Gänsesäger (Mergus merganser)

[514] Der Gänsesäger, auch Ganstaucher oder Sägegans, See- und Meerrachen, Kneifer und Ganner genannt (Mergus merganser, castor, gulo, rubricapillus, leucomelanus, orientalis und americanus, Merganser castor, cinereus, gulo und Raii), gilt ebenfalls als Vertreter einer besonderen Untersippe, der Zahnsäger (Mergus), und unterscheidet sich von dem Zwergsäger hauptsächlich durch den langen, seitlich zusammengedrückten Schnabel. Im Hochzeitskleide sind Kopf und Oberhals schwarzgrün, der Oberrücken, die Schultern, der Flügelrand und die vorderen Schulterfedern schwarz, die ganze Unterseite und die Oberflügeldeckfedern schön gelbroth, die Federn des Spiegels weiß, die Schwingen schwärzlich, die Unterrückendeckfedern grau, sein schwarz gewellt, die Schwingen schwarz, die Steuerfedern grau. Das Auge ist rothgelb, der [514] Schnabel korallroth, der Fuß blaßroth. Beim Weibchen sind Oberkopf und Nacken braun, der Rücken blaugrau, die Unterseiten und der Spiegel weiß, die Vorderbrust und die Seiten auf grauem Grunde dunkler und lichter gewellt.


Gänsesäger (Mergus merganser). 1/5 natürl. Größe.
Gänsesäger (Mergus merganser). 1/5 natürl. Größe.

Ein ähnliches, nur etwas schöneres Kleid legt das Männchen nach seiner Sommermauser an. Die Länge beträgt achtzig, die Breite einhundertundzehn, die Fittiglänge dreißig, die Schwanzlänge acht Centimeter.

Der Gänsesäger bewohnt den Norden Europas, Asiens und Amerikas, scheint auch in jedem der drei Erdtheile ungefähr gleich häufig zu sein. Als Heimatsgebiet darf man den Gürtel zwischen dem zweiundfunfzigsten und achtundsechzigsten Grade der Breite annehmen. Auf dem Zuge, welchen er mit größerer Regelmäßigkeit als die übrigen Arten ausführt, hat man ihn einerseits in allen südlicher gelegenen Staaten Europas oder in Nordindien und Südchina, andererseits fast überall in den Vereinigten Staaten beobachtet. Einige Paare brüten im Norden Deutschlands; die größere Anzahl von denen, welche bei uns gesehen werden, erscheint gegen Ende des November vom Norden her und zieht bereits im Februar wieder dahin zurück.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Sechster Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Dritter Band: Scharrvögel, Kurzflügler, Stelzvögel, Zahnschnäbler, Seeflieger, Ruderfüßler, Taucher. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 514-515.
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