40. [201] Familie. Eucnemidae.

HlbSternite ohne sichtbare Gelenkhaut, alle Sternite voneinander scharf geschieden. HHü. mit deutlichen SchlDecken. F. zwischen den Augen in einem tiefen, seitlichen Einschnitte des K. eingefügt, einander mehr weniger genähert, der KSch. nach vorne stark verbreitert, woran die Arten dieser Familie leicht erkannt werden können. Hsch. lose an die Fld., wie bei den Elateriden, artikulierend u. von den letzteren am leichtesten durch den Mangel der Gelenkshaut am vorletzten Sternite u. die Bildung des KSch. zu unterscheiden.


Die Larve von Melasis buprestoides ist auf unserer T. 117, Fg. 8 a abgebildet. Sie ist den Larven der Buprestiden sehr ähnlich.

Die Tiere leben vorzüglich im Holze anbrüchiger Bäume u. alter Baumstöcke u. sind im allgemeinen selten u. geschätzt.


Tribus und Gattungen:


(Die spitzigen HWinkel des Hsch. umfassen mehr weniger die Basis der Fld., das 1. TrGld. stets verlängert.)


1'' Schl. u. Schn. einfach, nicht verbreitert u. plattgedrückt. Hsch. nach vorne gerundet oder verschmälert, die VWinkel niedergebogen, VR. gerade abgeschnitten.

2'' Hsch. dicht unter der SRKante mit vollständiger, tiefer Längsrinne zum Einlegen der F.


Eucnemini1


3'' FGld. vom 4. Gld. nach aussen sägeartig erweitert, K. mit Längskiel, Hsch. mit querer Basalfurche, das 4. kleine TrGld. einfach.

Eucnemis Ahrens 203.

3' FGld. einfach, nicht gesägt, K. ohne Längskiel, Hsch. ohne quere Basalfurche, das kleine 4. Gld. zweilappig

Dromaeolus Kiesw.2 203.

2' Hsch. dicht unter der SRKante ohne FRinne.

4'' Hsch. mit unvollständiger oder unvollständig doppelter, oder unterbrochener SRKante, der seitliche VR. ist leistchenförmig abgesetzt u. setzt sich in den VWinkeln ein Stückchen auf die dort ungerandete S als RKante fort.


[201] Dirrhagini.


5'' Gld. 2 der F. klein, nur halb so lang als das 4. VBr. zwischen den Nähten derselben u. den umgeschlagenen S. des Hsch. mit vollständigen FRinnen.

Dirrhagus Latr. 204.

5' Gld. 2 so lang als 4, VBr. zwischen den SNähten u. dem umgeschlagenen SR. ohne parallele FRinnen. Spitzen der Fld. grob gekörnt u. gebuckelt.

Hylochares Latr. 205.

4' Hsch. mit einfacher, vollständiger, selten verrundeter und daher fehlender SRKante, VR. einfach, S. der VBr. neben den umgeschlagenen S. ohne FRinnen.

6'' Die SchlDecken der HHü. sind nach aussen verengt, sie sind an der Basis viel breiter als an den S.


Anelastini.


7'' S. des Hsch. ungerandet. Endgld. der F. assymetrisch zugespitzt. (Silenus Latr.) – Bei uns nicht vertreten

(Anelastes Kirby.)

7' S. des Hsch. scharf gerandet.

8'' Die letzten 3–4 nicht gesägten Gld. der F. sind stark verlängert.

9'' Die letzten 4 Gld. der F. sehr stark verlängert. Aus den Alpes maritimes.

(Prosopotropis Ab.)

9' Die letzten 3 Gld. der F. verlängert. In Europa nicht vertreten.

(Phlegon Cast.)

8' Die letzten 3 oder 4 FGlieder nicht auffallend verlängert.

10'' Gld. 2 der F. verkürzt, 3 verlängert, die Gld. vom 4. beim Q nach aussen stark gesägt, beim S in lange Fortsätze ausgezogen. Basallappen des Hsch. vor dem Sch. kurz ausgeschnitten, wodurch das Sch. von 2 Zähnen umfasst wird. Hsch. mit einer vorn verkürzten, eingerissenen MRinne. Die 2 letzten Sternite an der Spitze in einen nach abwärts gedrückten Zahn ausgezogen

Isorhipis Lacord. 205.

10' Die mittleren FGld. nicht deutlich sägeförmig erweitert oder in Fortsätze ausgezogen, Gld. 3 nicht oder nur etwas länger als die umgebenden. Basallappen des Hsch. vor dem Sch. abgestutzt.

11'' Die letzten 5 Gld. der F. stärker abgesetzt, etwas länger u. dicker als die vorhergehenden. Analsternit in eine kleine, dreieckige Spitze ausgezogen. Hsch. viel länger als breit

Nematodes Latr. 206.

11' Die letzten 5 Gld. nicht abgesetzt, Analsternit abgerundet, einfach. Hsch. nicht länger als breit.

12'' Körper schräg abstehend, ziemlich langbehaart. F. lang, alle Gld. länger als breit, Gld. 2 nicht verkürzt, so lang als 4. Epipleuren der Fld. auch vorne schmal, bei den HHü. nicht plötzlich verschmälert u. schwindend. Erstes Gld. der VTr. gestreckt, verdickt, unten mit einer quer gerieften Kante, das kleine 4. Gld. nach unten kurz gelappt. (Diese Gattung ist nur in Spanien vertreten.)

(Anelastidius Duval.)

12' Körper fein anliegend behaart. Wenigstens das 2. Gld. der F. verkürzt. Epipleuren der Fld. vorne breit, bei den HHü. meistens plötzlich verschmälert u. allmählich schwindend. Das 4. Gld. der Tr. einfach.

13'' Nur das 2. Gld. der F. verkürzt, dieses halb so lang als das 4., Gld. 3 länger als 4. Hsch. vor dem Sch. mit kurzer, oft verdoppelter Längsfurche.

Hypocoelus Lacord. 206.

13' Das 2. u. 3. Gld. der F. verkürzt, kürzer als die folgenden, Gld. 4–10 von gleicher Länge, nicht länger als breit. Epipleuren der Fld. bei den HHü. nicht plötzlich verschmälert, sondern allmählich verjüngt. Gld. 1 [202] der VTr. nicht verlängert, kürzer als 2 u. 3 zusammen. Hsch. vor dem Sch. mit kurzem Längskiele. (Hierher Hypocoelus Matthiesseni Reitt. Wien. Ent. Zeitg. 1906. 239, aus dem Kaukasus.)

(Hypohylis n. gen.)

6' Die SchlDecken der HHü. sind von gleicher Breite, parallel. Hsch. kugelig gewölbt:


Xylobiini.


14'' Hsch. ungefurcht, glänzend, punktiert, die F. schnurförmig, Gld. 2–10 fast von gleicher Form u. Länge

Xylobius Latr. 206.

14' Hsch. der Länge nach gefurcht, fein runzelig granuliert, matt.

15'' K. mit einer Längsfurche, Hsch. auf der Mitte der Scheibe jederseits mit glatter Querimpression, die F. kaum oder schwach sägeartig erweitert, Gld. 2 so lang als 4, 3 doppelt länger

Xylophilus Mannh. 207.

15' K. mit feinem Längskiele, Hsch. jederseits mit undeutlichem Diskaleindruck, Gld. der F. 2 u. 3 stark verkürzt, Gld. 4 gestreckter als die folgenden u. wie diese beim Q stark, beim S stärker sägeartig gekämmt.

Otho Kiesenw. 207.

1' Schl. u. Schn. stark erweitert u. plattgedrückt. Hsch. nach vorne gerade verbreitert, am VR. am breitesten, der VR. ausgeschnitten, die VWinkel als ein eckiger, beim S vorne gerandeter Lappen vorstehend, ohne Basallappen vor dem Sch., die F. zur Spitze allmählich verbreitert u. in kammartige Fortsätze erweitert, Analsternit an der Spitze komprimiert u. in eine Ecke ausgezogen:


Melasini.


OS. dicht gekörnt

Melasis Oliv. 207.

Fußnoten

1 Ich stelle diese Tribus wegen der grossen Aehnlichkeit u. den gleichen FRinnen etc. unmittelbar nach Drapetes der vorigen Familie u. bringe die sehr abweichenden Melasini an den Schluss dieser Tabelle.


2 Nahe verwandt mit dieser Gattung ist Thambus Bonv. aus Slavonien u. eine neue Gattung. Dieselben sind in Kürze in nachfolgender Weise auseinanderzuhalten:


1'' St. in der Mitte zwischen den Augen buchtig u. erhaben gerandet. F. mit ziemlich breiten, parallelen Gld., Gld. 2 verkürzt, 3 kaum oder wenig länger als 4

Dromaeolus Kiesw.

1' St. in der Mitte zwischen den Augen nicht erhaben gerandet. Die FGld. nach aussen schwach gesägt oder rundlich erweitert.

2'' Gld. 2 bis 10 der F. wenig in der Länge u. Breite verschieden, kurz, nach aussen schwach sägeförmig, mit geraden HR. der Gld. Schn. einfach. – (Hierher Th. Frivaldszkyi Bonv. aus Slavonien.)

Thambus Bonv.

2' Gld. 2 verkürzt, 3 verlängert, 4–10 nach aussen schwach gerundet, mit abgerundeten äusseren Ecken; Schn. auf der HKante grobkörnig gerieft. – (Hierher Dromaeolus maronita Bonv. aus Kleinasien.)

Megathambus nov. g.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911.
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