28. Gattung: [68] Sitona Germ.

(Sitones Schönh., Pandeletius Schönh.)


Von der nahe verwandten Gattung Mesagroicus am leichtesten durch die einfache, nicht grobkörnige Punktur des Hsch. zu unterscheiden.

Die zahlreichen Arten leben vorzüglich auf Trifolium. u. andern verwandten Pflanzen; auch an der Besenpfrieme. Sie lassen sich bei jeder Annäherung sogleich zu Boden fallen, wo sie sich zwischen den Erdschollen u. Gräserwurzeln verstecken.


Uebersicht der Gruppen:


1'' Sch. mit nach vorne divergierenden, oder strahlenförmig gestellten Schuppenhaaren besetzt

1. Gruppe (Scutellati) 70.

1' Sch. einfach beschuppt oder behaart.

2'' Die Gelenkgruben der VHü. reichen bis zur Abschnürungslinie, welche sich hinter dem VR. der VBr. befindet. (Fg. 12.) I. Reihe.

3'' OS. fein, anliegend behaart, oft noch dazwischen mit langen, abstehenden Haaren untermischt, u. mit Ausnahme des Sch. nicht beschuppt.

2. Gruppe (Pubiferi) 70.

3' OS. beschuppt, oder beschuppt u. behaart, sehr selten fast kahl.

4'' Die S. des Körpers ohne scharf abgegrenzten, hellen Schuppenstreifen, oft die ganze US. hell beschuppt u. seitlich auf K.u. Hsch. scharf begrenzt, im letzteren Falle ist der ganze Bauch dicht beschuppt.

[68] 5'' Rüssel mit 2 Dorsalkielen, diese näher den S. zu gelegen. VB. viel länger u. dicker als die andern. – Hierher S. limosus Rossi (ambulans Gyll., der westlich bis Krain vorkommt u. bei uns fehlt).

3. Gruppe (Oculati) 70.

5' Rüssel ohne Dorsalkiele, oft gefurcht.

6'' Hsch. mit dichter, grober oder grober u. dazwischen feiner Punktur: die gröberen Punkte mindestens so stark als jene der Punktstreifen auf den Fld. an deren Basis. Fld. in den Zwischenräumen mit reihig gestellten kurzen Börstchen oder mehr weniger langen Haaren besetzt. St. wenigstens mit kurzen Augenwimpern.

4. Gruppe (Convexicolles) 70.

6' Hsch. mit dichter u. feiner, einfacher Punktur, die Punkte viel feiner als jene der Streifen an der Basis der Fld. Fld. in den beschuppten Zwischenräumen ohne abstehende Haare oder Börstchen, oder nur mit ganz kurzen, feinen anliegenden Börstchen besetzt. St. meistens ohne deutliche Augenwimpern. Bauch beschuppt u. dazwischen meist äusserst fein behaart

5 Gruppe (Eciliati) 71.

4' Die S. des Körpers mit einem scharf abgesetzten, viel dichter u. heller beschuppten Längsstreifen (weiss, gelb, oder metallisch grün), der sich von den S. des K. bis zum Bauche erstreckt. Bauch ausser den heller beschuppten S. sehr fein behaart u. nicht beschuppt. St. meistens mit Augenwimpern. Spitzenfläche des Rüssels mit feinerem Kielchen.

6. Gruppe (Laterales) 71.

2' Die Gelenkgruben der VHü. reichen nicht bis zur Abschnürungslinie des VR. der VBr., sondern sind von dieser so weit entfernt als vom VR. (Fg. 13) II. Reihe.

7'' K. von normaler Breite, samt den Augen mindestens so breit als der VR. des Hsch., die Schläfen hinter den Augen fast parallel oder nach hinten nur schwach erweitert.


  • Fg. 12. VBr. von Sitona I Reihe.
    Fg. 12. VBr. von Sitona I Reihe.

  • Fg. 13. VBr. von Sitona II Reihe.
    Fg. 13. VBr. von Sitona II Reihe.

8'' Fld. auf den Zwischenräumen ohne abstehende Börstchen, diese auch im Profile nicht deutlich sichtbar, statt diesen sind aber manchmal äusserst kurze, feine Härchen vorhanden, welche anliegen u. kaum länger sind, als die angrenzenden Schuppen.

9'' OS. sehr fein u. spärlich behaart, oft fast kahl erscheinend, nicht beschuppt, auch nicht mit schuppenartigen Härchen besetzt, nur ein schmaler SStreifen auf der US. manchmal dichter u. heller behaart

7. Gruppe (Subnudi) 71.

9' OS. dicht beschuppt oder mit sehr kurzen Schuppenhärchen dicht besetzt.

10'' Fld. vor der Spitze des 5. Zwischenraumes oft heller beschuppt, aber daselbst ohne vortretende Schwiele. K. mit kurzen Augenwimpern

8. Gruppe (Ciliati) 72.

10' Fld. vor der Spitze am 5. Zwischenraume mit einer meist heller behaarten, mehr weniger vorstehenden Schwiele. Hsch. schmal zylindrisch, K. samt den Augen mindestens so breit als der Hsch. oder [69] breiter. Fld. parallelseitig, mit stark vortretender Schulterbeule. St. mit langen Augenwimpern

9. Gruppe (Callosi) 72.

8' Fld. auf den Zwischenräumen mit abstehenden, reihig gestellten Börstchen oder langen Haaren besetzt. Hsch. stark u. dicht punktiert.

10. Gruppe (Setosi) 73.

7' K. schmal, nach vorne etwas konisch verengt, samt den mehr weniger flachen, selten gewölbteren Augen schmäler als der VR. des Hsch.; die Schläfen nach hin ten stark konisch verbreitert u. hier so breit oder fast so breit als der VR. des Hsch.

11. Gruppe (Angustifrontes) 73.


1. Gruppe: Scutellati.


1'' Die Gelenkhöhlen der VBr. von der queren Abschnürungslinie so weit entfernt als letztere vom VR. der VBr. Die Spitze des Rüssels ist deutlich gekielt.

2'' Die Behaarung der VBr. vor den VHü. 2 strahlenförmige Kreise bildend. Grösste Art von 9,5–10 mm. aus Südeuropa: gressorius F.

2' Die VBr. vor den Hü. einfach beschuppt u. behaart. 6–8 mm. – (S. cachecta Strl., non Gyll., pictus Strl.)

Diese südeuropäische Art wurde nach v. Heyden bei Erfurt auf Coronilla gefunden

intermedius Küst.

1' Die Gelenkhöhlen der VBr. reichen bis zur Abschnürungslinie, diese vom VR. entfernt stehend. St. zwischen den Augen flach, die Augen befinden sich, von der S. gesehen, am oberen StR. u. sind stark gewölbt. Rüssel viel länger als am VR. breit. Streifen der Fld. ziemlich deutlich u. stark punktiert, die weissen Börstchen der Zwischenräume sind ausserordentlich kurz, anliegend, vorne kaum, nur an der Spitze im Profile sichtbar. 6–8,5 mm. – (S. palliatus Oliv., Vaucheri Tourn.) – T. 155, Fg. 18.

Wurde bei uns mehrfach der Lupine schädlich. Bei Paskau an der Besenpfrieme

griseus Fabr.


2. Gruppe: Pubiferi.


Hsch. quer, an den S. stark gerundet, hinter der M. am breitesten, Basis u. besonders die Spitze stark eingeschnürt, K. samt den stark vortretenden Augen schmäler als der Hsch. in der Mitte, ein kleiner Fleck am Sch. u. ein anderer an der Basis des 5. Intervalles der Fld. heller, oft metallisch behaart, Fld. anliegend behaart, 5–6,5 mm. – (S. cribricollis Gyll., constrictus, cinerascens Fahr.)

Auf trockenen Wiesen, nicht häufig

cambricus Steph.


3. Gruppe: Oculati.


(Bei uns nicht vertreten.)


4. Gruppe: Convexicolles.


1'' Fld. gerundet, nur mit schwacher, angedeuteter Schulterbeule, die Zwischenräume der Punktstreifen mit einer Reihe langer Borstenhaare. Sch. nur punktförmig. 4–6 mm. – (S. globulicollis Gyll. S).

Im Spätherbst u. Frühjahr auf Spartium scoparium.

regensteinensis Hrbst.

1' Fld. mit starker Schulterbeule u. ganz kurzen, geneigten Börstchen auf den Zwischenräumen. Sch. deutlich u. normal entwickelt. Die grobe [70] Punktur des Hsch. ist tief u. gedrängt, meist länglich, dazwischen nicht feiner punktiert; Fld. mit starken Punktstreifen. Augen gross u. stark vorragend, ihr OR., von der S. ge sehen, den oberen RTeil schwach überragend, die St. dazwischen abgeflacht oder etwas konkav, mit ganz kurzen Augenwimpern. Hsch. an den S. mehr weniger gerundet, vorne randartig abgeschnürt, Fld. zwischen den runden, weissen, oft metallischen Schuppen wenigstens an der Spitze mit ganz kurzen, fast einreihig gestellten Börstchen besetzt, die abwechselnden oft heller, streifenartig beschuppt. B. dunkel, die Schn. u. Tr. gelbrot, selten die ganzen B. rot. Kleine Stücke sind v. ambiguus Gyll. 3–4 mm. – (S. striatellus Gyll.) – T. 155, Fg. 19.

An Waldrändern auf Sarothamnus scoparius u. Ulex europaeus, bei uns häufig

tibialis Hrbst.


5. Gruppe: Eciliati Strl.


1'' Hsch. quer, hinter der Mitte am breitesten, Fld. (meist mit abwechselnd hellen, streifenartig beschuppten Zwischenräumen) zwischen der Beschuppung mit äusserst kleinen, feinen u. kurzen, fast anliegenden Härchen, die wenigstens hinten im Profile zu sehen sind. Manchmal sind die feinen Haare der Fld. zahlreicher u. deutlicher u. die Beschuppung ist mehr weniger reduziert: v. stricticollis Desbr. Bei v. oculatus Desbr. treten die Augen stärker gewölbt vor, die Augenwimpern sind deutlicher, der Hsch. fast in der Mitte am breitesten, die Deckenschuppen zeigen deutlichen Metallglanz, die Zwischenhärchen sind wenig sichtbar. 4–5 mm. – (S. geniculatus F., viridifrons Motsch.) – T. 155, Fg. 20.

Auf Kleefeldern sehr häufig

lineatus Lin.

1' Hsch. in der Mitte am breitesten, Fld. zwischen der feinen Beschuppung ohne oder mit kaum erkennbaren Härchen. Augen flacher gewölbt, aber noch deutlich aus der KWölbung heraustretend, Schläfen nach hinten schwach erweitert. Die mittlere helle Schuppenlängsbinde am Hsch. meist undeutlich oder sehr schmal. Fld. oft weissfleckig beschuppt: a. ononidis Sharp. Bei der Stammform sind die Augen flach, bei v. lateralis Gyll. treten sie stärker vor u. der Hsch. ist meistens so lang als breit; bei v. elegans Gyll. sind die abwechselnden Zwischenräume der Fld. silberweiss oder hell metallisch beschuppt. 4–5,5 mm. – (S. albarius Fahr., vicinus Desbr.)

Auf Lathyrus pratensis, nicht selten

suturalis Steph.


6. Gruppe: Laterales.


Fld. nur mit feinen, dünnen Schuppenhaaren dicht besetzt. St. ohne Augenwimpern, K. samt den Augen nicht oder wenig breiter als der VR. des Hsch., letzterer etwas breiter als lang. St. gefurcht. K.u. Hsch. an den S. mit schmalen, weissen, scharf begrenzten Schuppenstreifen. Stücke mit ganz gelbroten B. sind a. campestris Oliv. Selten sind die Schuppenhaare deutlicher schuppenförmig, braun metallisch, mit abgestutzter Spitze: v. rasilis Hoch, (in Mähren, selten). 3–4 mm. – (S. argutulus Gyll., medicaginis Redtb.) – T. 155, Fg. 21.

Auf Kleefeldern sehr gemein; auch auf Pisum- Arten.

sulcifrons Thunbg.


7. Gruppe: Subnudi.


Schwarz, K.u. Hsch. stark, ungleich punktiert, ersterer mit stark vorragenden Augen, letzterer viel schmäler als die Fld., diese kurz u. breit, [71] mit starken, hinten feinen, an den S. vorne stärkeren Punktreihen. SR. des Körpers auf der US. ohne Haarschüppchenstreifen, das Sch. u. ein kleiner Flecken an der Basis des 5. Zwischenraumes heller u. dichter fein behaart. Der Kiel der MBr. bildet zwischen den MHü. einen vorne aufgebogenen Höcker. 4–5,5 mm.

In den Vogesen; sonst im südlichen Europa

gemellatus Gyll.


8. Gruppe: Ciliati.


1'' Der 2. u. 3. Zwischenraum der Fld. an der Spitze neben der Naht beträchtlich ausgeweitet, die feine Rüsselfurche ist nach hinten mindestens bis zum Niveau des HR. der Augen fortgesetzt. Schwarz, OS. gelb oder grau beschuppt, die Schuppen fast haarförmig, die Fld. meist mit helleren Schuppensprenkeln, Schn. u. Tr. meistens, wie gewöhnlich rostbraun. 4–5,5 mm.

An verschiedenen Leguminosen, häufig

flavescens Mrsh.

1' Der 2. u. 3. Zwischenraum neben der Naht der Fld. an der Spitze nicht oder kaum ausgeweitet, die Rüsselrinne mündet in ein Punktgrübchen zwischen den Augen.

2'' Fld. an der Basis viel breiter als der Hsch., eiförmig, mit stark vortretender Schulterecke, ausserordentlich fein braun oder grau beschuppt, die Punktstreifen meistens etwas vertieft u. heller streifig beschuppt. Hsch. mit 3 helleren Längslinien. K. wenig breit, samt den stärker gewölbten Augen so breit als der VR. des Hsch., Schläfen kurz, Rüssel an der Spitze kurz dreieckig ausgeschnitten, davor mit kurzem, deutlichen Kielchen; die quergestellte Behaarung des Rüssels zwischen den Augen allmählich in die normale längsgestellte des Scheitels übergehend. Augenwimpern schwarz. 5–7 mm. – (S. punctiger Thoms.) – T. 155, Fg. 22.

Auf trockenen Feldern an Trifolium pratense

puncticollis Steph.

2' Fld. an der Basis beim S etwas, beim Q beträchtlich breiter als der Hsch., aber viel schmäler als beim vorigen, lang oval, mit stumpferer Schulterecke, oben sehr dicht gelblich oder grau, etwas scheckig beschuppt, die Streifen nicht heller beschuppt, die Schüppchen etwas grösser, rundlich, die abwechselnden Zwischenräume meist mit zahlreichen weissen Schuppen untermischt. Hsch. so lang als breit, oder sehr wenig breiter, an den S. schwach gerundet, mit 3 wenig vortretenden, helleren Längsstreifen, wovon der mittlere sehr schmal oder undeutlich ist. K. gross, dick, die Schläfen lang, samt den wenig vortretenden Augen beim S ein wenig breiter als der VR. des Hsch., beim Q nur so breit als dieser; Rüssel an der Spitze mit langem, spitzig zulaufenden Ausschnitte, davor ohne Kielchen, die quergestellte Behaarung trifft mit der normalen im Niveau des hinteren AugenR. zusammen u. bildet da selbst eine Scheitelung; Augenwimpern weiss. 5–7,5 mm. – (S. bucephalus Apfelb.).

In Thüringen, selten

longulus Gyll.


9. Gruppe: Callosi.


Hierher nur eine Art: S. callosus Gyll. aus M.- u. Osteuropa, westlich bis Tirol reichend. Bei uns noch nicht aufgefunden.


[72] 10. Gruppe: Setosi.


1'' Fld. auf den Zwischenräumen nur mit sehr kurzen Börstchen- oder Haarreihen.

2'' Fld. mit sehr vortretendem Schulterwinkel, Hsch. dicht u. grob punktiert, die Schüppchen mehr weniger kupferig oder metallisch glänzend, F.u.B. rostrot, selten dunkel: a. obscuripes Gyll. Fld. mit starken Punktstreifen. 4,5–5 mm.

In Schlesien, bei Hamburg, sehr selten

languidus Gyll.

2' Fld. mit schwach entwickelter Schulterbeule u. feinen Punktstreifen, Hsch. feiner punktiert, so lang als breit oder wenig breiter, die S. fast gerade, mit 2–3 weissen Längsbinden, OS. bräunlich beschuppt, Fld. mit einer hinter den Schultern beginnenden weisslichen, ziemlich breiten Längsbinde, oft auch die Naht u. andere Zwischenräume heller beschuppt, die Schuppen nicht metallisch glänzend. Kleine Art von 3 bis 4 mm. – Stücke mit viel breiterem Hsch. sind v. brevi collis Gyll. – (S. Staudingeri Desbr.).

Bei uns überall, auch im östlichen Teile vertreten, im Mai auf Spartium scoparium, aber selten

lineellus Bonsd.

1' Fld. mit abstehenden, längeren Börstchenreihen.

3'' Augen gross, sehr stark vorragend, konisch gewölbt, ihre grösste Wölbung liegt hinter der Mitte. Die SKanten des Rüssels sind stark dorsalwärts gerückt. K.u. Hsch. sehr grob punktiert, die Börstchen der Fld. so lang als ein Zwischenraum breit. 4–4,5 mm. – (S. setosus Redtb.)

Bei uns überall selten. Bevorzugt maritime Lokalitäten, an Lotus corniculatus, vom Juli bis Oktober

Waterhousei Walton

3' Augen rundlich, vorragend, ihre grösste Wölbung befindet sich in der Mitte. Die stumpfen SKielchen des Rüssels stehen nahe dem SR., der FFurche viel näher als der Mittelrinne. K.u. Hsch. wenig grob punktiert, Hsch. mit 3 helleren Längslinien, auch die Fld. manchmal mit heller beschuppten oft schwärzlich gegitterten Längsstreifen; die Färbung der Schuppen ist übrigens sehr veränderlich, die Börstchen sind meist schwarz u. weiss. Selten ist die OS. fast einförmig weissgrau beschuppt: a. albescens Steph. 3–4,5 mm. – (S. dispersus Rey.) – T. 155, Fg. 23.

Auf Leguminosen, häufig

crinitus Hrbst.


11. Gruppe: Angustifrontes.


1'' Hsch. mit grober, weitläufiger Punktur, dazwischen mit feinen Punkten dicht besetzt. St. flach, nicht dachförmig ausgehöhlt. Fld. mit aufstehenden, ziemlich langen Borstenhaaren reihig besetzt, St. mit Augenwimpern. 3,5–5 mm. – T. 155, Fg. 24.

Auf Kleefeldern nicht selten

hispidulus Fabr.

1' Hsch. dicht punktiert, dazwischen oft mit feineren Pünktchen durchsetzt, welche nur bei abgescheuerten Stücken erkennbar- sind. Fld. höchstens hinten mit äusserst kurzen Haarbörstchen spärlich besetzt. St. ohne Augenwimpern.

2'' St. flach oder schwach gewölbt, gerinnt, nicht dachrinnenförmig ausgehöhlt, Rüssel mehr weniger konkav. Hsch. fein u. dicht punktiert, meist mit 3 hellen behaarten Längsstreifen, so lang als breit, oder wenig breiter als lang, Fld. weissfleckig beschuppt: Normalform, [73] oder braun u. greis schuppig gefleckt: a. varians Desbr., oder ganz weiss: a. molitor Fst. 4,5–5,5 mm. – (S. meliloti Walton, bicolor Strl., non Fahr.)

Böhmen, Mähren, Thüringen, Hamburg. Wohl oft verkannt.

cylindricollis Fabr.

2' St. u. Rüssel schmäler u. mehr weniger dachrinnenförmig ausgehöhlt.

3'' St. mit deutlichen Augenwimpern, Fld. nur mit äusserst kurzen Härchen zwischen der Beschuppung, welche oft nur im Profile, an der Spitze, sichtbar sind. Färbung meistens stark gefleckt, sehr veränderlich. Hsch. so lang als breit (Stammform, S. discoi deus Gyll.) oder breiter als lang u. nach vorne stärker verengt; im letzteren Falle sind die kleinen Haarbörstchen deutlicher u. der Körper gedrungener: v. attritus Gyll., (promptus Gyll.). Manchmal befinden sich auf dem hellen Teile der Scheibe der Fld. makelartige, braune Flecken: a. maculatus Motsch. 3,5–5,5 mm. – (S. biseriatus All.)

Auf Kleefeldern, besonders Luzerne: Medicago sativa, sehr häufig.

humeralis Steph.

3' St. ohne Augenwimpern, Fld. zwischen der dünnen, fleckigen Beschuppung mit kaum erkennbaren Härchen besetzt, die auch im Profile sehr schwer erkennbar sind. Rüssel u. St. schwächer ausgehöhlt, die Augen nach oben weniger vorstehend, die OS. spärlicher weiss u. grau, oder weiss u. bräunlich, fleckig, oder längsfleckig beschuppt. Körper gedrungener. VHü. durch einen äusserst schmalen Zwischenraum von der Abschnürungslinie der VBr. entfernt. 4–5,2 mm. – (S. curviscelis Desbr.)

Auf Leguminosen, viel seltener als die vorige. Scheint in Norddeutschland zu fehlen

inops Gyll.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1916, S. 68-74.
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