Kammmolch (Triton cristatus)

[621] Der Kammmolch oder große Wassersalamander (Triton cristatus, Lacerta palustris und lacustris, Salamandra cristata, pruinata, laticauda und platycauda, Molge palustris und Hemisalamandra cristata) erreicht eine Länge von dreizehn bis siebzehn Centimeter und zeichnet sich durch den abgeflachten, vorn gerundeten, krötenartigen Kopf und die grobkörnige Haut aus. Die Grundfärbung des Rückens, der Seiten, des Schwanzes und der Oberseiten der Glieder ist ein dunkles Braun; die Zeichnung besteht aus größeren, zerstreuten schwarzen und weißen, oft in Gruppen zusammenfließenden Flecken. Die Unterseite von der Kehle an zeigt auf gelben Grunde schwarze Flecke von verschiedener Größe und Gestalt. Das Auge hat goldgelbe Iris.

Im Hochzeitskleide ändert sich der Kammmolch wesentlich um. Auf seiner Oberseite und seinem Schwanze erhebt sich ein hoher, scharf gezackter Hautkamm, welcher schon vorn am Kopfe zwischen den Augen beginnt und bis zur Schwanzspitze sich erstreckt, an der Schwanzwurzel aber ziemlich tief [621] eingebuchtet ist. Gleichzeitig geht das Gelb der Unterseite in gesättigtes Orange über, und an den Seiten des Schwanzes zeigen sich weißbläuliche, perlmutterfarbene Streifen, an der Kehle endlich außer den dunklen Flecken sehr zahlreiche weiße Wärzchen. Dem Weibchen mangelt auch im Hochzeitskleide der Hautkamm, und das Gelb der Bauchseite zieht mehr ins Schwefelfarbene, erstreckt sich aber an der Bauchkante des Schwanzes bis zu dessen Endspitze. Die weißen Seitenstreifen des Schwanzes sind bloß angedeutet, und die Kehle ist nur dunkel gefleckt, trägt aber keine Warzen. Verschiedene Spielarten sind beobachtet worden, so von Reichenbach ein Triton, bei welchem die rothgelbe Färbung der Unterseite sich auch über die Oberseite ausdehnte und hier anfänglich mit wenigen schwarzgelben Flecken gezeichnet war, mehr und mehr aber sich fleckte und allmählich fast in das gewöhnliche Kleid umwandelte.

Das Verbreitungsgebiet des Kammmolches erstreckt sich über Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, England, Skandinavien und Rußland sowie Italien und reicht nach Osten hin bis Transkaukasien.


Kammmolch (Triton cristatus). Natürliche Größe.
Kammmolch (Triton cristatus). Natürliche Größe.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Siebenter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Erster Band: Kriechthiere und Lurche. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 621-622.
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