Pampaskatze (Felis pajeros)

[449] An unsere Wildkatze erinnert die Pampaskatze (Felis pajeros, Pajeros pampanus, Leopardus pajeros); sie ist jedoch höher gestellt, ihr Kopf kleiner, ihr Schwanz länger, das Haar endlich, zumal auf der Rückenmitte, länger, härter und straffer. Von dem vorherrschend schön silbergrau gefärbten Pelze heben sich blasser oder dunkler rostbraunrothe Streifen, welche über den Rumpf schief von vorn und oben nach hinten und unten verlaufen, lebhaft ab, umsomehr, als sie auch auf Kehle und Brust als Gürtelbänder, auf den Beinen als Ringbänder sich wiederholen. Die einzelnen Haare des Pelzes sind an der Wurzel grau, hierauf lichtgelb und an der Spitze silbergrau, die der Streifen aber hier blaßrostgelb. Auf der Rückenmitte mischen sich schwarze und dunkelrostrothe Haare; auf dem Kopfe sind sie fahlgrau, sodann schwarz und an der Spitze weiß. Ueber die fast einfarbig fahlgelben Wangen verläuft ein schmaler rostrother Streifen. Die Ohren sind außen hell-, am Rande dunkelrostbraun, innen fahlweiß gefärbt. Der Schwanz hat die Farbe des Rückens und zeigt gegen die Spitze hin vier bis sechs dunklere Ringbinden; die [449] Beine sind auf gilblichem Grunde sechs- bis siebenmal breit und regelmäßig rostroth, die Untertheile auf weißlich fahlgelbem Grunde unregelmäßig hellrostgelbroth gebändert. Diese Färbung und Zeichnung macht die Pampaskatze, trotz der Stumpfheit der Farben, zu einer der schönsten Arten der Gruppe. Starke Kater erreichen eine Länge von einem Meter und darüber, bei 30 bis 35 Centim. Schulterhöhe.


Pampaskatze (Felis pajeros). 1/5 natürl. Größe.
Pampaskatze (Felis pajeros). 1/5 natürl. Größe.

Die Pampaskatze findet sich in den Steppen Südamerikas, von Patagonien an bis zur Magellansstraße herab, und ist namentlich an den Ufern des Rio negro zu finden. Sie lebt in unbewohnten Waldgegenden und Steppen, hier wie da hauptsächlich von kleinen Nagern, welche namentlich die Pampas in außerordentlicher Menge bevölkern, sich ernährend. Man schildert sie als ein harmloses Thier, dessen Nutzen anerkannt wird. Ueber ihr Gefangenleben weiß ich nichts zu berichten.

In die europäischen Thiergärten gelangt sie äußerst selten; so viel mir bekannt, hat man sie bisher nur in London einmal gefangen gehalten.«

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. CDXLIX449-CDL450.
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