19. Sippe: Gemsen (Capella)

[267] An diese fremden Antilopen können wir unsere deutschen anschließen, das anmuthige, vielfach verfolgte Kind unserer Gebirge, die Gemse. Sie gilt als der Vertreter einer eigenen Untersippe (Capella), deren Kennzeichen folgende sind: Der Leib ist gedrungen und kräftig, der Hals ziemlich schlank, der Kopf kurz, nach der Schnauze zu stark verschmächtigt, die Oberlippe gefurcht, die Nase behaart, das Nasenfeld zwischen den Nasenlöchern klein, der Schwanz kurz; die Füße sind lang und stark, die Hufe ziemlich plump, inwendig viel niedriger als außen, hinten niedriger als vorn, die Afterhufe außen flach; die Ohren sind spitzig, fast halb so lang als der Kopf, ungefähr ebenso lang wie der ziemlich kleine, mäßig behaarte Schwanz; die drehrunden, an der Wurzel geringelten und mit Längsriefen durchzogenen, an der Spitze glatten Hörner, steigen von der Wurzel an senkrecht vom Scheitel auf und krümmen sich mit der Spitze rückwärts und fast gleichlaufend der Wurzel abwärts; die Vorderzähne sind mäßig dick und rundlich, an der Schneide fast gleich breit; Thränengruben fehlen, dagegen befinden sich zwei Drüsengruben hinter der Wurzel der Hörner.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Dritter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Zweiter Band: Raubthiere, Kerfjäger, Nager, Zahnarme, Beutel- und Gabelthiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 267.
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