1. Sippe: Edelmarder (Martes)

[54] Gray, welcher die Marder neuerdings vergleichend untersucht hat, theilt die Gesammtheit in vier Unterfamilien ein, unter denen er die Landmarder (Mustelina) obenan stellt. Sie kennzeichnender sehr gestreckte Leib mit mittellangem, gleichmäßig dickem Schwanze, die kurzen Füße mit scharfen, zurückziehbaren Krallen und das wegen der ungleichen Anzahl von Backenzähnen im oberen und unteren Kiefer bemerkenswerthe Gebiß, dessen letzter oberer Backenzahn kurz, klein und in die Quere verlängert ist.

Die oberste Stellung innerhalb dieser Unterfamilie nehmen die Edelmarder (Martes) ein, mittelgroße, schlank gebaute und langgestreckte, kurzbeinige Thiere, mit vorn verschmälertem Kopfe, zugespitzter Schnauze, quergestellten, ziemlich kurzen, fast dreiseitigen, an der Spitze schwach abgerundeten Ohren und mittelgroßen, lebhaften Augen, mit fünfzehigen, scharfkralligen Füßen, eine bisamartige Flüssigkeit absondernden Afterdrüsen und langhaarigem, weichem Pelze. Das Gebiß besteht aus 38 Zähnen, sechs Schneidezähnen und einem kräftigen Eckzahne in jedem Kiefer, drei nach hinten zu sich vergrößernden Lückzähnen in jedem Ober-, vier in jedem Unterkiefer, und je zwei Backenzähnen oben und unten.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Zweiter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Dritter Band: Hufthiere, Seesäugethiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 54.
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