Edelfink (Fringilla coelebs)

[294] Der Edel- oder Buchfink, Wald-, Garten-, Sprott-, Spreu-, Roth-, Schild-, Schlagfink (Fringilla coelebs, nobilis, hortensis und sylvestris, Passer spiza, Struthus coelebs), ist auf der Stirn tiefschwarz, auf Scheitel und Nacken schieferblau, auf dem Mantel röthlichbraun, auf Oberrücken und Bürzel zeisiggrün; Zügel und Augenkreise, Wangen, Kehle und Gurgel sind licht rostbraun, welche Färbung auf Kropf und Brustseiten in Fleischröthlich, auf der Brustmitte in Röthlichweiß, auf Bauch und Unterschwanzdecken in Weiß übergeht, die Handschwingen schwarz, mit Ausnahme der drei ersten an der Wurzel weiß, die letzten Armschwingen außen schmal hellgelb gesäumt und braungelb gekantet, die kleinsten Deckfedern dunkel schieferblau, die großen schwarz, mit breitem weißen Ende, wodurch eine breitere und eine schmalere Flügelbinde gebildet werden, die Schwingen unterseits glänzend grau, innen silberweiß gesäumt, die Unterflügeldeckfedern weiß, am Flügelrande schwarz geschuppt, die mittleren Schwanzfedern tief schiefergrau, gelblich gekantet, die übrigen schwarz, die beiden äußersten innen mit großem weißen Keilfleck, welcher auf der äußersten auch die Außenfahne größtentheils einnimmt, alle Steuerfedern, mit Ausnahme der äußersten weißen, unterseits schwarz. Der Augenring ist hellbraun, der Schnabel im Frühjahre blau, im Herbste und Winter röthlichweiß, der Fuß schmutzig fleischfarben. Beim Weibchen sind Kopf und Nacken grünlichgrau, ein Augenbrauenstreifen, Zügel, Kinn und Kehle weißbräunlich, die übrigen Obertheile olivengraubraun, die Untertheile hellgrau. Die Länge beträgt hundertfünfundsechzig, die Breite zweihundertachtundsiebzig, die Fittiglänge achtundachtzig, die Schwanzlänge fünfundsiebzig Millimeter.

Mit Ausnahme der nördlichsten Länder ist der Edelfink in ganz Europa eine gewöhnliche Erscheinung, im Süden während des Sommers jedoch nur im Gebirge zu finden. Außerdem bewohnt er einzelne Theile Asiens und erscheint im Winter einzeln in Nordafrika.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 294.
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