Warzenschwein (Phacochoerus africanus)

[567] Das Warzenschwein, von Buffon »Emgalo«, von den Abessiniern »Haroja« oder »Araja«, von den Somalen »Dosar«, von den Arabern wie alle Wildschweine »Halûf« genannt (Phacochoerus africanus, Phacochoerus oder Phascochoerus Aeliani, incisivus, barbatus und Haroja, Sus africanus, Porcus silvestris etc.), erreicht einschließlich des 45 Centim. langen Schwanzes 1,9 Meter Gesammtlänge bei 70 Centim. Schulterhöhe und kennzeichnet sich auch äußerlich durch den sehr gestreckten, breiten, in der Mitte gebuchteten Rüssel, dessen obere Längslinie einen flachen, nach unten gekehrten Bogen bildet, also eingesenkt ist, die aufrecht stehenden Warzen und die seitlich nicht sehr stark ausgebogenen Hauer, im übrigen Gebisse aber dadurch, daß die zwei Schneidezähne des Ober- und die sechs Schneidezähne des Unterkiefers nicht regelmäßig ausfallen. Die Behaarung der Seiten und der Untertheile des Leibes ist selbst in der kalten Jahreszeit kurz und dünn, in den warmen Monaten, und zumal nach der Härung so spärlich, daß dann eigentlich nur die graulich-schieferfarbene Haut zur Geltung kommt, und die weichen, dünnen Borstenhaare, welche dieselbe bedecken, ihr höchstens einen lichteren Schimmer verleihen. Dagegen erreicht eine auf der Stirn beginnende, bis zum Kreuze fortlaufende, auf dem Rücken sich verbreiternde, aus dicken, wenig biegsamen, schwarzen, braunspitzigen Haaren gebildete Mähne eine so bedeutende Länge, daß sie seitlich bis zum Bauche herabfällt. Starke Borsten umgeben auch das dicht bewimperte Auge, und ähnliche am Unterkiefer bilden einen sehr bemerklichen Backenbart. Die Schwanzquaste endlich besteht aus einem ziemlich langen Busche.

Der Verbreitungskreis des Warzenschweines erstreckt sich über ganz Mittelafrika, von den Küstenländern des Rothen und Indischen Meeres an bis zum Grünen Vorgebirge.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Dritter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Zweiter Band: Raubthiere, Kerfjäger, Nager, Zahnarme, Beutel- und Gabelthiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 567.
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