6. Sippe: Roßantilopen (Hippotragus)

[225] Zu den stattlichsten Erscheinungen der ganzen Familie zählen die Pferdeböcke oder Roßantilopen (Hippotragus oder Aegocerus), so genannt wegen der starken Nacken- und beziehentlich Halsmähne, welche die hierher gehörigen Arten besitzen. Die Hörner, welche bei einer Art von beiden Geschlechtern, bei der anderen nur von den Böcken getragen werden, entspringen auf der Stirnleiste, biegen sich in einem einfachen, scharfen Bogen nach hinten und tragen fast bis zu der glatten Spitze scharf hervortretende Ringe. Der Kopf erinnert in Form und Aussehen an den unserer Gemse, die Ohren aber haben, wie Harris sehr richtig sagt, beziehentlich ihrer Länge und Gestalt mit denen des Esels entschiedene Aehnlichkeit; der Hals ist kurz und dick, der auf verhältnismäßig schlanken Läufen ruhende, vorn höher als hinten gestellte Leib gedrungen, der Schwanz sehr lang und dick bequastet; Thränengruben fehlen, werden jedoch durch einen Haarbüschel gewissermaßen ersetzt; Klauendrüsen und Weichengruben sind nicht vorhanden. Das Weibchen hat zwei Zitzen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Dritter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Zweiter Band: Raubthiere, Kerfjäger, Nager, Zahnarme, Beutel- und Gabelthiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 225.
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