1. Familienreihe. Staphylinoidea.

(Flügelgeäder nach dem Typus II gebildet, ohne deutliche Queradern, alle Adern laufen hinten frei aus.)


1. Teil: Echte Staphylinen im weiteren Sinne.

(Staphylinida1).


Die Fld. verkürzt; wenigstens 3 HlbTergite von ihnen unbedeckt, mit gerader Naht; unter ihnen sind nur 1–2 häutige Tergite an der Basis des Hlbs., die anderen sind hornig2; die häutigen Fl. sind, wo solche vorhanden, unter die kurzen Fld. einziehhar u. in der Ruhe versteckt.


Hierher gehören 3 Familien, nämlich die Platypsyllidae, Staphylinidae und Pselaphidae, letztere mit den Clavigeriden, welche alle in nachfolgender Weise zu unterscheiden sind:


[11] 1'' K. gross, halbkreisförmig, dicht an den BrSch. angeschlossen, der HR. desselben mit Dörnchen dicht gesäumt, Hsch. an der Basis mit breitem, häutigen R., an den S. der Basis mit Schwimmhaaren besetzt; ebenso ist das grosse u. lange Prosternum an den S. mit Schwimmhaaren versehen. F. kurz, wie bei den Flöhen gebildet, ihr erstes Gld. schaftförmig, das zweite viel kürzer und etwas breiter, das dritte länglich oval, gerin gelt, aus 7 oder 8 angedeuteten, rudimentären Gld. bestehend. – Biberlaus. Schmarotzt auf dem Biber

1. Platypsyllidae.

1' K. nach allen Richtungen frei beweglich, am HR. ohne Dornenkamm, F. schlank, anders gebildet, ApikalR. des Hsch. ohne Hautsaum, seitlich ohne Schwimmhaare.

2'' Alle HlbRinge frei beweglich, aus 6–7 Sterniten bestehend, F. 9 bis 11gliederig, Tr. 5, 4 oder selten 3gliederig; die Tr. mit 2 Klauen.

2. Staphylinidae.

2' Die HlbSegmente stark verhornt u. in starrer Verbindung miteinander, aus 5 Sterniten bestehend, hiervon nur die letzten 2–3 beweglich; F. 2–11gliederig, mit einer Keule. Tr. stets 3gliederig, oft nur mit einer einzelnen Klaue.

3. Pselaphidae u. Clavigeridae.

Fußnoten

1 Siehe Gattungsgruppentabelle, p. 13.


2 Nachdem die Untersuchung der Anzahl häutiger Basaltergite, besonders dem Anfänger bedeutende Schwierigkeiten machen kann, so würden unter Fortlassung dieses allerdings einzigen, fundamentalen Unterschiedes zur Fixierung der Staphylinoidea eine grössere Anzahl fremder Elemente sich diesen zugesellen, die dahin nicht gehören. Man hätte also dann von ihnen auszuscheiden:

Aeusserst kleine, gelbe, im Baummulm lebende Käferchen (die kleinsten, bekannten Vertreter der ganzen Ordnung), mit haardünnen F., wovon die Q meist augenlos u. ungeflügelt, die S hingegen meistens mit Augen u. Haarflügeln versehen sind u. scheinbar nur eingliederige Tr. besitzen. Hierher Gattung Plinella, Astatopteryx etc. der Ptiliidae.

Ebenso kleine, ovale, im Wasser lebende Käferchen, die übrigens bei uns nicht vertreten sind, mit federartig gewimperten Unterflügeln, konischem Hlb., kurzen, etwas gekeulten F.u. mit 2 langen, wimperartigen Haarbüscheln an der Spitze des Hlb.: Gattung Hydroscapha der Hydroscaphidae. (Siehe p. 5, 6, Fig. 9, 14.)

Käfer mit gekeulten F., bei denen das Pygidium des S am Ende abgestutzt erscheint u. daselbst ein überzähliges, sogenanntes Aftersegmentchen zum Vorschein kommt. – Hierher einige Nitiduliden, Verwandte von Carpophilus (Colastus etc.), die hauptsächlich in den Tropen reichlich vertreten sind.

Grosse, an Aas lebende Necrophoren u. Silphen (Totengräber) mit schwach geknieten F.u. grosser, 3gliederig durchblätterter Keule: Gattung Necrophorus u. Verwandte der Silphidae.

Endlich die Q von vielen Lampyriden (Leuchtkäfer, Johanniswürmchen), bei denen aber der K. unter dem Hsch. versteckt ist.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909.
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