Elysia splendida

[320] »Unter anderen entdeckte ich«, sagt er, »bei St. Nicolo (auf der Insel Cherso im Guarnero) eine neue Elysia (E. splendida) von so seltener Schönheit, daß ich in wahres Entzücken ausbrach. Ich sah anfänglich nur in einer tiefen, dem Lichte nicht ganz zugänglichen Steinhöhlung einen bewegten Wechsel von tiefem Schwarz, Hellblau und Orange, bis sich dann herausstellte, daß hier vom Meerwasser bedeckt, das ihren Reiz noch erhöhte, mehrere dieser kleinen nur 3 bis 4 Linien langen und 21/2 Linien breiten Nacktschnecken nebeneinander herumkrochen. Erst beim Hervorkommen der einzelnen ließ sich genauer die Vertheilung der Farben ermitteln. Der Leib und seine großen, mantelartig emporgeschlagenen Seitenlappen waren sammetschwarz, der äußerste Rand derselben und die Mundpartie orangegelb, aber auf der Außenseite jener Lappen, die sich aufs zierlichste in großwellige Falten legten, zog unterhalb des orangegelben Saumes ein breites ultramarinblaues Band und unter diesem wiederum ein schmälerer, in Intervallen anschwellender lichtgrüner, unten fast silberiger Längsstreif hin, unter dem dann noch eine Längsreihe ähnlicher Pünktchen zum Vorscheine kam. Das Orangeband ging hinten in das entsprechende der anderen Seite über, das blaue war unterbrochen. Dazu stach nun aufs schönste ein weißer, länglich runder Fleck zwischen den Fühlern und ihre weiße Innenseite ab, während diese Organe im übrigen selbst schwarz und an ihrer Spitze blau gefärbt waren. Sie maßen den vierten Theil der Totallänge und wurden bald nach hinten gelegt, bald ganz auseinander gespreizt, bald ihre Spitze graziös in eine flache Spirale von einem Umgange gewunden.« So weit Grube.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 320.
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