130. Gattung: [169] Oxytelus Grav.

Von allen verwandten Gattungen durch die an den S. schräg nach hinten u. aussen gezogenen Hlb.-Furchen der Tergite ausgezeichnet. Hsch. mit Furchen u. Längserhabenheiten.


Die Arten leben im Dünger u. unter faulenden Vegetabilien u. tierischen Substanzen, samt ihren Larven.


1'' SR.-Kante des glänzenden Hsch. fein gekerbt, ungerandet. Fld. an den S. mit Längsrunzeln. (Das verdeckte Sch. herzförmig, aus 2 vorn grübchenförmig vertieften Schlingen bestehend.)


  • Fg. 55. Hlb. Tergite v. Oxytelus.
    Fg. 55. Hlb. Tergite v. Oxytelus.

Untergattung: Oxytelus s. str.


2'' KSch. (Clypeus) matt, chagriniert.

3'' VKörper glänzend, Hlb. matt. Punktur des Hsch. zum grössten Teile frei. Fld. stark punktiert u. nur am SpitzenR. chagriniert u. etwas längsrunzelig punktiert. Bei v. Grafi nov. sind die Fld. nur an den S. stärker, innen auf der Scheibe sehr fein u. weitläufig punktiert, oft fast glatt. Schwarz (Stammform), Fld. manchmal rot u. der Hsch. rotbraun: a. pulcher Grav. 4,5–5 mm. – [169] (O. carinatus Panz., sulcatus Geoffr., striatus Ström.) – T. 53, Fg. 9. – Anfeuchten Lokalitäten, gemein.

rugosus F.

3' VKörper kaum glänzend, fast matt, Hsch. äusserst gedrängt runzelig ineinander verflossen punktiert. Hlb. u. Fld. matt, chagriniert, letztere nur an der Basis u. an den S. runzelig punktiert. Schwarz. 4,5–5 mm. – Im Allergebiet, sehr selten.

opacus Kr.

2' Der ganze K. samt dem Clypeus glänzend.

4'' Fld. dicht längsrunzelig punktiert, am Grunde fein längsgestrichelt, K.u. Hsch. grob u. dicht runzelig punktiert, weniger glänzend. Schwarz, Hsch. u. Fld. rostrot oder rostbraun, F., Ts.u.B. rotgelb. 4–4,5 mm. – Selten.

rugifrons Hoch.

4' Fld. punktiert, die Punkte etwas länglich, aber sie stehen meist alle frei, Zwischenräume der Punkte glatt, nicht chagriniert. K.u. Hsch. wenig runzelig punktiert, glänzend. Schwarz, die Fld. gelbrot oder hell braunrot, am Sch. gewöhnlich etwas angedunkelt, Ts.u.B. rotgelb. 4–4,5 mm. – T. 53, Fg. 10. – Nicht häufig.

insecatus Grav.

1' SR.-Kante des Hsch. glattrandig, innen von einem feinen R. begrenzt.

5'' Das 1. lange FGld. vor der Spitze eingeschnürt. Das zwischen Hsch. u. Decken versenkte Sch. ist glatt. VR. der St. leicht aufgebogen. Schläfen des Q sehr kurz, des S lang. Schwarz, Fld. gelbbraun, die Naht vorne dunkler, Mund, FBasis u.B. gelb.


Untergattung: Caccoporus Thoms.


(Tanycraerus Thoms.)


6'' Augen klein, fein fazettiert, Schläfen beim Q fast so lang als die Augen, beim S doppelt so lang als dieselben. 3,5–4,5 mm. – (O. luteipennis Er., fuscipennis Mnnh., plagiatus Motsch., plagifer Gem.) – Nicht häufig.

laqueatus Mrsh.

6' Augen gross, grob fazettiert, Schläfen kurz, beim Q kaum 1/2 so lang, beim S kaum ganz so lang als die Augen. 4–4,5 mm. – (O. sulcatus Müll., humilis Heer.) – T. 53, Fg. 11. – Nicht selten.

piceus L.

5' Das BasalGld. der F. vor der Spitze nicht eingeschnürt.

7'' Augen gross, den grössten Teil der S. des K. einnehmend, dieser beim S u. Q gleich gross, schmäler als der Hsch., Schläfen sehr kurz; die Dorsalfläche der Fld. durch einen eingegrabenen Längsstrich in der SR.- Kante von den umgebogenen S. begrenzt. (Das versenkte Sch. ist glatt, einfach.)


Untergattung: Epomotylus Thoms.


Glänzend, braunschwarz, die Scheibe des Hsch. meist rotbraun, die Fld. braunrot oder braungelb, die Ts., FBasis u. die B. gelb. Hsch. mit 3 Längsfurchen, Fld. längsstrichelig punktiert. 3,5–4 mm. – (O. longicornis Mnnh., antennatus Steph., testaceipennis Fairm.) – T. 53, Fg. 12. – Unter faulenden Pflanzenstoffen häufig.

sculptus Grav.


7' Augen kleiner, fein fazettiert, Schläfen entwickelt. K. beim S breiter, mit längeren Schläfen als beim Q. Fld. an den S. in der umgebogenen RKante der S. ohne eingegrabenen Längsstrich.


Untergattung: Anotylus Thoms.


8'' Körper grösser, mehr weniger glänzend, Fld. oft längsgestrichelt, aber am Grunde nicht chagriniert.

9'' Die Punkte des Hsch. rund, nicht längsrunzelig zusammenfliessend, K. zerstreut punktiert; auch die Fld. nicht deutlich längsgestrichelt, aber etwas rugos punktiert.

[170] 10'' Schwarz, sehr glänzend, grob punktiert, Ts.u. FBasis gelbrot, B. gelb, Hlb. glänzend. 3,5 mm. – ( O. tarandus Motsch.) – Gleich nach Abgang des Winterschnees unter nassem Laub.

fulvipes Er.

10' Schwarz, glänzend, die Fld. meist kastanienbraun, selten braungelb, der Mund, die F. ganz u. die B. bräunlichrot oder gelbrot; Hlb. wenig glänzend, fast matt. 3–3,5 mm. – (O. maritimus Thoms., oceanus Fauv.) – An den Küsten der Nord- u. Ostsee; nach Schilsky, wohl irrtümlich, auch in Schlesien.

Perrisi Fauv.

9' Die Punkte des Hsch. länglich u. zu Längsrunzeln zusammenfliessend, Fld. längsgestrichelt.

11'' Grössere Arten von 3–4,5 mm Länge.

a'' OS. stark glänzend, K. einfach zerstreut punktiert. Hsch. spärlich gestrichelt mit flachen Zwischenräumen der Dorsalfurchen, Fld. glänzender, mit spärlicheren längeren Längsstrichen besetzt; schwarz, Fld. manchmal braun, Ts.u.B. braungelb, die Schl. oft dunkler. 3–4 mm. – (O. maxillosus Sperk.) – T. 53, Fg. 13. – Bei uns ziemlich selten; im Süden sehr häufig.

inustus Grav.

a' OS. schwach glänzend, K.u. Hsch. dicht längsstrichelig punktiert, Zwischenräume der Dorsalfurchen auf dem letzteren stärker erhaben, Fld. fast matt, sehr dicht längsgestrichelt. Schwarz, B. bräunlichgelb, die Schl. manchmal getrübt. 3,5–4,5 mm. – (O. terrestris Heer, montivagus Heer.) – T. 53, Fg. 14. – Gemein.

sculpturatus Grav.

11' Kleine Arten von 2–2,5 mm Länge.

12'' Hlb. matt. K. fein u. spärlich punktiert, nicht gestrichelt, Hsch. nur an den S. längsrunzelig, Fld. fein längsrissig punktiert. Schwarz, die F.u. Ts. braunschwarz, die B. bräunlichgelb mit dunklern Schl. Das 6. u. 7. Bauchsternit mit 2 kleinen Höckerchen beim S. 2–2,5 mm. – (O. bisulcatus Petri.) – In Oesterreich u. Siebenbürgen.

politus Er.

12' Hlb. wie die ganze OS. glänzend. K.u. Hsch. längsrunzelig punktiert, Fld. längsrissig u. längsrunzelig punktiert. Schwarz, Fld. braun, B. braungelb. Hlb.-Sternite beim S ohne Höckerchen. 2,5 mm. – ( O. piceus Schrank, Payk., asper Rey.) – T. 53, Fg. 15. – Nicht selten.

nitidulus Grav.1

8' K., Hsch. u. Fld., oder die ganze OS. vollständig matt u. äusserst fein u. dicht strichelig chagriniert; höchstens die Zwischenräume der Furchen auf dem Hsch. u. der Clypeus glänzender. Kleine schwarze Arten.

13'' St. über dem InnenR. der Augen mit einem äusserst feinen Längsfältchen. K.u. Hsch. mit mehr weniger erkennbarer Punktierung.

14'' K. fein längsrunzelig punktiert, der Clypeus vorne glatt u. glänzend, Hsch. gedrängt punktiert, Fld. braun, B. gelb, Schl. gelbbraun. 2,5–3 mm. – (O. scaber Rosenh.) – Oldenburg, Hessen, selten.

intricatus Er.

14' K. samt dem Clypeus äusserst fein strichelig chagriniert, matt, Hsch. mit undeutlich erkennbarer Punktur, Körper einfarbig schwarz, B. braun, meist mit dunkleren Schl. 3–3,5 mm. – (O. depressus Gyll.) – Häufig.

complanatus Er.

13' St. über den Augen ohne Spur eines Fältchens. K.u. Hsch. in der stricheligen, matten Chagrinierung ohne erkennbare Punktur.

15'' K. am VR. ganz oder an einigen Stellen daselbst glänzend u. glatter; auch die rippenförmigen Zwischenräume der Längsfurchen am Hsch. glänzender.

[171] 16'' Nur der fein halbkreisförmig umgrenzte KSch. (Clypeus) auf der Mitte des K.-VTeiles glänzend. 2–2,2 mm. – Bayern, Württemberg, Rheinbaden, Nassau, Hessen, selten.

clypeonitens Pand.

16' KSch. matt, chagriniert, aber die über den Augen aufgeworfenen RS. u. oft auch eine kleine Stelle am Scheitel glänzend. 2 mm. – Bayern, Hessen; sonst an der Meeresküste.

speculifrons Kr.

15' K.u. Hsch. ganz matt.

17'' Körper nach vorne u. hinten etwas verengt. Der K. mit tiefen, vorn miteinander verbundenen StFurchen. F. mit deutlich 4gliederiger Keule. 1–1,2 mm. – (O. simplex Pand.) – Preussen, sehr selten. Mir unbekannt.

tetratoma Czwalina.

17' Körper ziemlich gleichbreit. K. mit flachen, undeutlichen, vorne nicht verbundenen StFurchen. F. mit schwach abgesetzter 3gliederiger Keule.

18'' VSchn. aussen an der Spitze nicht ausgebuchtet. Hlb. beim S ohne Höckerchen. 1,7–2,1 mm. – (O. depressus Grav., pusillus Mnnh., opacus Steph.) – T. 53, Fg. 16. – In trockenem Miste sehr gemein.

tetracarinatus Block.

18' VSchn. am AussenR. an der Spitze ausgeschnitten.

19'''' Beim S2 das 6. Bauchsternit hinten mit 3 Dornen. 2–2,3 mm. – In ganz Mitteleuropa, selten.

pumilus Er.

19''' Beim S das 6. Bauchsternit hinten mit einem langen Dorne. 1,2 bis 1,5 mm. – (O. affinis Czwalina.) – Bayern, Hessen, Thüringen, Hamburg, Mark, Preussen, selten.

hamatus Fairm.

19'' Beim S das 6. Bauchsternit hinten in eine kurze Querplatte ausgezogen, vor derselben mit einem Höcker. 1,7–2 mm. – Württemberg, Hessen, Preussen, Mark.

Saulcyi Pand.

19' Beim S das 6. Bauchsternit in der Mitte mit 2 nach vorne u. hinten verkürzten Längskielchen. 1,7–2 mm. – (O. transversalis Czwal.) – Elsass, im Allergebiet, Hamburg.

Fairmairei Pand.

Fußnoten

1 Bei einer Rasse aus dem Kaukasus sind die Fld. hell bräunlichgelb mit spärlicherer Punktur u. undeutlichen Längsstricheln; auch der VKörper weniger längsrunzelig punktiert, aber mit gleicher Geschlechtsauszeichnung: v. subnitidus nov.


2 Durch den grossen K. leicht kenntlich.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 172.
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