Banteng (Bos Banteng)

[417] Als das schönste aller bekannten, noch heutigen Tages wildlebenden Rinder muß ich den Banteng (Bos Banteng, Bos sondaicus) erklären, ein Thier, welches hinsichtlich der Zierlichkeit seines Baues mit mehr als einer Antilope wetteifern kann und sich außerdem durch ansprechende Färbung auszeichnet. Der Kopf ist klein, aber breit, an der Stirnleiste erhaben, die Stirn eingebuchtet, der Gesichtstheil bis zur Schnauze verschmälert, vor derselben wegen der verdickten Lippen etwas ausgetrieben, die Muffel sehr groß, gewölbt, den Raum zwischen den Nasenlöchern, welcher die ganze vordere Lippe einnimmt, in der Mitte durch eine Furche getheilt, das tiefdunkelbraune Auge groß und feurig, das Ohr groß, länglich rund, an seinem Innenrande sanft gewölbt, am Außenrande ausgeschweift, der Hals kurz, unmittelbar hinter dem Kopfe auffallend verschmächtigt und hierauf sehr verdickt, der Leib kräftig, aber nicht massig, der Widerrist wenig erhaben, einen sehr in die Länge gezogenen Buckel darstellend, der Rücken gerade, der Hintertheil sanft abgerundet, das Kinn mit einer kleinen, der Unterhals mit einer großen hängenden Wamme geziert, der Schwanz mittellang, schwach, nach der Spitze zu gleichmäßig verjüngt, das Bein kurz, aber ebenfalls zierlich, der Huf rund und fein. Die an der Wurzel verdickten, unregelmäßig gewulsteten, vom ersten Drittheil ihrer Länge an aber glatten, unten ein wenig abgeflachten, übrigens gerundeten und ziemlich scharf zugespitzten Hörner biegen sich zuerst in einem einfachen Bogen nach außen und rückwärts, hierauf nach oben und vorn, mit der Spitze aber nach oben und innen, und erreichen eine Länge von 40 bis 50 Centim. Das überall gleichmäßige, dicht anliegende Haarkleid hat dunkel graubraune, nach hinten etwas ins Röthliche spielende Färbung; ein Fleck an der oberen Ecke des Nasenloches und ein Streifen über der Oberlippe sind fahlbraun, die Oberlippe, soweit sie behaart, die Unterlippe, ein sehr kleiner Fleck auf der Unterseite des Unterkiefers, ein breiter Spiegel, welcher als das augenfälligste Merkmal betrachtet werden kann, die untere Hälfte der [417] Beine, die wimperartige Behaarung des inneren und oberen Ohrrandes sowie endlich der äußere Ohrwinkel sind weiß, die mit kurzen Haaren bekleideten Spitzen der Ohren fleischfarben, die Wurzeln derselben, etwa das untere Drittheil umfassend, schwarz. Bei der merklich schlanker und zierlicher gebauten Kuh herrscht anstatt der graubraunen eine hell röthlichbraune Färbung vor, von welcher außer dem weißen Abzeichen ein dunkler, auf dem Widerriste beginnender, bis zur Schwanzwurzel fortlaufender Rückenstreifen deutlich sich abhebt; das Kalb ähnelt der Mutter. Die Gesammtlänge wird, einschließlich des 85 Centim. langen Schwanzes, auf 2,9 Meter, die Höhe am Widerriste auf 1,5 Meter angegeben. Die Anzahl der Rippenpaare beträgt dreizehn, die der Lendenwirbel sechs, der Kreuzwirbel vier, der Schwanzwirbel achtzehn. Nach Angabe Salomon Müllers erstreckt sich das Verbreitungsgebiet des Banteng, welcher auf den Sundainseln den Gayal zu vertreten scheint, über Java, Borneo und den östlichen Theil Sumatras. Laut Junghuhn und Haßkarl beschränkt sich sein Aufenthalt auf gebirgige Wälder, innerhalb eines zwischen 600 bis 2000 Meter über dem Meere gelegenen Höhengürtels; Müller dagegen sagt ausdrücklich, daß er auch in den Waldungen längs der Küste gefunden werde.


Banteng (Bos Banteng). 1/20 natürl. Größe.
Banteng (Bos Banteng). 1/20 natürl. Größe.

»Am liebsten nimmt er in feuchten oder moorigen, überhaupt wasserreichen Waldestheilen seinen Stand,[418] weshalb ihm flache Bergthäler mit langsam strömenden Flüssen mehr als alle übrigen Waldestheile gefallen.« Aus Java findet er sich überall und kommt in den Gebirgen des östlichen Theiles, dem Kelut, Konvi, Tengger, Semeru und anderen ebenso häufig vor wie auf den Bergen, welche an die Sundastraße grenzen, soll außerdem auch noch in anderen Waldungen gefunden werden, ist aber in vielen, zwischen den angegebenen Höhen liegenden Gegenden der Insel, wo die Wildnisse vor der zunehmenden Bebauung gewichen sind, bereits zurückgedrängt worden. Einen bevorzugten Aufenthalt bilden die Hochwaldungen der Preanger Regentschaft, besonders der Gegenden, welche sich in Höhen von 1200 bis 2000 Meter südwärts der Hochebene Bandon ausbreiten. »Dort«, sagt Junghuhn, »fügt es der Zufall zuweilen, daß man Stiere und Nashörner überrascht, wenn sie am Rande eines Sumpfes grasen, das Wasser einer salzigen Quelle schlürfen oder nach Art zahmer Büffel in einer Schlammpfütze liegen. Findet man den dicken Leib des Nashorns mit seinem gefalteten und gerunzelten Felle plump, ja abschreckend und furchteinflößend, so kann man dem Stiere, welcher fast ebenso groß, aber viel schlanker gebaut ist, das Zeugnis wilder Schönheit nicht versagen, wenn er beim Anblicke des Reisenden aufspringt und dahinschnaubt in den Wald. Den Mist und die Fährten auf den Pfaden, welche der Stier sich durch den Wald gebahnt hat, sieht man täglich und überall, bekommt ihn selbst aber wenig zu Gesicht, weil er sich beim geringsten Geräusche, welches er im Walde hört, in die dichtverwachsensten Schlupfwinkel zurückzieht.« Wie es scheint, geht er übrigens nur ausnahmsweise bei Tage auf Aesung aus, wählt hierzu vielmehr die Nacht. »Obschon wir«, bemerkt Müller, »unser Lager wochenlang in Gebirgswäldern aufgeschlagen hatten, in denen er selten war, hörten wir ihn doch allnächtlich in unserer Nähe.«

Nach Angabe desselben Forschers lebt auch dieses schöne Wildrind in kleinen Gesellschaften, welche aus einem leitenden Stiere und vier bis sechs Kühen bestehen. Alte unverträgliche Stiere werden von dem jungen Nachwuchse gemeinschaftlich vertrieben und pflegen dann grollend und mürrisch zu einsiedeln. Die weichsten und saftigsten Gräser, welche den Waldboden decken, Blüten, Blätter und Triebe verschiedener Bäume und Sträucher bilden die Nahrung des Banteng; insbesondere äst er sich von jungen Sprossen und Blättern der Bambusen und des Allangallanggrases.

Die Wildheit und Scheu dieses Wildstieres macht seine Jagd zu einer ebenso gefährlichen wie beschwerlichen. Zwar flüchtet in der Regel auch er, wenn er die Annäherung eines Menschen wahrnimmt, achtet jedoch, in die Enge getrieben oder verwundet, den Jäger wenig, nimmt ihn nicht selten an und gebraucht dann seine spitzigen Hörner mit ebensoviel Geschick als Nachdruck. Nächst den einsiedlerisch lebenden Stieren sind die Kühe, welche saugende Kälber führen, am meisten zu fürchten. Man erlegt den Banteng mit der Kugelbüchse oder bei den Treibjagden im Allangallang mittels des schweren Waidmessers, welches der javanische berittene Jäger zum Niederhauen des getriebenen und von ihm eingeholten Wildes gebraucht, in diesem Falle jedoch nur Kühen und jungen Stieren gegenüber und durchaus nicht, ohne gefährdet zu sein, in Anwendung zu bringen pflegt, stellt ihm außerdem Schlingen oder fängt ihn in Erdgruben, welche mit Zweigen und Blättern bedeckt sind, um des Fleisches und Felles habhaft zu werden. Das Wildpret der jungen und halb erwachsenen Bantengs findet, seiner Zartheit und des ihm eigenen feinen Wildgeschmackes wegen, auch der Europäer vortrefflich, das zähe und harte, etwas nach Moschus riechende Fleisch alter Stiere dagegen nur der arme Javane überhaupt genießbar.

Erwachsene Bantengs lassen sich nicht zähmen, Kälber hingegen vollständig zu Hausthieren gewinnen, da das Wesen des Thieres sanfter und milder zu sein scheint als das aller übrigen bekannten Wildstiere. Solche Kälber weiden dann in Gemeinschaft der Hausrinder, paaren sich und erzeugen später mit ihnen wohlgestaltete Blendlinge, so daß auf Java von jeher die Gewohnheit bestand, zahme Kühe in die Wälder zu treiben, um sie von den wild lebenden Bantengstieren beschlagen zu lassen.

In den letzteren Jahren sind mehrere Bantengpaare lebend nach Europa gekommen und im Verlaufe der Zeit in alle größeren Thiergärten gelangt, da sie sich auch bei uns zu Lande leicht in [419] der Gefangenschaft fortpflanzen. Ihr mildes und sanftes Wesen unterscheidet sie sehr zu ihrem Vortheile von den meisten ihrer Verwandten und steht so recht eigentlich im Einklange mit ihrer Schönheit, welche das Auge des Forschers wie des Landwirtes auf sich lenkt. Schon im zweiten oder dritten Geschlechte betragen sie sich kaum anders als unsere Hausrinder, begeben sich willig unter die Oberherrschaft des Menschen, lernen ihren Pfleger nicht allein kennen, sondern gewinnen nach und nach eine entschiedene Zuneigung zu ihm, gewöhnen sich an das bunte Getriebe der Besucher des Gartens, nähern sich auch Fremden vertrauensvoll, um ihnen gereichte Leckerbissen entgegenzunehmen und lassen überhaupt kaum merken, daß sie nicht von Alters her Hausthiere gewesen sind. Nur der Stier tritt dann und wann noch nach Art eines freigeborenen Rindes auf, indem er sich zuweilen launig und widerspenstig zeigt, unter Umständen auch wohl in Zorn geräth und dann sogar seinen Wärter bedroht; doch läßt sich selbst mit ihm mindestens ebenso gut umgehen wie mit einem gewöhnlichen Hausbullen, von den halbverwilderten Hausrindern Spaniens oder der südosteuropäischen und südamerikanischen Steppenländer ganz zu schweigen. Jedenfalls düfste sich der Banteng mindestens ebenso leicht wie Jak und Gayal, ja um so leichter zum Hausthiere gewinnen lassen, als fast alle Kälber der in den verschiedenen Thiergärten gehaltenen Paare im Sommer geboren wurden. Diese Kälber stelzen anfangs in auffallend plumper Weise einher, weil sie, abweichend von anderen mir bekannten Rindern, nur auf den äußersten Rand ihrer Hufe sich stützen und demgemäß ihre Beine und Füße sehr steif halten, treten aber bereits nach etwa acht oder zehn Tagen kräftig auf, gefallen sich dann, wie andere im Kindesalter stehende Verwandte, in munteren Spielen aller Art und bekunden dabei eine Behendigkeit und Gewandtheit, welche von den ungeschickten Bewegungen anderer, selbst von wilden Rindern stammenden Kälber höchst vortheilhaft absticht. Die Mutter nimmt sich ihrer mit einer wahrhaft rührenden Zärtlichkeit an, und ihr so mildes Wesen gelangt auch bei Behandlung des Sprossen in ersichtlicher Weise zum Ausdrucke. Damit steht nicht im Widerspruche, daß sie jede von außen kommende Störung nach besten Kräften abzuwehren sucht und sich, so lange das Kälbchen klein ist, selbst gegen ihren sonst geliebten Wärter unwillig, trotzig und sogar angriffslustig benimmt.


*


Alle bisher eingehender geschilderten Rinder haben wahrscheinlich keinen oder, wenn wirklich, doch nur einen höchst geringen Antheil an der Erzeugung unseres Hausrindes gehabt. Das Dunkel, welches über dem Ursprunge dieses überaus nützlichen, seit uralter Zeit dem Menschen unterworfenen Geschöpfes liegt, will zwar nicht so tief erscheinen wie das, welches uns die Entstehungsgeschichte anderer Hausthiere verhüllt, konnte jedoch bisher ebensowenig wie bei letzteren vollkommen gelichtet werden. Ziemlich übereinstimmend nimmt man gegenwärtig an, daß die Rinder, welche in allen drei Theilen der Alten Welt mehr oder weniger gleichzeitig in den Hausstand übergingen, nicht auf eine einzige, sondern auf verschiedene Stammarten zurückzuführen sind; zur Bestimmung besagter Stammarten reicht aber auch die kühnste Deutung der bisher aufgefundenen Schädel ausgestorbener Wildstiere nicht aus. Wie aus vorstehendem ersichtlich geworden, werden allerdings auch heutigen Tages noch mehrere wilde Rinder gezähmt und zu Hausthieren gewonnen oder wenigstens zur Veredelung der Hausrinderstämme benutzt; die Zeit aber, in welcher der Mensch zuerst den wilden Stier bändigte oder, was wahrscheinlicher, aus seinen jung eingefangenen Nachkommen eine Herde bildete, liegt jenseits aller Geschichte und Sage. Die frühesten Erzählungen gedenken zahmer Rinderherden; auf den ältesten Denkmälern der Länder, welche wir als die Pflanzstätten der Bildung und Gesittung betrachten, finden wir sie abgebildet; aus dem schlammigen Grunde rings um die Pfahlbauten wühlen wir ihre Ueberreste hervor. Nicht mit Unrecht legen wir auf letztere ein sehr bedeutendes Gewicht; ihre sorgfältigste Untersuchung aber bringt ebensowenig wie die Vergleichung uralter bildlicher Darstellungen mit den heutzutage lebenden Rinderrassen vollständige Klarheit in die noch in [420] mehr als einer Beziehung räthselhafte Frage, enthüllt uns das Geheimnis des Ursprungs noch keineswegs. »Ebenso wie die Ziege«, schreibt mir mein gelehrter Freund Dümichen, »finden wir auch das Rind schon in den frühesten Zeiten als Hausthier der Nilthalbewohner. Mit besonderer Vorliebe rühmen sich vornehme Egypter in den Inschriften ihrer Gräber des Besitzes zahlreicher Rinderherden, und aus den uralten Zeiten des Reiches massenhaft uns vorliegenden Abbildungen von lang-und kurzhörnigem Rindvieh, von Stieren, Kühen und Kälbern, hier in Herden auf der Weide oder ein Gewässer durchschwimmend, dort einzeln vom Treiber am Stricke geführt, oder paarweise an den Pflug gespannt, auf der Tenne das Getreide austretend oder im Stalle untergebracht, wo viele Knechte sie füttern, stricheln und melken, auch wohl kranke Thiere sorgfältig untersuchen und ihnen Arznei eingeben, hier eine Begattungsscene, dort das Kalben einer Kuh, da neben zwei in Wuth mit einander kämpfende Bullen und dort wieder das Niederwerfen und Schlachten des Opferstieres: aus allen diesen Darstellungen geht hervor, welche große Sorgfalt der Rinderzucht im alten Egypten zugewendet wurde. Diese in treffenden Zeichnungen gegebenen Thierbilder ins Auge fassend, erkennen wir in denselben deutlich drei verschiedene Rinderrassen: erstens einen Langhornschlag, die verbreitetste Rasse, welcher zugleich die hohe Ehre zu theil wurde, den heiligen Apisstier zu liefern, wieder in drei Spielarten mit gleich mächtig langen, aber entweder leier- oder halbmondförmig gebogenen oder mit mehr oder minder weit von einander abstehenden Hörnern zerfallend; zweitens eine Kurzhornrasse, jener ganz ähnlich, aber mit kurzen, viertelkreisförmig gebogenen Hörnern und drittens Buckelochsen, gewöhnlich unter den von Sudânvölkern gebrachten Tributgegenständen abgebildet.« In Betreff dieser drei deutlich zu unterscheidenden Rassen bemerkt Hartmann folgendes: »Die Beschaffenheit des Kopfes bei allen diesen Rindviehbildern zeigt die Merkmale des Zebukopfes; man sieht dies schon deutlich an den so häufig dargestellten Kälbern. Da beobachtet man die nach hinten verschmälerte Stirn, das geringe Vortreten des Augenhöhlenrandes, die auffallende Flachheit und Geradheit der ganzen Gesichtslinie. Der Buckelochse, noch gegenwärtig im ganzen inneren Afrika verbreitet, ist Stammthier des alt- und neuegyptischen Hausrindes, dieses selbst eine Höckerrindrasse. Apisschädel aus Memphis zeigen vollkommene Uebereinstimmung mit Buckelochsenschädeln aus Sennâr. Dringt man nun von Unteregypten an nilaufwärts durch Nubien und Dongola nach Sennâr vor, so bemerkt man, wie sich das hochnackige egyptische Hausrind allmählich in den echten innerafrikanischen Buckelochsen verwandelt. Im Süddongola und der Bahiudasteppe trifft man nur noch Buckelochsen. Die alte egyptische Langhornrasse, besonders die leierhörnige, gleicht durchaus dem Ganga der Abessinier; ihm fehlt zwar der hohe Fettbuckel, indessen ist dieser auch beim reinen Buckelochsenschlage Innerafrikas oft nur sehr schwach entwickelt. Die alte egyptische Langhornrasse ist gegenwärtig ausgestorben; selbst die verhältnismäßig langhörnigen Rinder, welche man hier und da in Egypten umherlaufen sieht, kommen hinsichtlich der Größe ihres Gehörnes niemals den alten Langhörnern gleich. Rinderpesten und rohe Vernachlässigung haben dem egyptischen Rindviehbestande im Laufe der Jahrhunderte großen Abbruch gethan, und um die Abgänge zu ersetzen, hat man fort und fort bis in die neueste Zeit hinein mächtige Herden des kurzhörnigen Sennârbuckelochsen nach Egypten getrieben und daselbst mit den Resten der dortigen lang- und kurzhörnigen Landesrasse gekreuzt. Hierdurch ist der Langhornschlag in Egypten allmählich vertilgt oder vielmehr in eine Kurzhornrasse übergeführt worden. Daß nun der nach Egypten und Unternubien gebrachte und daselbst vielfach gekreuzte gewaltige Buckelochse Sennârs in seinen nördlichen Nachkommen verkümmert und zu einem hochgestellten schmächtigen, fast antilopenartigen Rinde ohne Fetthöcker ausgeartet ist, muß wohl zum großen Theile in klimatischen Verhältnissen, veränderter Lebensweise und in der schlechten Pflege gesucht werden, welche der egyptische Bauer wie der Nubier seinem Rindvieh angedeihen läßt.«

Wir ersehen also aus Dümichens Angabe, daß im alten Egypten schon in frühester Zeit verschiedene Rinderrassen vorhanden waren, und aus Hartmanns Mittheilung, daß einzelne [421] derselben vollständig verschwunden sind oder sich doch bis zur Unkenntlichkeit verändert haben, wogegen wiederum andere in allen wesentlichen Stücken sich gleich blieben.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Dritter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Zweiter Band: Raubthiere, Kerfjäger, Nager, Zahnarme, Beutel- und Gabelthiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 417-422.
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