zu erkunden, ohne jedoch daran zu denken, den mehr als sorglosen Mann zu verletzen. Eine ähnliche Zahmheit ist schwerlich bei irgend einer anderen Giftschlange beobachtet worden.

Ueber die kupferbraune Spielart hat Effeldt neuerdings ebenfalls werthvolle Beobachtungen mitgetheilt. Im November 1871 erhielt dieser ausgezeichnete Schlangenpfleger eine männliche Wasserotter von kupferbrauner Färbung, und es gelang ihm, im Juni des folgenden Jahres auch ein Weibchen derselben Spielart zu erwerben. Am einundzwanzigsten Januar 1873, einem schönen, sonnigen Tage, begatteten sich beide Schlangen, und am sechsten Juli fand unser Berichterstatter zu seiner lebhaften Freude im Käfige acht lebende, vor kurzem geborene Junge vor. Die Länge dieser äußerst niedlichen Thierchen betrug bei der Geburt etwa sechsundzwanzig Centimeter, ihre Stärke ungefähr funfzehn Millimeter. Die Färbung war, abweichend von der ihrer Eltern, blaß fleischfarben, die des Kopfes etwas röthlicher; die Zeichnung bestand aus schwarzbraunen Zickzackbändern. Nach der ersten Häutung, ungefähr vierzehn Tage nach der Geburt, ging die Rumpffarbe mehr in das Rothbraune und nach dem zweiten, etwa fünf Wochen später erfolgenden Hautwechsel, in das Kupferbraune über. Doch auch jetzt noch blieb der Kopf lebhafter gefärbt. Bis ins zweite Jahr erhielt sich diese Färbung, und alsdann erst dunkelte das Kleid der Schlangen mehr und mehr, bis es in das oben beschriebene überging. Während der ersten vierzehn Tage nahmen die jungen Wasserottern keine ihnen angebotene Nahrung zu sich; nach dieser Zeit begannen sie, Fische gänzlich verschmähend, kleine Grasfrösche zu fressen. Nach Ablauf von zwei Monaten hatten sie bereits eine Länge von vierunddreißig Centimeter erreicht; ihr Kopf war jedoch bereits viel größer als der einer ausgewachsenen Kreuzotter, infolge dessen sie schon halbwüchsige Frösche zu verschlingen vermochten. »Gleich nach der Geburt«, sagt Effeldt, »hatte ich die jungen Schlangen bis auf eine aus dem Käfige ihrer Eltern herausgenommen, aus Furcht, der eigene Vater könnte sie in seiner Freßsucht verschlingen. Die ersten Tage nahm ich die bei den Eltern gelassene junge Schlange gar nicht wahr; erst nach acht Tagen fand ich sie, auf dem Leibe ihres Vaters liegend, vor und bemerkte, daß dieser sie, gleichsam liebkosend, von allen Seiten bezüngelte. Dieser Fall gilt mir als Beweis, daß sie zu ihren Jungen Zuneigung hegen, während sie sonst mit allen anderen Geschöpfen, auch mit anderen Schlangenarten, in Feindschaft leben und angreifend nicht allein gegen jedes Thier, sondern ebenso auch gegen den Menschen vorgehen. Wenn ich mehrere Schlangen gleicher Art und gleicher Spielart zusammensetzte, herrschte Friede unter ihnen; [521] brachte ich aber eine Schlange auch nur anderer Spielart hinzu, so wurde diese sofort angegriffen und gebissen. Der Biß hatte niemals schädliche Folgen, wogegen andere Arten, welche in ihren Käfig gesetzt wurden, wie die Klapper- oder Lanzenschlange, den Folgen des Bisses stets erlagen.«

Effeldt hat seine Wasserottern versuchsweise verschiedene Thiere beißen lassen. »Eine in den Käfig der Schlangen gesetzte Ratte wurde, und zwar nur mit einem Giftzahne, in den Hinterschenkel gebissen, wie die spätere Untersuchung ergab, eigentlich nicht mehr als berührt. Sogleich nach erhaltenem Bisse lief die Ratte unruhig hin und her, nach einigen Minuten waren bereits ihre getroffenen Theile gelähmt, nach zehn Minuten saß sie mit gesträubtem Haare in einer Ecke zusammengekauert, ohne sich weiter zu rühren, siebzehn Minuten nach erhaltenem Bisse legte sie sich, infolge eingetretener Krämpfe, auf die Seite und nach Ablauf von vierzig Minuten erfolgte der Tod. Minder gefährlich erwies sich der Biß einer jungen, erst zwei Monate alten Wasserotter, welcher freilich ebenfalls nur mittels eines Giftzahnes beigebracht worden war. Fünf Minuten nach dem Bisse trat Lähmung des Fußes der Ratte ein; nach sechs Minuten war er schon merklich angeschwollen, nach sechs Stunden ging die Geschwulst in Eiterung über: damit aber war die Gefahr auch gehoben. Denn am nächsten Tage fraß die Ratte bereits wieder und lahmte nur noch ein wenig auf dem gebissenen Fuße. Eine Ratte dagegen, welche von einer jungen Schlange in den Kopf gebissen wurde, starb schon nach zwei Minuten, und eine Ratte, welche an derselben Stelle von einer ausgewachsenen Schlange einen Biß erhalten hatte, nach zwei bis vier Minuten. Gebissene Frösche geriethen sofort in Zuckungen und starben bald darauf.«

Da ich mehrere Wasserottern von Effeldt erwarb und längere Zeit selbst pflegte, kann ich die Angaben des genannten fast in jeder Beziehung bestätigen, habe ihnen auch wenig hinzuzufügen. Die Wasserottern sind ebenfalls Nachtthiere, übertages aber nicht in solchem Grade träge und schläfrig wie andere Giftschlangen dieser Familie oder Vipern. Einmal an den Käfig und an eine regelmäßige Fütterung gewöhnt, gewinnen sie es selten über sich, ihnen bei Tage gereichte Nahrung liegen zu lassen, kommen in der Regel vielmehr ohne weiteres herbei, um zu fressen. Fische bilden die Lieblingsnahrung der erwachsenen und werden gewöhnlich sofort ergriffen, also nicht erst vergiftet, und mit dem Kopfe voran verschlungen; Frösche nehmen sie auch nicht ungern, vergiften sie aber meist vor dem Verschlingen; kleine Säugethiere verzehren sie ebenfalls und nie, ohne daß dieselben vorher gebissen wurden. In der warmen Jahreszeit oder wenn ihr Käfig besonders gut geheizt wurde, verbringen sie fast den ganzen Tag in dem Wasserbecken und legen sich hier, vorausgesetzt, daß dasselbe groß genug ist, in allen für Schlangen denkbaren Stellungen neben oder übereinander, so daß man oft einen wundersam verschlungenen Knäuel, aus welchem hier und da ein Schlangenkopf sich erhebt, vor Augen hat. Ein solches Bad scheint ihnen die höchste Behaglichkeit zu gewähren und deshalb weisen sie, so lange sie im Wasser liegen, jede Störung, ja auch schon den Versuch einer solchen, kräftig zurück. Fehlt es an genügendem Raume, so kann des Bades halber Streit unter ihnen ausbrechen, so friedlich die einmal zusammengewöhnten in der Regel leben, und so wenig sie es kümmert, wenn eine ihresgleichen über die andere hinwegkriecht, so selten sie Futterneid bekunden. Einmal erzürnt aber, gehen sie sofort zum Angriffe über, und wenn vollends Paarungslust in ihnen sich regt und die ohnehin bedeutende Heftigkeit ihres Wesens noch steigert, sind ernste Kämpfe unter ihnen an der Tagesordnung. Beim Zweikampfe verweilen sie nicht erst längere Zeit in der üblichen Angriffsstellung, sondern beißen ohne weiteres zu und verletzen sich dabei oft so bedeutend, daß Blut aus vielen Stellen ihres Leibes fließt. Demungeachtet habe ich niemals erfahren, daß eine der so tief gebissenen Wasserschlangen irgend welche Zeichen von Vergiftung bekundet hätte, und muß daher Effeldt durchaus beistimmen, wenn er sagt, daß ihre gegenseitigen Beißereien ihnen in keiner Weise schaden. Während der Paarungszeit sind sie außerordentlich erregt, kriechen dann auch bei Tage fast ununterbrochen im Käfige auf und ab, bedrohen und beißen sich gegenseitig, bezüngeln das erkorene Weibchen sehr zärtlich und umschlingen es endlich in der bei Schlangen üblichen Weise, worauf dann bald die Begattung erfolgt. Die Zeitdauer [522] ihrer Vereinigung scheint sehr verschieden zu sein, immerhin aber mindestens einige Stunden zu währen. Die Entwickelung der Keimlinge richtet sich wohl hauptsächlich nach der herrschenden Wärme und wird durch diese beschleunigt, durch Abnahme derselben verzögert.


*


Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Siebenter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Erster Band: Kriechthiere und Lurche. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 518-523.
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