Trappist (Monastes fusca)

[192] Der Trappist (Monastes fusca, Bucco fuscus und striatus, Lypornix torquata, Monasa und Monasta fusca, Capito fuscus) ist auf Kopf und Rücken dunkelbraun, rostgelb gestreift, auf der Unterseite fahlgrau, ein großer Mondfleck am Unterhalse reinweiß, ein breites Brustband darunter schwarz; die Schwung- und Steuerfedern sind dunkel graubraun, erstere an der Außenfahne rostbraun gesäumt. Das Auge ist rothbraun, der Schnabel und die Füße sind schwarz. Die jungen Vögel unterscheiden sich von den Alten durch mattere Färbung und minder deutliche Schaftstriche; der weiße Mondfleck am Halse ist lichtgelb überlaufen. Die Länge beträgt 20, die Breite 31, die Fittiglänge 8,5, die Schwanzlänge 8,5 Centimeter.


Trappist (Monastes fusca). 2/3 natürl. Größe.
Trappist (Monastes fusca). 2/3 natürl. Größe.

»Dieser Bartkukuk«, sagt der Prinz, »ist einer der gemeinsten Waldbewohner des südwestlichen Brasilien. Schon bei Rio de Janeiro fand ich ihn in allen dichten schattigen Gebüschen, selbst in der Nähe der Wohnungen auf einem niederen Zweige oder auch auf dem Boden stillsitzend oder hüpfend, um auf Kerbthiere zu lauern. Immer habe ich diesen traurigen Vogel beinahe unbeweglich sitzen sehen und nie eine Stimme von ihm gehört.« »Er kommt«, wie Burmeister hinzufügt, »bis in die Gärten der Dörfer und sitzt hier am Wege, zur Frühlingszeit wohl paarig, ohne sich zu regen oder auch nur die geringste Aufmerksamkeit für seine Umgebung zu verrathen.«

[192] Der Eindruck, welchen dieser sonderbare Vogel dadurch macht, ist ein höchst überraschender. Man sieht ihn, mit seiner weißen Kehle weit aus dem Dickichte hervorleuchtend, schon von ferne und bemerkt, wenn man näher kommt, daß er unbeweglich, einem Schlafenden ähnlich, aber mit großen offenen Augen den Reisenden anstiert, gleichsam, als wüßte er nicht, was er thun solle. Dummheit und Gleichgültigkeit sprechen zu deutlich aus diesem Benehmen, als daß man sich darüber wundern könnte, den Vogel »Joao Doido« (dummer Hans) von den Brasilianern genannt zu hören. Er ist auch thierkundlich ein sonderbares Gemisch, da der Körperbau der dreisten, beweglichen, lärmenden Kukuke mit dem düsteren Kleide und dem trägen Wesen der leise schwebenden Nachtschwalben sich vereinigt hat, – eine gewiß merkwürdige Verbindung.

»Das Nest des Vogels habe ich nicht bemerkt. Auch der Prinz von Wied sagt nichts darüber. Im Magen fand ich außer den Resten anderer kleiner Thiere einen großen Tagschmetterling, welcher zusammengewickelt fast den ganzen Magen ausfüllte.«

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Vierter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Erster Band: Papageien, Leichtschnäbler, Schwirrvögel, Spechte und Raubvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 192-193.
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