Vierte Ordnung: Die Halichondrien[531] (Halichondriadae)

Wir dürfen alle Schwämme, welche entweder gar keine erdigen Bestandtheile absondern, oder nur nadelähnliche einaxige Kieselkörper nebst gewissen spangenförmigen Gestalten, die aus Verkieselung von Zellen hervorgehen, kurz alle Schwämme mit Ausschluß der drei schon vorgeführten Ordnungen, mit einem gemeinschaftlichen, leider nicht vortheilhaft gewählten Namen bezeichnen.


Kieselkörper der Ankerschwämme. 200mal vergrößert.
Kieselkörper der Ankerschwämme. 200mal vergrößert.

Es ist schwer zu sagen, welcher der zahlreichen, hier hergehörigen Gruppen man die unterste oder oberste Stelle anweisen soll. Die eine wie die andere, die Fleischschwämme, Leder-, Horn-, und Kiesel-Halichondrien, sind zur Verzweiflung der Systematiker, aber zum großen Vergnügen der Anhänger der Abstammungstheorie da, indem sie nebst den anderen Ordnungen, wie schon erwähnt, eine Thierklasse im Zustande der vollkommensten Unbestimmtheit und Flüssigkeit der Arten, Gattungen und Familien darstellen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 531.
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