5. Sippe: Stummelaffen (Colobus)

[110] Auch die afrikanischen Vertreter der schlanken Asiaten, die Stummelaffen (Colobus), sind sehr auffallende, durch eigenthümliche Färbung, sonderbare, aber schöne Mähnen und andere Haarwucherungen ausgezeichnete Thiere. Wie Indien lebendiger und reicher ist als das trockene [110] Afrika, so sind auch die Schlankaffen heller und lebhafter gefärbt als die Stummelaffen, obwohl ich nicht behaupten will, daß diese weniger schön oder minder angenehm für unser Auge wären als jene. Im ganzen sind die Unterscheidungsmerkmale zwischen beiden Gruppen nur sehr geringfügig. Die Stummelaffen zeichnen sich hauptsächlich dadurch vor den Schlankaffen aus, daß sie an den Vorderhänden immer bloß vier Finger und keinen Daumen besitzen, während, wie wir sahen, dieses Glied bei den Schlankaffen nur hier und da verkümmert. Der Leib der Stummelaffen ist noch immer schlank und zierlich, die Schnauze kurz, der Schwanz sehr lang, die unter sich fast gleichlangen Gliedmaßen sind schmächtig, Gesäßschwielen vorhanden, Backentaschen aber fehlen; die Hinterhände haben regelmäßig fünf Finger.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. CX110-CXI111.
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