31. [124] Familie. Coccinellidae.

Kugelkäfer, Marienkäfer, Sonnenkälbchen. –

Augen gross, meist sehr fein facettiert, den grössten Teil der KS. einnehmend u. mit der St. in einer Ebene abgeflacht, innen meistens durch einen schmalen Fortsatz der Wangen zum Teile durchsetzt. Basis der Fld. ausgerandet u. aus einer einfachen Kante bestehend; der Hsch. genau an diese angesetzt, ohne sie im geringsten zu übergreifen. F. meistens sehr kurz u. gewöhnlich auf die US. gelegt. Epipleuren der Fld. vorne breit, nach hinten allmählich verengt, horizontal ausgebreitet, Fld. ohne Punktstreifen, nur bei Coccidula mit unordentlichen Punktreihen. Körper rund oder kurzoval, unten flach, oben gewölbt, meistens geflügelt. Die Tr. stets mit gelapptem 2. Gld., in dem das 3. sehr kleine versteckt erscheint, nur bei den Lithophilini ist es frei sichtbar.


Die OS. der Käfer ist gelb mit dunklen, oder dunkel mit gelben oder roten veränderlichen Flecken, ganz schwarze oder gelbe Arten bilden eine Ausnahme. – Die Larven freilebend, mit ziemlich langen u. dicken B., meist bunt gefärbt, auf der OS. mit behaarten Warzen oder dornförmigen, oft verästelten Fortsätzen (Fg. 34). Die Nymphe mit dem von der abgestreiften Larvenhaut umschlossenen Hinterende fixiert, oder der ganzen Länge nach von der in der Mittellinie des Rückens gespaltenen Larvenhaut umschlossen. Die Käfer u. Larvenleben von Blattläusen u. nur in einer Gruppe (Epilachninae) sind Pflanzenfresser.


  • Fg. 34. Larve von Coccinella.
    Fg. 34. Larve von Coccinella.

Die systematischen Unterschiede der Gattungen dieser Familie liegen fast insgesamt auf der US., selbst die kurzen F. sind in der Regel auf die US. gezogen u. nur von unten sichtbar, weshalb die Feststellung der Gattungen Anfängern Schwierigkeiten bietet. Ich habe versucht, sekundäre Eigenschaften der OS. für die Tabelle in Verwendung zu bringen, aber in dem speziellen Teile bei den Gattungen sind auch die systematischen Unterschiede angegeben worden. Von den zahllosen Aberrationsnamen der einzelnen Arten habe ich bloss die wichtigsten, welche sich auf die Färbungsgrenzen beziehen, berücksichtigt. Die Makeln der Fld. können einzeln ausfallen, oder einzelne sich miteinander verbinden, in den verschiedensten Kombinationen, u. wer sich für alle diese nebensächlichen Veränderungen u. die denselben gegebenen Namen interessiert, möge sie in Weises vortrefflicher Bestimmungstabelle der Coccinellidae (Mödling, 1885, II. Auflage, Verlag von E. Reitter in Paskau, Mähren) nachlesen. Ausserdem wurden von verschiedenen Autoren so zahlreiche Aberrationsnamen geschaffen, dass sie kaum mehr zu übersehen sind u. in den meisten Fällen auf so geringen Abweichungen basieren, dass sie eine ernste Beachtung kaum verdienen.


[124] Uebersicht der Unterfamilien:


1'' Das 2. TrGld. kurz gelappt, der Lappen nicht über die Basis des Endgld. verlängert, das 3. Gld. daher ganz freiliegend. Hsch. mehr weniger herzförmig, mit breit aufgebogenem und aussen dick gerandetem SR., HWinkel scharfeckig, auch die Fld. mit scharfer Schulterecke. Augen grob facettiert. OS. behaart

2. Lithophilinae 126.

1' Das 2. TrGld. in einen langen Lappen ausgezogen, der die Basis des Endgld. weit überragt, das sehr kleine 3. Gld. in der Ausrandung des 2. befindlich; die Tr. scheinen dadurch 3 gldr. zu sein.

2'' Die F. in einer seitlichen, tiefen Ausrandung der St. zwischen den Augen, u. zwar im Niveau der vorderen Augenhälfte eingefügt, die F. auch nach oben frei beweglich, die Augen ungeteilt ohne eine astförmige Verlängerung der Wangen am inneren AugenR. Augen sehr fein facettiert, fast glatt. OS. behaart. Pflanzenfresser

1. Epilachninae 125.

2' Die F. dicht vor den Augen unter dem SR. der St. u. meist hinter einer astförmigen Verlängerung der Wange, welche in den InnenR. der Augen eingreift, eingefügt, die FBasis von oben gedeckt. Augen sehr fein, selten grob facettiert, OS. kahl oder behaart. Blattlausfresser.

3. Coccinellinae 127.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 124-125.
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