2. Gattung: [201] Haliplus Latr.

Hoplitus Clairville.


Hsch. trapezförmig, nach vorne verengt, an der Basis am breitesten, mit oder ohne kurzem Basalstrichel; Fld. eiförmig, mit Punktstreifen, aber ohne unpunktierten, der Naht sehr genäherten Suturalstreif auf der hinteren Hälfte; Körper elliptisch, kahnförmig gebaut; die Naht der Fld. ist hinten gewöhnlich zugespitzt. Bei den S sind die VTr. schwach erweitert.


Die Larve von Haliplus fulvus ist (nach Schiödte) auf T. 32, Fg. 4 a sehr anschaulich abgebildet.

Die ziemlich artenreiche Gattung ist bei uns sehr reichlich vertreten. Die Arten leben unter Wasserpflanzen in reinem stehenden oder langsam fliessenden Wasser.


  • Fg. 62. Hüftplatte eines Haliplus.
    Fg. 62. Hüftplatte eines Haliplus.

Uebersicht: Arten.


(Körper blassgelb oder rostrot mit schwarzen Zeichnungen.)


1'' OSeite wenig glänzend, matt, überall am Grunde äusserst fein punktiert; Fld. mit feinen Punktstreifen.

2'' Der gelbe Hsch. am V.- u. HR. mit einem gut abgegrenzten schwarzen Querbande, mit oder ohne Basalstricheln; VBr. zwischen den Hü. nicht gerandet, dicht punktiert; Fld. mit hie u. da zusammenfliessenden schwarzen Längsstreifen, die Artikulation der Knie dunkel. 3 mm. – (H. pictus Mnnh., maritimus Fairm.) – In Preussen, Thüringen, Schlesien, im Allergebiet, überall selten

varius Nicol.

2' Der gelbe Hsch. an der Basis u. Spitze ohne deutliche, scharf begrenzte dunkle Querbinde, Artikulation der Knie wie der Körper gelb; Fld. mit schwarzen Längsstreifen, die oft unterbrochen sind u. Schrägflecken formieren.

3'' Hsch. ohne Basalstrichelchen; Fld. mit zahlreich unterbrochenen Längsstreifen; VBr. ungerandet, stark punktiert. 3,5 mm. – (H. obliquus Aub.) – T. 32, Fg. 10. – In Deutschland überall nachgewiesen

amoenus Oliv.

3' Hsch. jederseits mit einem deutlichen schrägen Basalstrichel; Fld. auf den inneren Zwischenräumen meist mit nicht unterbrochenen, schwarzen Längsstreifen; VBr. zwischen den Hü. fein punktiert u. die Seiten fein strichförmig gerandet. 3,5 mm. – (H. lineatus Aub.) – T. 32, Fg. 11. – In ganz Deutschland, aber etwas seltener als der vorige

confinis Steph.

1' OSeite glänzend, am Grunde meistens glatt, selten etwas punktuliert; Fld. mit starken Punktreihen, die Zwischenräume mit einzelnen feinen Punkten besetzt, die Epipleuren mit gereihten, groben Punkten besetzt.

4'' Hsch. an der Basis ohne Längsstrichelchen.

5'' K. gross, viel breiter als die halbe Basis des Hsch., Seiten des Hsch. leicht gerundet; OSeite grob punk tiert, einfarbig rostrot. 4–4,3 mm. – (H. badius Aubé, parallelus Babingt.) – T. 32, Fg. 2. – In Illyrien, Frankreich u. angeblich auch im Harz

mucronatus Steph.

5' K. klein, etwas schmäler als die halbe Basis des Hsch.

6'' Hsch. am VR. in der Mitte gerundet vorgezogen, an den Seiten neben den wenig vortretenden VWinkeln ausgebuchtet.

7'' Grösser, rostrot; Fld. mit kurzen, länglichen Flecken, selten ohne solche, die Naht ist bei normalen Stücken wenigstens teilweise geschwärzt, u. die Flecken der Scheibe sind von der dunklen Naht durch einen schmalen gelben Längsstreif gesondert. 4–4,5 mm. – (H. ferrugineus Gyll., interpunctatus[202] Mrsh.) – T. 32, Fg. 4: a Larve, b u. c Käfer, d-h K., F.u. Mundteile. – Deutschland, nicht selten

fulvus F.

7' Etwas kleiner, rotgelb; Fld. mit kurzen, hie u. da fast queren dunklen Flecken, letztere stehen immer an der dunklen Naht mit dieser in Zusammenhang u. bilden auf der Mitte eine gemeinschaftliche Zeichnung. 3–3,5 mm. – (H. marginepunctatus Steph., subnubilus Babingt.) – T. 32, Fg. 3. – Deutschland, häufig

variegatus Strm.

6' Hsch. in der Mitte des VR. gerade abgestutzt, die VWinkel lang u. spitzig vorragend.

8'' Die basale Punktquerreihe des Hsch. ist doppelt gröber als die Punktur am VR.; Seiten des Hsch. ganz gerade; die Punkte an der Basis der Fld. nicht gröber als jene der Punktreihen; Fld. ungefleckt; rostgelb. 3,5 bis 4 mm. – (H. impressus F.) – T. 32, Fg. 5. – In ganz Deutschland häufig

flavicollis Strm.

8' Die basale Punktquerreihe des Hsch. ist kaum stärker als die Punktur am VR.; Seiten des Hsch. etwas gerundet; die dorsalen Punktreihen an der Basis der Fld. mit einem grösseren, grübchenartigen Punkte; blassgelb, Fld. mit schmalen, meist unterbrochenen, schwärzlichen Längslinien, sehr selten ist der grösste Teil des Käfers schwarz: a. ater Redtb. 3,5 mm. – (H. cinereus Aubé.) – T. 32, Fg. 6. – In ganz Deutschland, aber im allgemeinen selten

laminatus Schall.

4' Hsch. jederseits an der Basis mit einem eingeritzten Längsstrichelchen.

9'' Die Basalstrichelchen sind kurz, gerade u. sind mit dem SR. parallel; sie erreichen selten die Mitte des Hsch.

10'' Die feine Punktreihe dicht neben der Naht der Fld. ist genau so stark als die angrenzenden, ziemlich feinen Hauptreihen. Rostrot oder braunrot; F., Hsch. u.B. gelb, die Fld. mit einigen schwärzlichen Querflecken u. dunkler Naht; die Zeichnungen wie bei variegatus. Bei var. furcatus Seidl. bilden die stärkeren RPunkte des Prosternalfortsatzes eine RFurche, welche nach vorne konvergiert. 2,3–2,6 mm. – In ganz Deutschland, aber nicht immer gut erkannt. Bei Köslin in Pommern häufig

fulvicollis Er.

10' Die sehr feine Punktreihe dicht neben der Naht der Fld. ist noch nicht halb so stark als die Hauptreihen der Scheibe.

11'' Körper sehr kurz u. breit gebaut; Hsch. sehr breit, 21/2 mal so breit als lang; Fld. hinter den Schultern am breitesten, dann zur Spitze stark u. plötzlich keilförmig verengt. Scheibe der Fld. mit schwärzlichen Flecken, welche nicht auf die Streifen beschränkt sind1.

12'' Hsch. vor der Basis zwischen den Basalstrichelchen ohne deutlichen Quereindruck; Fld. nur mit mässig starken Punktstreifen, diese an der Basis nicht mit einem grösseren Grübchenpunkte markiert. 2–2,5 mm. – (H. marginepunctatus Panz., impressus Clairv., melanocephalus Steph., affinis Steph., brevis Steph., immaculicollis Herr., americanus Aubé.) – T. 32, Fg. 7. – Ueber die ganze paläarktische Region verbreitet u. gemein

ruficollis Degeer.

12' Hsch. vor der Basis zwischen den Basalstrichelchen mit einer deutlichen Querimpression; Fld. mit groben Punktstreifen, der 1. Punkt derselben an der Basis stärker grübchenförmig.

[203] 13'' Basalstrichelchen des Hsch. gerade; Körper grösser; die Furche am Prosternum ist tief u. glatt; Fld. des Q auch hinten glänzend. 2,5 mm. – Im Harz, Preussen, sehr selten

v. multipunctatus Wehnke.

13' Basalstrichelchen des Hsch. etwas gekrümmt; Körper kleiner; VBr. in der Regel nur in der Mitte gefurcht. 2,2 mm. – Preussen, Nassau, Thüringen, Harz; in Mähren u. Schlesien häufig

v. Heydeni Wehncke.

11' Körper länglich oval; die Fld. hinter den Schultern am breitesten, aber von da nach hinten nicht so plötzlich, sondern gerundet verengt; Fld. mit schwarzen Streifen auf den Punktreihen, diese manchmal unterbrochen, sehr selten etwas verbreitert u. ineinander verflossen, niemals mit ausgesprochenen Quermakeln; VBr. meistens flach.

14'' Körper rostgelb oder rostrot.

15'' Fld. des S glänzend, am Grunde glatt, beim Q auf der hinteren Hälfte äusserst fein chagriniert, daher weniger glänzend.

16'' Prosternalfortsatz zwischen den VHü. flach.

17'' Die schwarzen Punktreihen der Fld. mit schwärzlichen Linien, diese mehrfach unterbrochen oder verkürzt. 2–3 mm. – (H. lineolatus Mnnh.) – T. 32, Fg. 8. – In ganz Deutschland, nicht sehr häufig

fluviatilis Aubé.

17' Die Punktreihen der Fld. mit schwarzen Längslinien, diese vollständig, nicht deutlich unterbrochen. 2–3 mm. – Preussen, Pommern, Schlesien, Mähren, nicht selten

a. striatus Sharp.

16' Prosternalfortsatz zwischen den VHü. flach gerinnt, indem die R. etwas aufgeworfen erscheinen. Hsch. zwischen den Basalstrichelchen mit deutlichem, in der Mitte allmählich unterbrochenen, neben den Strichelchen dichter punktierten Quereindruck. 2,5–3 mm. – (H. borealis Gerh.) – Nach Schilsky auch in Deutschland

v. Wehnckei Gerh.

15' Fld. beim S u. Q glänzend, am Grunde nicht chagriniert; die Punktreihen mit schwarzen, vollständigen Längslinien, der VBr.-Fortsatz gefurcht. 3 mm. – Deutschland; bei Liegnitz zahlreich gesammelt

immaculatus Gerh.

14' Körper tief schwarz, glänzend, K. rotbraun, Mund, F.u.B. rostrot. Streifen der Fld. ziemlich fein punktiert, beim Q die letzteren am Grunde fein punktuliert, VBr. beim Q gefurcht, beim S flach. 3 mm. – Elsass

holsaticus Scriba.

9' Die Basalstrichelchen des Hsch. sind lang, gebogen, oben nach innen gewendet, mit dem SR. divergierend, dazwischen vor der Basis quer niedergedrückt; Fld. mit schwarzen Punktreihen, die mittleren Reihen an der Basis durch ein stärkeres halbrundes Punktgrübchen abgeschlossen, die Scheibe nicht oder undeutlich gefleckt, oft eine gemeinschaftliche, schwach angedunkelte Makel in der Mitte der Naht. 2–3 mm. – (H. bistriolatus Dft., trimaculatus Drap., transversalis Gautier.) – T. 32, Fg. 9. – In ganz Europa; im Süden häufig, in Deutschland selten

lineatocollis Mrsh.

Fußnoten

1 Man hat in letzterer Zeit zahlreiche Arten auf Grund einer gefurchten u. andererseits einer flachen VBr. abgezweigt. Ich habe mich bei einigen Arten überzeugt, dass dieses Merkmal oft versagt. Bei H. holsaticus Scriba hat das Q eine gefurchte, das S eine ebene VBr. Die Veränderlichkeit dieser Furche bei mehreren Arten hat auch Dr. Seidlitz in seiner Tabelle dieser Arten zum Ausdrucke gebracht u. Ganglbauer hat sie ebenfalls nicht als spezifisches Merkmal anerkannt.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 204.
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