15. Sippe: Gleitaare (Elanus)

[677] Die Gleitaare (Elanus) sind über alle Erdtheile, mit Ausnahme Europas, verbreitet, aber auch hier nicht fremd, weil eine Art von ihnen schon wiederholt sogar in Deutschland vorgekommen ist. Die wenigen Arten, welche man unterschieden hat, ähneln sich außerordentlich. Der Kopf ist groß und rundlich, der Leib gedrungen, der Schnabel kurz und verhältnismäßig hoch, stark gekrümmt und langhakig, die Schneide des Oberschnabels seicht ausgebogen, der vorn zu mehr als die Hälfte befiederte Lauf kürzer als die Mittelzehe, also sehr kräftig, der Fang mit stark gekrümmten, außerordentlich spitzigen Krallen bewehrt, der Flügel, in dessen Fittig die zweite Schwinge alle anderen an Länge übertrifft, sehr lang, so daß er, zusammengelegt, den kurzen, leicht ausgeschnittenen Schwanz überragt, das Gefieder endlich sehr reich, äußerst zart, zerschlissen und seidigweich, wie bei den Eulen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Vierter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Erster Band: Papageien, Leichtschnäbler, Schwirrvögel, Spechte und Raubvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 677.
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