I. Familie. Cicindelidae.

Ausgezeichnet und leicht kenntlich an dem Bau des Körpers, der dünnen, borstenförmigen F. und der langen dünnen Lauf-B. (S. 8, Fg. 5). An den letzteren fehlt der Ausschnitt auf der Innenseite der VSchn. vor der Spitze, der den meisten Carabicinen eigen ist; dafür ist auf der USeite der VSchn., zwischen den beiden Enddornen, eine abgekürzte Längsfurche vorhanden. Der Hsch. ist schmäler als die Fld., der K. gross mit sehr stark vorgequollenen Augen und mit diesen breiter als der Hsch., so breit als die Fld. Die St. tritt am Innenrande der Augen etwas winkelig vor, was sich bloss bei Elaphrus, Anthia, Graphipterus und wenigen anderen Cicindela ähnlichen Carabiciden wiederholt und den Tieren ein eigentümliches, leicht kenntliches Gepräge verleiht.

Die Larven der Cicindelen haben einen grossen Kopf und auffallend grossen Thorakalring; das 5. Tergit hat oben auf einem Buckel 2 spitzige, hakenförmige Dornen; dem Analsegmente fehlen die den Carabicinen eigentümlichen Anhänge (Cerci). Die Larvenleben räuberisch von andern Insekten an trockenen sandigen Plätzen in Höhlungen, die durch röhrenartige Gänge ins Freie führen. An sonnigen Tagen stecken die Larven nur den Kopf aus [67] der Höhlung hervor, um die ihnen nahekommenden Insekten zu ergreifen; bei Nacht laufen sie aber frei herum und jagen nach kleinen Tieren. Die Käfer fassen ihre Beute im raschen Laufe und entziehen sich dem Beschauer durch rasches Auf- und Niederfliegen im hellen Sonnenschein.


Diese Familie ist in Europa nur durch 2 Gattungen, die eine davon nur durch eine grüne, metallischglänzende Art (Megacephala euphratica Latr.) im Süden von Spanien und in Armenien vertreten. Letztere ist ein Nachttier; bei Verfolgung ihrer Beute fliegt sie oft direkt in die Lagerfeuer der Hirten. Die Tropen haben naturgemäss zahlreiche, prächtige, artenreiche Gattungen aufzuweisen, weil es eben Sonnentiere sind.

In unserem Faunengebiete kommt nur eine Gattung vor.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 67-68.
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