2. Sippe: Zwergschnecken (Carychium)

[241] Die eben genannte Platzregenschnecke verdankt, nach Rumph, ihre Benennung folgendem: »Es werden diese Schnecken an der Seeküste unter verfaulten Blättern und Holz, sowohl am Strande, als mehr landwärts, ja öfters auch auf den Bergen gefunden, wo gar nicht viele Menschen hinkommen und auch nicht wahrscheinlich ist, daß sie so geschwinde vom Strand dahinkriechen könnten.


Platzregenschnecke (Scarabus imbrium). Natürliche Größe.
Platzregenschnecke (Scarabus imbrium). Natürliche Größe.

Man glaubt daher, daß sie durch den Wind bei starkem Platzregen von unten aufgehoben und daselbst wieder niedergeworfen werden. Mir aber kommt es wahrscheinlicher vor, daß sie auf den Bergen selbst durch vielen Regen erzeugt werden, weil man sie dort sowohl ganz klein wie groß findet«. Man kennt von den Auriculaceen über zweihundert Arten, von denen nur wenige auf Europa kommen. Zu letzteren gehören einige der Zwergschnecken (Carychium), sehr kleine, kaum einige Millimeter lange Thierchen, welche, wie überhaupt die Auriculaceen, auf sehr feuchtem, mit Moos, Blättern und faulendem Holze bedecktem, beschattetem Boden sich aufhalten, ohne sonstige auffallende Erscheinungen in ihrer Lebensweise zu bieten.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 241.
Lizenz:
Kategorien: