10. Sippe: Waldböcke (Tragelaphus)

[242] Die Waldböcke (Tragelaphus) sind ungemein zierlich gebaute, etwa rehgroße Antilopen, mit kurzen Hörnern, einem Rückenkamme und eigenthümlicher Zeichnung. Der Kopf ist schlank, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert, die Schnauze fein und zierlich, die nackte Muffel birnförmig, oben gerundet, nach den Nasenlöchern zu ausgebaucht, an der Lippe spitzig zulaufend, das Auge groß, sein Stern quergestellt, das Ohr groß, breit und an der Spitze gerundet, außen mit sehr kurzen, am unteren Ohrrande innen mit einem breiten wimperartigen Haarbüschel besetzt, der Hals schlank, der Leib hoch, seitlich zusammengedrückt, auf der Rückenfirste gewölbt, von vorn nach hinten verstärkt, der Oberarm wie der Schenkel breit und kräftig, der Lauf nach unten stark verschmächtigt, der Huf ungemein zierlich, der Wedel sehr breit und ziemlich lang. Thränendrüsen sind nicht vorhanden. Das nur dem Bocke zukommende Gehörn hat länglich eiförmigen Querschnitt mit einem vorn und einem hinten beginnenden Grate, welche sich mit dem Horne selbst bis zur Spitze schwach schraubig drehen, ist über den Augen eingesetzt, der Gesichtslinie fast gleich gerichtet, bald ein wenig nach vorn, bald etwas nach hinten geneigt, seitlich ausgebogen, gegen die Spitze hin gleichlaufend. Ein dichtes, längs des ganzen Rückens zu einem Kamme verlängertes, absonderlich buntgezeichnetes Haarkleid trägt fernerhin zur Kennzeichnung der Gruppe bei.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Dritter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Zweiter Band: Raubthiere, Kerfjäger, Nager, Zahnarme, Beutel- und Gabelthiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 242.
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